Soulkitchen-Betreiber Mathias Lintl muss die berühmte Halle in Wilhelmsburg endgültig räumen. Was bleibt ist die Hoffnung doch weitermachen zu können und Ärger über den Umgang der Stadt mit Kulturprojekten.
In geänderter Fassung zuerst veröffentlicht in der taz vom 04. Oktober 2013
Die Tage der Soulkitchen in Wilhelmsburg sind endgültig gezählt. Am 01. Oktober ist die Frist, welche die städtische Sprinkenhof AG den Hallenbetreibern aufgrund einer Petition an die Bürgerschaft eingeräumt hatte, abgelaufen. Im Juni hatte das Bezirksamt die Soulkitchen-Halle aufgrund von Baumängeln, die aus einem Gutachten der Sprinkenhof AG hervorgehen, geschlossen. Trotz der Schließung hatte Betreiber Mathias Lintl auf dem Gelände vor der Halle unter dem Namen „Soulkitchen-Exil“ noch Veranstaltungen organisiert. Jetzt muss die gute Seele der Soulkitchen nicht nur das Gelände verlassen, sondern auch die Halle endgültig leerräumen. „Im Herbst will sowieso niemand draußen feiern“, kommentiert Lintl das Ende der Exilveranstaltungen. Die Materialien aus der Halle, wie Musikequipment und Möbel werden zunächst in verschiedenen Lagerräumen untergebracht. Die Hoffnung die Soulkitchen-Halle, die durch den gleichnamigen Film von Fatih Akin über Hamburg hinaus bekannt ist, wieder nutzen zu können hat Mathias Lintl jedoch noch nicht aufgegeben. „Wir würden gerne mit einem Architekten prüfen, ob eine Sanierung der Halle möglich ist“, sagt Lintl. Bisher wurde dies jedoch nicht gestattet. Die Finanzbehörde will nach der vollständigen Räumung der Halle zunächst den Boden auf Schadstoffe prüfen. Danach soll über das weitere Schicksal der Soulkitchen-Halle entschieden werden. Laut Behörde gibt es bereits Interessenten für das Gelände. Mathias Lintl will im kommenden Winter zunächst einige Veranstaltungen an einem Ort in der Nähe der Halle organisieren. „Wir verhandeln derzeit über Nutzungsmöglichkeiten, aber das ist noch nicht spruchreif“, sagt Lintl. Ob er im Anschluss weiter in Hamburg bleiben wird, ist noch nicht sicher. „Ich überlege an einen Ort zu gehen, an dem es Kulturschaffenden leichter gemacht wird“, sagt Lintl. „In Hamburg wurden mir in der Vergangenheit zu viele Steine in den Weg gelegt“, so der Wilhelmsburger weiter.
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