Politik

Volles Programm zum 1. Mai in Hamburg

Politik
Dominik Brück
@dobrueck

| M.A. Politikwissenschaft | E-Mail: brueck@hh-mittendrin.de

Während viele den 1. Mai als freien Tag zum abschalten und relaxen nutzen, gehen andere für politische Themen auf die Straße. Auch in diesem Jahr ist wieder viel los in Hamburg.

Bereits am Dienstag hat Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz beim diesjährigen Mai-Empfang anlässlich des Tags der Arbeit rund 700 Mitglieder von Gewerkschaften, Betriebs- und Personalräten im Hamburger Rathaus begrüßt. In seiner Rede sind ging er auf die Themen Mindestlohn und Chancengerechtigkeit ein: „Der Erste Mai ist immer auch ein „Tag der Gerechtigkeit“ – und die macht sich zuallererst an guter Bezahlung für gute Arbeit fest“, sagt Scholz. Er begrüßt es, dass nach der Einführung eines Mindestlohns für städtische Unternehmen und Auftragnehmer in Hamburg nun auch eine Lohnuntergrenze auf Bundesebene eingeführt werden soll. Katja Karger, Vorsitzende des DGB Hamburg, forderte in Ihrer Rede eine Debatte darüber, was gute Arbeit ausmacht: „In vielen Unternehmen offenbart sich eine Kultur der Maßlosigkeit. Beschäftigte werden durch steigende Leistungsanforderungen in eine Situation systematischer Überforderung gebracht. Das hohe Ausmaß des Arbeitsstresses zeigt längst Konsequenzen für die Gesundheit der Beschäftigten und die Sozialversicherungen.“

Zahlreiche Demonstrationen und Veranstaltungen

Am 1. Mai will der Gewerkschaftsbund auf dieses und andere Themen im Rahmen der traditionellen Maidemo aufmerksam machen. Zudem fordert der DGB dazu auf sich an der Europawahl am 25. Mai zu beteiligen. „Wir können darüber mitbestimmen, ob in Brüssel eine Politik für die Beschäftigten oder für die Shareholder gemacht wird“, so Karger. Die Demonstration startet um 11 Uhr am Lohmühlenpark an der Langen Reihe und endet um 12 Uhr vor dem Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof. Im Anschluss soll es eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Nutzen von politischen Streiks“ geben.

Auf der Demonstration ist auch das Bündnis „Rise-Up!“ vertreten. Das Bündnis versteht sich selbst als Plattform für Themen die von den Gewerkschaften nicht immer gehört würden.  „Mit unserem Block auf der Gewerkschaftsdemo wollen wir gesellschaftliche Alternativen zum Kapitalismus zurück in die Diskussion bringen. Das offizielle  Motto des DGB „Gute Arbeit. Soziales Europa“ ist uns zu wenig. Wir wollen Basiskämpfe in sämtlichen Bereichen unterstützen und verbinden“, sagt Lukas Müller, Sprecher des Bündnisses. Bereits am Vorabend will der Zusammenschluss linker Gruppen aus Hamburg in Altona und St. Pauli auf die Straße gehen. Ab 19 Uhr soll die Demonstration vom Bahnhof Altona starten und insbesondere die Lage der Gruppe „Lampedusa in Hamburg“ thematisieren. Ebenfalls zu diesem Thema lädt das Bündnis „Recht auf Stadt“ am 1. Mai um 13 Uhr zu einer Parade auf der Michelwiese ein. Am Abend um 18 Uhr soll dann ab der U-Bahn Feldstraße eine „Revolutionärer-1-Mai-Demo“ starten.

