Die Bezirksfraktionen der SPD und FDP gaben am Montagabend bekannt, dem Senat die Fläche am Huckepackbahnhof in Rothenburgsort als Alternativstandort für den Opernfundus anzubieten. Bisher hält der Senat an der heftig umstrittenen Entscheidung fest, die Werkstätten der Hamburgischen Staatsoper an den Veringhof nach Wilhelmsburg zu verlegen.
Nach monatelangem Streit um die Verlegung des Opernfundus nach Wilhelmsburg, will die Koalition der SPD und FDP in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte dem Senat nun einen Alternativstandort vorschlagen – den ehemaligen Güterumschlagbahnhof in Rothenburgsort. Dass 10,6 Hektar große Gelände verfüge über ideale Gegebenheiten für den Fundus der Hamburgischen Staatsoper, der bisher in Barmbek ansässig ist. „Der Opernfundus würde einen echten Mehrwert für Rothenburgsort bedeuten. Das Gebäude müsste aber für die Bürger im Stadtteil erlebbar sein“, sagt Falko Droßmann, Fraktionsvorsitzender der SPD in Hamburg-Mitte. Auch der Koalitionspartner der SPD unterstützt den Alternativstandort: „Für Rothenburgsort spricht auch die größere Nähe zur Oper sowie die in Rothenburgsort vorhandenen Entwicklungsmöglichkeiten“, sagt Bernd Ohde, Fraktionsvorsitzender der FPD.
Bisher hielt der Senat an den Planungen fest, obwohl sich in Wilhelmsburg massiver Widerstand gegen einen Abriss der ehemaligen Zinnwerke und damit gegen die Vertreibung der Kreativszene und der Gewerbetreibenden von dem Gelände am Veringkanal regte. In Bürgerschaft und Bezirksversammlung wurde wiederholt über die Planungen des Senats diskutiert. Dieser hat seine Entscheidung bisher jedoch nicht revidiert, obwohl das Gelände in Wilhelmsburg als stark Schadstoffbelastet gilt und eine Machbarkeitsstudie andere Standorte als besser geeignet einstuft. Im Bezirk stellten die Grünen und die CDU Anträge, um die Planungen aufzuhalten. Die SPD lehnte diese jedoch sowohl in der Bezirksversammlung, als auch im Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel ab. In einem Antrag regte die SPD den eigenen Senat nur vorsichtig dazu an, von dem Standort in Wilhelmsburg abzusehen und sprach immer wieder auch von der Möglichkeit die Kreativen, die bisher am Veringhof angesiedelt sind, in ein Kreativquartier mit dem Opernfundus zu integrieren. Aus Fraktionskreisen der SPD-Bürgerschaftsfraktion heißt es, dass auch nach langen Diskussionen über den Standort der Senat bisher nicht zu einem Einlenken bereit gewesen sei. Unklar bleibt, ob der Senat und vor allem Bürgermeister Olaf Scholz nun doch noch von dem Vorhaben, den Opernfundus in Wilhelmsburg anzusiedeln, absehen werden. Auch, ob die BürgerInnen in Rothenburgsort den Bau des 18 Meter hohen Opernfundus an Standort des Huckepackbahnhofs gutheißen, bleibt völlig offen. SPD und FDP gehen jedoch davon aus, dass die BürgerInnen in Rothenburgsort den Opernfundus willkommen heißen werden. „Der Opernfundus entspricht genau den Vorstellungen, die wir Rothenburgsorter von nichtstörendem Gewerbe haben. Insgesamt könnte die Ansiedlung dieses tollen Kulturbetriebs auch zu einem geringeren Verkehrsaufkommen führen. Der Opernfundus ist in Rothenburgsort willkommen!“, sagt der Rothenbursorter SPD-Bezirksabgeordnete Jan Oppermann. Auch aus dem Stadtteilrat Rothenburgsort gibt es erste positive Reaktionen auf die Planungen: „Aus meiner Sicht wäre es eine riesige Bereicherung für Rothenburgsort mit dem Opernfundus statt Gewerbe mehr Kultur auf dem Gelände zu haben“, sagt Philipp Anz, Mitglied des Stadtteilrats Rothenburgsort.SPD und FDP wollen in der nächsten Bezirksversammlung am 20. Juni einen Antrag einbringen, um den Standort vorzuschlagen. Spätestens dann wird sich auch zeigen, wie der Senat mit dem Alternativvorschlag umgehen wird. „Gut, dass hier noch mal nachgedacht wurde, man hätte jedoch aus dem Widerstand in Wilhelmsburg lernen und die BürgerInnen in Rothenburgsort an dieser Entscheidung beteiligen müssen. Es bleibt noch völlig unklar, ob der Senat sich darauf einlässt“, sagt Michael Osterburg, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Hamburg-Mitte.
