– Mehrere Tausend Menschen haben am Samstag in Hamburg für die Rechte Geflüchteter demonstriert.
– Das Bündnis „Recht auf Stadt – never mind the papers“ hatte zu der Demonstration aufgerufen, mehr als 80 Organisationen und Verbände sowie zahlreiche Flüchtlinge aus Hamburger Unterbringungen beteiligten sich an den Protesten.
– Demonstriert wurde unter anderem für eine bessere Unterbringung und Versorgung geflüchteter Menschen in Hamburg, ganz grundsätzlich aber auch gegen die Verschärfungen des Asylrechts und Erweiterung der sogenannten „sicheren Herkunftsstaaten“.
Am Samstag haben in der Hamburger Innenstadt mehrere Tausend Menschen für die Rechte von Geflüchteten demonstriert. Besonders in der Kritik: Die Lage der Flüchtlinge in den Großunterkünften und am Hauptbahnhof.
Mehrere Tausend Menschen haben am Samstag in Hamburg unter dem Motto „Refugees welcome heißt gleiche Rechte für alle“ protestiert. Das Bündnis „Recht auf Stadt – never mind the papers“ hatte zu der Großdemonstration aufgerufen. Mehr als 80 Organisationen und Verbände unterstützten den Aufruf. Der Protestzug, an dem laut Veranstalter zeitweise rund 9.000 Menschen teilnahmen, lief am Samstagnachmittag vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt bis zu den Landungsbrücken. Die Polizei geht von 5.000 Demonstranten aus.
Nicht nur für, sondern mit den Geflüchteten
Am Hauptbahnhof zeigten sich die Demonstranten mit einer Schweigeminute solidarisch mit den Opfern der Anschläge in Paris und Beirut. Gleichzeitig gedachte man der Menschen, die auf ihrer Flucht nach Europa ums Leben gekommen sind. Aus Sicht des Bündnisses besonders wichtig: Die Anschläge dürften von Pegida und Co. nicht für Hetze gegen Flüchtlinge instrumentalisiert werden, dagegen müsse man zusammenhalten.
Zusammenhalten – das bedeutet nicht nur für, sondern gemeinsam mit den geflüchteten Menschen auf die Straße zu gehen. Hunderte Menschen aus Unterkünften in Hamburg bildeten die Spitze des Demonstrationszuges, immer wieder kamen am Lautsprecherwagen Geflüchtete selbst zu Wort und schildern ihre Situation in Hamburg.
Nachbarschaft statt Großunterkünfte
„In dieser Stadt fehlt es nicht an Räumen und Betten, sondern an politischem Willen“, sagt Bündnissprecherin Martina Vega. Das Bündnis kritisiert, dass trotz Leerstand von Wohnungen und Büroräumen geflüchtete Menschen in Großunterkünften am Stadtrand untergebracht werden. „Die Stadt muss echte Nachbarschaft ermöglichen“, fordert Vega.
Besonders kritisiert das breite Bündnis die Situation der ankommenden Flüchtlinge am Hauptbahnhof. Seit Wochen organisieren hier ehrenamtliche Helfer die Versorgung und Weiterreise tausender Flüchtlinge. „Die Stadt weigert sich, etwas für geflüchtete Menschen am Hauptbahnhof zu tun“, sagt eine Helferin. Die Begründung der Stadt: Am Hauptbahnhof handle es sich um Transitflüchtlinge. Da diese sich nicht Hamburg registrieren wollen, könnte man auch nicht helfen.
Mehr über die Forderungen und Ziele des Bündnisses erfahrt ihr im Mittendrin-Interview.
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