Polizei rechnet nicht mit schweren Ausschreitungen

Die Polizei bereitet sich insbesondere am Abend des 1. Mai auf Krawalle am Rande der Demonstration vor. In den vergangenen Jahren war es insbesondere in der Sternschanze immer wieder zu Gewalt gekommen. Ein Gefahrengebiet für diesen Bereich will die Polizei aber nicht einrichten. „Nach jetzigem Stand ist es nicht erforderlich, ein Gefahrengebiet auszuweisen“, sagt Polizeisprecher Mirko Streiber dem NDR. Man gehe davon aus, dass alles so verlaufen werde, wie in den vergangenen Jahren. Auf keinen Fall rechnen die Beamten mit ähnlich schweren Ausschreitungen wie am 21. Dezember 2013. Damals waren im Zuge einer Eskalation auf einer Demo für den Erhalt der Roten Flora mehrere hundert Menschen verletzt worden.

Foto: Jonas Walzberg (Archiv)

Kommentare anzeigen (1)

1 Kommentar

  1. magdeburger

    2. Mai 2014 at 16:04

    Schön das es in Hamburg auch mal friedlich zur Sache gehen kann. In den letzten Monaten ist Hamburg ja nicht so gut in der Presse davon gekommen. Ich sage nur Problembezirke und Ihre Absperrungen

Artikel kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Mehr in Politik

Demonstration Golden Pudel, 19.2.2016, Foto: Isabella David

Demo für den Pudel Club: „Unsere Ruine kriegt ihr nicht!“

Isabella David20. Februar 2016
1-Michael_Neumann_SPD1

Innensenator Neuman tritt zurück – Grote wird Nachfolger

Isabella David18. Januar 2016
Winternotprogramm Münzviertel, Oktober 2015, Foto: Isabella David

Petition an die Sozialbehörde: „Das Winternotprogramm tagsüber öffnen!“

Isabella David8. Januar 2016
Tegida Demo Januar 2015, Foto: Henry Lührs

Anpacken statt lang schnacken – das war 2015 in Hamburg-Mitte

Isabella David31. Dezember 2015
Tagesstätte für Geflüchtete, Bieberhaus, Foto: Isabella David

Tagesstätte für Geflüchtete im Bieberhaus: „Vieles ist improvisiert“

Isabella David17. Dezember 2015
Schulstreik 2013, Foto: Dominik Brück

Schüler demonstrieren: „Bleiberecht statt Waffenexporte“

Isabella David17. Dezember 2015
Hosemann, City-Hof, Foto: Isabella David

Interview: „Dem City-Hof ein Denkmal setzen“

Isabella David10. Dezember 2015
FOTO: POLITIKWERFT DESIGNBÜRO

„Basta-Politik gescheitert“: Scholz nach Olympia-Referendum in der Kritik

Isabella David9. Dezember 2015
Olympia in Hamburg

Diskussion: Olympia in Hamburg – ja oder nein?

Mittendrin27. November 2015

Rund um Billstedt, Billbrook und Horn atmet die grüne Lunge der Stadt. In Hamm, Rothenburgsort, Borgfelde, Hammerbrook, St.Georg, der Alt- und Neustadt, und auf St. Pauli riecht und schmeckt man Hamburg an jeder Straßenecke. Die Hafencity glänzt und glitzert im Schatten der dicken Pötte und Kräne.

Die andere Seite der Elbe auf der Veddel, in Wilhelmsburg, auf dem Kleinen Grasbrook, in Steinwerder, Waltershof, Finkenwerder und auf der Insel Neuwerk lässt hanseatische Tradition spürbar werden.

Das ist Hamburg-Mitte, unser Bezirk inmitten einer lebhaften Stadt. So vielfältig wie seine Bewohner sind die Geschichten, die wir erzählen.

Mittendrin ist Name und Programm – täglich sind wir unterwegs und bringen euch spannende Reportagen, aktuelle Lokalnachrichten und ausdrucksstarke Bilder und Videos aus Hamburgs bunter Mitte.

Hamburger Geschichten

© 2012 - 2015 Mittendrin | Alle Rechte vorbehalten. Impressum - Umsetzung Politikwerft Designbüro.