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Martin
10. Juni 2013 at 21:05
Nun darf man also gespannt sein, was sich aus diesen ersten, Hoffnung spendenden Meldungen entwickelt.
Wenn das wirklich so ist, dass der Opernfundus nicht an den Veringkanal kommt, ist ja immer noch die Frage offen, was nun mit den Zinnwerkern und den anderen Mietern wird. Da sollten dann auch schleunigst die Kündigungen rückgängig gemacht werden.
manfred schubert
11. Juni 2013 at 09:13
Hallo.
Auch „Die LINKE“ hat weiter über die Verlagerung des Opernfundus nachgedacht.
Es gibt durchaus positive Aspekte bei dem Standort Wilhelmsburg/Veddel. Natürlich nicht an den Veringhöfen, aber die Insel hat auch Flächen im Angebot, über die es sich lohnt mal ganz in Ruhe nachzudenken.
Die „LINKE“ wird deshalb ebenfalls einen Antrag in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte auf die Tagesordnung setzen.
Wir dürfen gespannt sein auf die Debatte.
Gruß aus Wilhelmsburg
Manfred
Birte
11. Juni 2013 at 20:25
Das es hier Flächen gibt, über die man nachdenken kann, bestreitet ja auch niemand. Ihr denkt leider sehr leise nach. Die letzte Meldung aus Wilhelmsburg stammt vom März 2013….. Öffentlichkeitsarbeit sieht irgendwie anders oder, finde ich.
Philipp Anz
11. Juni 2013 at 16:33
Die Zurückhaltung meines Bezirks-Fraktionschef Osterburg (Grüne) ist nicht nachvollziehbar! – Es ist unverständlich, warum diese grandiose Idee, die seltener Weise von der SPD/FDP kommt, nicht uneingeschränkt unterstütz wird! –
manfred schubert
12. Juni 2013 at 11:45
Hallo.
Wir haben einen Antrag mit dem Inhalt über mögliche andere Flächen in der nächsten Bezirksversammlung. Wir mussten den genauen Antragsinhalt natürlich erst einmal parteiintern absprechen. Nun da dieses geschehen ist, füge ich den Antragstext auch hier ein.
Verlagerung des Opernfundus an die Veringhöfe in Wilhelmsburg
Die Verlagerungspläne haben für enormes Unbehagen in Wilhelmsburg geführt, weil wieder einmal von der Politik und der Verwaltung Hamburgs an allen Beteiligten vorbei entschieden wurde. So haben ansässige Gewerbetreibende durch die Presse erfahren, dass Ihnen die Kündigung ihrer Gewerberäume zugestellt werden wird.
Die Fraktion der Partei „Die LINKE“ sieht in einer möglichen Verlagerung auf die Insel allerdings auch Vorteile für alle Betroffene. Vorausgesetzt, es gelingt andere Flächen im wilhelmsburger Bereich zu finden.
Geeignete Flächen –groß genug, gute Anbindung zur Autobahn bzw Reichsstraße- gäbe es.
Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte möge beschließen:
1. Die zuständigen Fachverwaltungen werden aufgefordert folgende Flächen auf ihre Eignung für eine Nutzung durch den Opernfundus zu prüfen:
a. Jaffestraße, heutiges Containergelände,
b. Dratelnstraße, im Bereich des temporären igs-Parkplatzes,
c. ehemalig durch Zomia genutzte Fläche.
2. Der Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel und die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte sind in regelmäßigen Abständen über den aktuellen Stand der Prüfung zu unterrichten.
3. Die Kündigungen für die Gewerbeflächen an den Veringhöfen werden umgehend zurückgenommen.
wir sind nicht dafür bekannt, nur im engen Kreis laut zu sein, aber manchmal muss auch ich erst einmal warten, bevor ich dann laut werde.
Deshalb hatte ich bisher nur einen Antrag angekündigt. Ich hoffe, der Kritik zu unserer Öffentlichkeitsarbeit ausreichend entgegen gewirkt zu haben.
Manfred Schubert
manfred schubert
12. Juni 2013 at 11:52
Hier ist eine Mitteilung der Fachbehörde, die von der Bezirksversammlung zur Kenntnis genommen wurde. Gleichzeitig ist (ganz unten) auch der Antrag von SPD/FDP angehängt. Nun kann jede Frau, jeder Mann nachlesen, was diese beiden Parteien wirklich beantragt haben und auch was die hohe Politik und die Hamburger Verwaltung denken. Von wegen, hier sei „Alles wieder offen“.
