Die AnwohnerInnen am Katenweg und Schwentnerring an der Bahnstrecke in Wilhelmsburg fordern bereits seit über einem Monat die Wiedererrichtung ihres Lärmschutzwalls – bisher ohne Ergebnis. Der Lärmschutz war abgerissen worden um die Bauarbeiten für die Verlegung der Wilhelmsburger Reichstraße zu ermöglichen. Die CDU Wilhelmsburg beschuldigt nun die SPD, die AnwohnerInnen im Stich gelassen zu haben, während die SPD die Planungsgesellschaft DEGES in der Hauptverantwortung sieht.
CDU: SPD hat die AnwohnerInnen im Stich gelassen
Eine ungewöhnliche Koalition aus CDU und Linke hat jetzt formiert, um die Rechte der AnwohnerInnen gegenüber dem SPD-Senat einzufordern. Nachdem die Linke bereits mehrfach die Einrichtung eines provisorischen Lärmschutzes gefordert hatte, schließt sich nun auch die CDU der Forderung an. Lukas Skwiercz, Vorsitzender der CDU Wilhelmsburg: „Der SPD-Senat ignoriert die unerträgliche Belastung durch den Abriss der Lärmschutzwand und setzt damit bewusst die Anwohner einer gesundheitlichen Gefährdung aus. Wir fordern daher umgehend die Erstellung einer mobilen Lärmschutzwand im betroffenen Bereich und einen runden Tisch der DEGES mit den Anwohnern.“ Die Berliner Planungsgesellschaft DEGES ist mit der Verlegung der Wilhelmsburger Reichstraße beauftragt worden.
SPD: Die DEGES hat Mist gebaut
Die SPD sieht daher die DEGES in der Verantwortung, für eine Übergangslösung zu sorgen. Nach Aussage von Klaus Lübke, Mitglied der Bezirksversammlung Mitte, habe die Baugesellschaft die AnwohnerInnen nicht rechtzeitig über den Abriss informiert. Auch die Politik sei von dem Vorgehen des Unternehmens überrascht gewesen: „Wir sind genauso empört wie die AnwohnerInnen. Die DEGES hat Mist gebaut“, so Lübke. Der entstandene Lärm sei für die AnwohnerInnen untragbar und das Bauunternehmen habe schnellstmöglich für die Errichtung eines mobilen Lärmschutzes zu sorgen. Die SPD würde daher kommende Woche Dienstag einen Eilantrag in den Hauptausschuss der Bezirksversammlung einbringen und die DEGES zur Errichtung von mobilen Lärmschutzmaßnahmen auffordern. 2 Wochen seien ein angemessener Zeitraum für deren Errichtung, so Lübke.
Die AnwohnerInnen leiden seit dem Abriss an einer täglichen Lärmbelastung mit Spitzenwerten von 100 Dezibel. Bereits ein Pegel von rund 70 Dezibel gilt als akut gesundheitsgefährdend.
Foto: Jonas Walzberg
Jens Rainer
27. März 2014 at 21:34
Vom Senat wird immer alles beschönigt. Die DEGES ist das wahre Übel Sie nimmt es billigend in Kauf, wenn die Anwohner krank werden. Auf der Bürgermeister und Senat antworten auf Anfragen in der Bürgerschaft immer wieder menschenverachtend. Nur weil das ganze Projekt aus Berlin gesponsert wird , plant man überhaupt weiter. Ansonsten wäre es schon längst in der Schublade verschwunden. Aber mit den Wilhelmsburgern kann man es ja machen……
Jens Rainer
27. März 2014 at 21:35
Lärm Tötet oder macht Krank….das ist der SPD aber egal….
Fabian
31. März 2014 at 15:57
na ja, dass nunmehr die DEGES schuld sein soll ist auch einfache Erklärung, die von Sozialdemokraten schnell rausgeholt wird. Schließlich sind demnächst Bezirkswahlen und der zitierte SPD-Mann ist ja schon überall plakatiert. Das die SPD insgesamt verantwortlich ist das Handeln zu kontrollieren vergißt er dabei nur zu gerne. Und das letztendlich die Entscheidungen politisch getroffen werden erst recht. Sieht so gutes Regieren aus, Herr Scholz??
Klaus
8. April 2014 at 15:13
Am Katenweg wird derzeit ein provisorischer Sicht- und Lärmschutz errichtet.
In den endgültigen Lärmschutz nach den strengen Regeln der Lärmvorsorge werden in Wilhelmburg übrigens 30 Mio Euro investiert.
Damit muss man sich nicht verstecken.