Der Stadtteilbeirat St. Georg positioniert sich deutlich gegen die Planungen des Busbeschleunigungsprogramms für die Lange Reihe in ihrer bisherigen Form. Wenn die Änderungsvorschläge nicht aufgenommen werden will der Beirat weiter gegen die Planungen vorgehen – im Zweifel auch mit einem Bürgerbegehren.
Die Mehrheit des Stadtteilbeirats unterstützt zwar grundsätzlich Verbesserungen im Öffentlichen Nahverkehr, hält die geplanten baulichen Maßnahmen an der Langen Reihe jedoch für „zu umfangreich“ und sogar „einen gefährlichen Eingriff“, der insbesondere zu Lasten der Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern gehe. Darüber hinaus bezweifelt der Beirat, dass sich der Verkehr an der Langen Reihe sich durch die Maßnahme tatsächlich verlangsamt. In der am 14. Januar vorgestellten Form hält der Beirat die Planungen für „nicht geeignet und unakzeptabel“. Die umstrittenen Planungen waren Mitte Januar im Stadtteil vorgestellt worden. In der letzten Sitzung des Verkehrsausschusses brachten sowohl die SPD-Fraktion als auch die CDU-Fraktion einen Anträge mit Änderungsvorschlägen zur den bisherigen Planungen zur Abstimmung. Auch der Stadtteilbeirat stimmte nun über die unterschiedlichen Forderungen der beiden Anträge, auch aber der Stellungnahmen des Einwohner- sowie des Bürgervereins St. Georg ab.
Ampeln statt Sprunginseln
Der Beirat fordert, dass die Lichtsignalanlage an der Danziger Straße zur Sicherung der Schulwege der SchülerInnen der Domschule beibehalten wird. Darüber hinaus lehnt der Beirat den Kreisverkehr an der Lohmühlenstraße ab und fordert die Beibehaltung der bisherigen Ampel. Auch an der Baumeisterstraße sollen alle drei Überwege mit einer Ampel bestehen bleiben. Mehrheitlich sprechen sich die Beiratsmitglieder außerdem dafür aus, die Lange Reihe zu einer Tempo 30 Zone zu machen. Gleichzeitigt begrüßt der Beirat die Einrichtung von Funkschaltungen für alle Lichtsignalanlagen an der Langen Reihe, die zusätzliche Querungsmöglichkeit mit einer Mittelinsel vor der Buchhandlung Wohlers und die Einrichtung zusätzlicher Fahrrad-Stellplätze. Auch die Markierung von Ladezonen begrüßt der Beirat, fordert jedoch gleichzeitig eine zeitliche Begrenzung – beispielsweise von 8 bis 20 Uhr. Danach solle auch Parken gestattet werden. Die Anzahl der Ladebuchten sollte aus Sicht des Beirats noch weiter ausgebaut werden. Ebenso fordert der Stadtteilbeirat eine kontinuierliche Sanktionierung der Falschparker.
In der Konsequenz erwartet der Beirat vom Landesbetrieb Straßen Brücken und Gewässer sowie der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation eine vollständige Einarbeitung der vom Beirat geforderten Veränderungen an den Planungen. Inwieweit die Forderungen der Bezirkspolitik und auch des Stadtteilbeirates überhaupt noch in den Planungen berücksichtigt werden, ist völlig unklar. „Wenn die Planungen in der bisherigen Form umgesetzt werden sollen, wäre ich auch bereit ein Bürgerbegehren zu inszenieren, um dies zu verhindern“, sagt Beiratsmitglied Michael Schwarz.
Foto: Mathias Eichhorn
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