Bezirksamt Hamburg-Mitte Drucksache 20/83/13
Geschäftsstelle der Bezirksversammlung
15.05.2013
Mitteilung an die Bezirksversammlung
zum Antrag der SPD- und der FDP-Fraktion
Betr.: Opernwerkstätten nach Wilhelmsburg – stadtteilverträglich gestalten!
Die Bezirksversammlung hat den beiliegenden Antrag in ihrer Sitzung am 21.03.2013 mehrheitlich gegen die
Stimmen der PIRATEN-Fraktion und der Fraktion DIE LINKE sowie bei Enthaltung der CDU- und der
GRÜNE-Fraktion beschlossen.
Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und die Finanzbehörde nehmen zu dem Antrag wie aus der
Anlage ersichtlich Stellung.
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
Anlagen
Freie und Hansestadt Hamburg
Be hö rd e f ür St adt entwi c k lu ng u nd Umwe l t
Opernwerkstätten nach Wilhelmsburg-stadtteilverträglich gestalten (Drs.20/83/13)
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) nimmt zum o.g. Beschluss wie folgt Stellung:
Zu 1.:
Die BSU begrüßt die ab 2015 am jetzigen Standort des Opernfundus im Bezirk Hamburg-Nord
geplante Wohnungsbauentwicklung und betrachtet die angestrebte Verlegung des Opernfundus
somit als eine im gesamtstädtischen Interesse liegende Maßnahme.
Zugleich teilt die BSU de Auffassung der BV Hamburg-Mitte, dass durch geeignete flankierende
Maßnahmen eine Verdrängung der am beabsichtigten neuen Standort des Opernfundus bereits
etablierten Kreativ-Nutzungen verhindert werden muss.
Zu 2. und 2.a):
Der Erhalt der Künstler- und Kreativszene sowie des Kleingewerbes im südlichen Reiherstiegsviertel
dient aus Sicht der BSU der Fortsetzung des im Rahmen der Integrierten Stadtteilentwicklung,
des Projektes „Sprung über die Elbe“ und der IBA initiierten und forcierten positiven
Gebietsentwicklungsprozesse auf der Elbinsel.
Vor diesem Hintergrund begrüßt die BSU den Appell an die planenden Stellen, die enge Abstimmung,
z.B. mit dem Sanierungsbeitrat „Südliches Reiherstiegsviertel“ zu suchen. Insbeson-
2 –
dere die Sprinkenhof AG als Veranlasser der Verlegung der Opernfundus ist hier gefordert. Die
BSU teilt die Auffassung, dass bei eventuellen Kündigungen von Nutzungsvereinbarungen die
Bereitstellung von Alternativflächen innerhalb Wilhelmsburgs -zu einem adäquaten Mietpreiserfolgen
muss.
Zu 2.b):
Die Höhe der zukünftigen Baukörper sollte sich aus Sicht der BSU aus den Nutzungsanforderungen
des Opernfundus ergeben. Dabei sind die Gegebenheiten des Ortes und der umliegenden
Bebauung zu beachten. Der oder die Baukörper sollten sich hinsichtlich Kubatur, Gestaltung
und Höhenentwicklung architektonisch und städtebaulich in das Umfeld einfügen und den
Standort durch eine qualitativ hochwertige Gestaltung bereichern.
Zu 2.c):
Der aus dem Forschungsfeld „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt) finanzierte
Grünzug am Veringkanal ist eine wichtige Bereicherung für die Elbinsel. Er muss nach Auffassung
der BSU erhalten bleiben und weiterhin frei zugänglich sein. Die durchgängige Erschließung
der Ufer entlang des Veringkanals muss weiterhin gewährleistet sein.
Zu 2.d):
Aus Sicht der BSU ist nicht zu erwarten, dass die Ansiedlung des Opernfundus an der Straße
„Am Veringhof“ zu einer drastischen Verschärfung der verkehrlichen Situation an der Industriestraße
führen wird. Gleichwohl wird diese Thematik im Zuge der Baugenehmigung von den
zuständigen Dienststellen zu prüfen sein.
Zu 2.e):
Die Sicherung einer qualitativ hochwertigen architektonischen Gestaltung des Opernfundus
sowie einer bestmöglichen städtebaulichen Einbindung durch ein konkurrierendes Verfahren
wird von der BSU ausdrücklich begrüßt. Die Einbeziehung von Vertretern der BV in dieses Verfahren
entspricht der gängigen Praxis.
