Blick ins Erdreich

Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt referierte am Dienstagabend im Regionalausschuss Billstedt zum Thema Verunreinigung von Böden und Grundwasser. Im Schwerpunkt wurde den Ausschussmitgliedern und interessierten Bürgerinnen und Bürgern ein Überblick über die bekannten Gefährdungen durch Altlasten, wie etwa Arsen oder Benzol, gegeben, die derzeit im Boden unter dem Stadtteil schlummern. Gleichzeitig stellte die Behörde dar, an welchen Stellen im Stadtteil derzeit der Verdacht auf weitere Verunreinigungen der Böden und des Grundwassers besteht. Insgesamt sei die Belastung im Bereich Billstedt und Mümmelmannsberg unproblematisch, lediglich in Billbrook lägen einige Verdachtsfälle vor, erläuterten die Behördensprecher.

Die Frage nach Altlasten stellt sich besonders für Grundstückseigentümer. Da in den meisten Fällen der Verursacher der Verunreinigung nicht ermittelbar ist, müssen die Besitzer in der Regel für die Sanierung ihrer Grundstücke selbst aufkommen. Kaufinteressenten sollten daher vorher bei der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt nachfragen ob für das betreffende Grundstück Belastungen bekannt sind. In einem konkreten Beispiel war ein Stück Land erworben worden, dass vorher von einer chemischen Reinigung genutzt worden war. In Unkenntnis hiervon war das Grundstück gekauft worden und musste später auf Kosten des Eigentümers saniert werden.

Michael Büker (Piraten) merkte an, dass es insbesondere im Kontext des kürzlich erlassenen Transparenzgesetzes sinnvoll sei Karten der Schadstoffbelastung des Stadtteils für die Bürgerinnen und Bürger zugänglich zu machen. Dies wurde von der Behörde kritisch betrachtet, da hier der Datenschutz Vorrang habe. „Ich kann es verstehen, dass der Verdacht auf eine Schadstoffbelastung nicht öffentlich gemacht wird“, sagte Büker. „Es muss allerdings im Sinne der Bürgerinnen und Bürger gewährleistet werden, dass eine Übersicht bekannter Verunreinigungen durch Altlasten jedem auch ohne direkte Nachfrage zugänglich ist“.