Die Bauarbeiten an der Möllner Landstraße 116 in Billstedt gehen gut voran. Zahlreiche Metallstreben sind in der Baugrube verankert. Schon bald wird hier das Fundament eines großen Spielhallenkomplexes gegossen (Mittendrin berichtete). Jetzt ist klar: Die Spielhalle wird trotz der Bemühungen der kommunalen Politik fertiggestellt.
Bis zuletzt hatten Politiker aus dem Stadtteil versucht den Bau noch zu verhindern. Nach dem Kauf des Geländes durch den Spielhallenbetreiber waren Gespräche mit dem Investor geführt worden. Dieser versichterte, dass er sich auch Wohnungsbau auf dem erworbenen Gelände vorstellen könne, wenn dies finanzierbar sei. Auch ein Verkauf des Grundstückes wurde als Option angekündigt. Doch die Forderungen, die an potentielle Käufer, wie etwa Wohnungsbaugenossenschaften, gestellt wurden, waren zu hoch. Eine Wohnungsbebauung ist unter den Voraussetzungen an der Möllner Landstraße nur schwer ohne finanzielle Einbußen umsetzbar. So hätte die Bebauung an dieser Stelle die umliegenden Gebäude um mehrere Stockwerke überragen müssen, um finanzierbaren Wohnungsbau auf dem schmalen Grundstück möglich zu machen.
Zuletzt ist deutlich geworden, dass die Bemühungen von Genossenschaften und Politik von Beginn an zum Scheitern verurteilt waren. Es scheint, als habe der Investor nie ernsthaft in Erwägung gezogen einen Verkauf des Geländes oder Wohnungsbau auf dem Grundstück als Möglichkeit anzusehen. Noch während die Gespräche liefen, kamen die Bagger. Mit jedem Tag wurde eine alternative Nutzung der Fläche unwahrscheinlicher, da die Bauarbeiten zügig voranschritten. Die kommunale Politik musste nun eingestehen, dass ein Erwerb des Grundstückes durch Wohnungsbaugenossenschaften oder andere Träger und der Bau von Wohnungen nicht mehr möglich sind. Die Spielhalle wird fertiggestellt werden. Doch es formiert sich innerhalb des Stadtteils bereits neuer Protest. Kommunalpolitik und Stadtteilinitiativen haben angekündigt dafür zu sorgen, dass der Betreiber der Spielhalle hier keinen guten Start haben wird.
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