Mit freundlichen Grüßen
Maren Hinck
Finanzbehörde 12. Mai 2013
Stellungnahme der Finanzbehörde zum Beschluss der Bezirksversammlung Hamburg-
Mitte gem. § 27 BezVG vom 21.03.2013, Drs. 20/83/13
Betr.: Opernwerkstätten nach Wilhelmsburg – stadtteilverträglich gestalten
Zu dem o. g. Beschluss nimmt die Finanzbehörde unter Beteiligung der weiteren zuständigen
Behörden sowie der Sprinkenhof AG wie folgt Stellung:
Die Nutzung der Opernwerkstätten kann das kreativ-wirtschaftliche Umfeld „Am Veringkanal“
nachhaltig ergänzen. Sie hätte zudem eine positive Funktion als wirksamer Puffer in der
Nutzungsabfolge zwischen industrieller Nutzung (Hafen) einerseits sowie Wohnnutzung
andererseits. Die zuständigen Behörden messen der kulturell geprägten Entwicklung entlang
des Veringkanals sowie den etablierten wie neu entstandenen Projekten und Einrichtungen
einen hohen Stellenwert zu. Vor diesem Hintergrund ist beabsichtigt, gemeinsam mit den
bisherigen Mietern – ggf. auch durch geeignete Ersatzflächen – eine Lösung zu finden, die eine
weitere Entwicklung der Kreativwirtschaft in Wilhelmsburg, insbesondere auch im
Zusammenhang mit der künstlerisch-handwerklichen Prägung der Opernwerkstätten ermöglicht.
Hinsichtlich Kubatur, Gestaltung und Höhenentwicklung müsste im Zuge des
Baugenehmigungsverfahrens eine städtebaulich und architektonisch verträgliche und sich in
das Umfeld einfügende Lösung herbeigeführt werden. Es ist vorgesehen, dass in einem
europaweiten Wettbewerbsverfahren eine den Anforderungen der Staatsoper und des
Standorts gleichermaßen entsprechende Planung ausgewählt wird. Der aktuelle Zustand der
Zugänglichkeit zum Veringkanal sowie die bestehenden Grünflächen würden durch die derzeit
vorgesehene Bebauung nicht berührt.
Die zuständigen Behörden haben den Oberbaudirektor gebeten, mit allen Beteiligten der
Kreativwirtschaft Gespräche zu führen, um gemeinsam eine Lösung im allseitigen Interesse zu
finden.
BEZIRKSVERSAMMLUNG
HAMBURG-MITTE Drucksache 20/83/13
20. Wahlperiode 21.03.2013
Tischvorlage
Antrag
der Abgeordneten Anja Keuchel, Fred Rebensdorf, Michael Weinreich (SPD),
Angela Westfehling (FDP)
und Fraktionen vom 21.03.2013
– beschlossene Fassung –
Betr.: Opernwerkstätten nach Wilhelmsburg – stadtteilverträglich gestalten!
Seitens des Hamburger Senats ist es geplant, den Kulissen- und Kostümfundus der Hamburgischen
Staatsoper (die sog. Opernwerkstätten), mit den dazugehörigen Werkstätten und ca. 100 Mitarbeitern
von Barmbek nach Wilhelmsburg umzusiedeln. Hintergrund dieser Entscheidung ist die Errichtung von
mehreren hundert Wohnungen am derzeitigen Standort des Opernfundus. Im Januar 2013 ist diese
Entscheidung seitens der Senatskommission für Wohnungsbau und Stadtentwicklung getroffen
worden. Die Vertreter aller Bezirksfraktionen wurden hierüber am 26.02.2013 durch den
Bezirksamtsleiter informiert.
Geplant ist der Neubau der Opernwerkstätten westlich der Straße am Veringhof (Am Veringhof 7).
Um einen schnellstmöglichen Beginn des Wohnungsbaus sicherzustellen, soll die Verlagerung bis
zum Wiederbeginn der Spielzeit 2015 offenbar abgeschlossen sein. Deshalb wird das
Neubauvorhaben derzeit von der Sprinkenhof AG mit hohem Zeitdruck vorangetrieben.
