Unter dem Motto „Charity for Syrians“ laden verschiedene Hamburger Organisationen am Sonntag zu einer Matinee, die im Zeichen des Syrien-Konflikts stehen soll. Die zentrale Frage: Wie kann den Flüchtlingen geholfen werden?
Täglich vertreibt der Krieg in Syrien mehr Menschen aus ihrer Heimat: Neun Millionen Syrer haben ihre Häuser und Städte verlassen und sind auf der Flucht. Die meisten von ihnen sind sogenannte Binnenflüchtlinge, befinden sich also noch in Syrien. Drei Millionen Menschen ist die Flucht in die Nachbarstaaten gelungen. Die Vereinten Nationen sprechen von der größten Flüchtlingskatastrophe des 21. Jahrhunderts.
Auf die dramatische Situation der Flüchtlinge in Syrien aufmerksam machen und zum Handeln bewegen – das ist das Ziel einer Informationsveranstaltung, die am Sonntag im Metropolis-Kino stattfinden soll. In zweieinhalb Stunden werden Fragen zum Syrien-Konflikt erörtert und Hilfsmöglichkeiten aufgezeigt. Zwei Kurzfilme, die Aufnahmen aus einem syrischen Flüchtlingslager zeigen, sollen zunächst einen direkten Eindruck der Lage vor Ort vermitteln. Hintergründe zum Bürgerkrieg wird der Politikwissenschaftler André Bank vom GIGA Institut Hamburg darstellen. Weitere Experten aus der Region, die im Widerstand gegen das Assad-Regime arbeiteten oder sich für syrische Flüchtlinge in Hamburg einsetzen, werden sich in einer Diskussionsrunde zusammenfinden. Die syrische Künstlerin Razan Sabbagh und der Musiker Zead Khawam werden das Thema in einer gemeinsamen Live-Performance künstlerisch aufarbeiten.
Tätiges Handeln ist das Ziel
Organisiert wurde die Matinee von einem Netzwerk junger Hamburger Organisationen, die sich mit der Arabischen Region beschäftigen – darunter das islamwissenschaftliche Studierendennetzwerk „Liqua“, die Initiative für Freiheit und Demokratie „Yalla“, „CULTUREconnection“ und die kirchliche Einrichtung „Junge Akademie für Zukunftsfragen“.
„Wir wollen informieren, die Sensibilisierung für das Los von syrischen Flüchtlingen in tätiges Handeln übersetzen, Menschen unterschiedlicher politischer Gesinnungen für diesen Zweck zusammenbringen und damit ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen in Not setzen“, sagt Paul Steffen, Leiter der „Jungen Akademie für Zukunftsfragen“. Um konkrete Hilfe leisten zu können, haben die Organisationen bereits eine Online-Spendenseite eingerichtet: Bis Jahresende sollen so Gelder für zwei Projekte gesammelt werden – etwa für die „Clowns ohne Grenzen“, die in Flüchtlingslagern auftreten.
Was? „Charity 4 Syrians“ – Filmvorführung, Diskussion und Performance
Wann? Sonntag, 09.11. ab 10.30 Uhr
Wo? Metropolis-Kino, Kleine Theaterstraße 10
Foto: Fadi Zaidan
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