Im Laufe der Jahre hat sich an dem geplanten Standort eine spannende Mischung aus Kunst-,
Kreativ- und Handwerksszene gebildet, beispielhaft sind hier die Honigfabrik, die Konspirativen
Küchenkonzerte, die Projekte der BI oder das Projekt der Veringhöfe der IBA zu nennen. An dem
geplanten Standort hat sich bis heute aus kommunalpolitischer Sicht genau das entwickelt, was für
Wilhelmsburg immer als eine der größten Chancen gesehen wurde – eine wachsende und hoch
motivierte Kreativszene, die mittlerweile bundesweite Bekanntheit erlangte. Derzeit arbeiten in einem
der Bestandsgebäude 24 Kreative. Auch ist auf dem Grundstück der alteingesessene Wilhelmsburger
Getränkehandel ‚Meerkötter’, der bereits vor 2 Jahren wegen übergeordneten Planungen der IBA
seinen eigentlichen Standort in Wilhelmsburg aufgeben musste.
Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte beschließen:
1. Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte nimmt die Entscheidung der Senatskommission für
Wohnungsbau und Stadtentwicklung über die Ansiedelung der sog. Opernwerkstätten der
Hamburgischen Staatsoper in Wilhelmsburg, Am Veringhof 7 zur Kenntnis. Sollte die Ansiedlung der
Opernwerkstätten nunmehr faktisch tatsächlich umgesetzt werden, so spricht sich die
Bezirksversammlung dafür aus, dass deren Ansiedlung nicht zu einer Verdrängung der dort existenten
Kreativnutzung führen darf. Für diesen Fall wird der Bezirksamtsleiter daher gebeten, alle
erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, durch die die Ansiedlung der Opernwerkstätten als
bereicherndes Element der örtlichen Kreativ- und Handwerkskontexte gestaltet werden kann.
Insbesondere möge der Bezirksamtsleiter die Sprinkenhof AG dann dazu auffordern, eine den
Bedürfnissen der dort derzeit ansässigen Unternehmen (u.a. die Produktionsfirma der ‚Konspirativen
Küchenkonzerte’) gerecht werdende Lösung zu verhandeln. Diese muss dann beispielsweise eine
Gewährleistung eines Ersatzstandortes in Wilhelmsburg beinhalten.
2. Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte fordert dann weitergehend die planenden Stellen auf, eine
enge Abstimmung mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte und der politischen Gremien vor Ort
(Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel, Sanierungsbeirat ‚südliches Reiherstiegviertel’)
durchzuführen. Sie erachtet folgende Maßgaben bei der Umsetzung als zwingend:
a) Die am geplanten Standort derzeit angesiedelte Künstler- und Kreativszene muss geschützt
werden. Zeitgleich mit der etwaigen Kündigung bestehender Nutzungsvereinbarungen
müssen geeignete Alternativflächen in unmittelbarer Nähe zu einer angemessenen Miete
angeboten werden. Der Getränkehändler ist bei der evtl. Findung eines Ersatzstandortes
nachhaltig durch öffentliche Stellen und Wirtschaftsförderungsmaßnahmen zu unterstützen.
b) Der geplante Neubau soll eine maximale Höhe von 14 m nicht überschreiten, vereinzelte
darüberhinausgehende Staffellungen sind so gering wie möglich zu halten. Die Baukörper sind
so zu gliedern, dass sie sich städtebaulich in das Umfeld einfügen.
c) Die Uferanlagen am Veringkanal sind frei und zugänglich zu halten. Bestehende
Grünanlagen sind zu erhalten.
d) Die bereits derzeit angespannte verkehrliche Situation an der Industriestraße darf durch die
Ansiedlung der Opernwerkstätten nicht verschärft werden. Sollte dieses der Fall sein, ist eine
verkehrliche Überplanung erforderlich.
e) In ein Verfahren zur Findung des architektonisch-städtebaulichen Entwurfs (Wettbewerb,
Workshop o.ä.) ist die Bezirksversammlung durch Entsendung von Vertretern einzubinden.
3. Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, sich dafür einzusetzen, dass die Sprinkenhof AG zukünftig
sowohl der Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel, als auch der örtlichen Sanierungsbeirat des
Sanierungsgebietes S5 – südliches Reiherstiegviertel detailliert und fortlaufend informiert.
Erich Heeder
1. Juli 2013 at 10:15
Wenn das alles so eindeutig ist, das der Opernfundus in Rothenburgsort/Veddel besser auf gehoben ist, als in Wilhelmsburg, dann stünde dem wohl nichts im Weg, oder doch ?? Denn wenn politisch dieses in der Bürgerschaft auch so gewollt ist, und die Abstimmung eindeutig ist!! Dann stünde dieser Idee doch wohl nichts im Wege, oder doch ?? Wenn das geprüft wurde, wenn das verkehrstechnisch so klappt, dann habe ich so gar nichts da gegen !!
In diesem Sinn, Erich Heeder – Stadtteilkünstler