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Spendenaktion: Lesen für das Ledigenheim

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Dominik Brück
@dobrueck

| M.A. Politikwissenschaft | E-Mail: brueck@hh-mittendrin.de

Am Sonntag liest der Hamburger Autor Frank Schulz im Ledigenheim Rehhofstraße aus seinen Büchern. Die Veranstaltung hat einen besonderen Hintergrund: Das Ledigenheim benötigt Spenden, um in der bisherigen Form weiterhin bestehen zu können.

Der Hamburger  Autor Frank Schulz liest am Sonntag, 31. August, ab 19  Uhr in den Erdgeschossräumen des Ledigenheims an der Rehhoffstraße 1-3 aus seinem Erzählband „Mehr Liebe. Heikle Geschichten“. Darin begegnet etwa die junge Katja ausgerechnet auf ihrer Hochzeitsreise dem Mann, von dem sie schon ihr ganzes Leben träumte. Das grundgute Dörchen entdeckt kurz vor ihrer goldenen Hochzeit  einen Streichholzbrief des „Moulin Rouge“ in der Manteltasche ihres Mannes und begibt sich zur Recherche auf die Reeperbahn. In einer „Trilogie der Gewalt“ geht es dann in weiteren Geschichten auch um das genaue Gegenteil von Liebe. Der mit verschiedenen Literaturpreisen ausgezeichnete Autor der „Hagener Trilogie“ und des Romans „Onno Viets und der Irre vom Kiez“ verzichtet an diesem Abend auf sein Honorar zugunsten des sozialen Projekts „Das Ledigenheim erhalten!“.

Spender gesucht

Die Stiftung Ros will das Ledigenwohnheim an der Rehhoffstraße 1-3 erhalten. Zurzeit leben dort 93 Bewohner, viele davon sind ehemalige Hafenarbeiter, Monteure und Seefahrer. Das Haus ist in einem schlechten Zustand und muss dringend renoviert werden. Ziel der Stiftung ist aber nicht nur das Ledigenheim, sondern auch die Nutzung als Wohnraum in der bisherigen Form zu erhalten. Dafür soll zunächst das Gebäude vom dänischen Eigentümer Core Property Management gekauft werden. Zwei Millionen Euro sind hierfür erforderlich. Seit dem vergangenen Jahr sammelt die Stiftung daher Spenden. Im Frühjahr 2014 war jedoch erst ein geringer Teil dieser Summe zusammen gekommen. Für die geplante Renovierung gibt es aber schon einige verbindliche Zusagen.

Senatorin übernimmt Patenschaft

Trotzdem herrscht Zuversicht bei den Verantwortlichen. Besonders da sich für das Projekt in den vergangenen Monaten einige wichtige Entwicklungen ergeben haben: Der dänische Eigentümer hat einer Verlängerung des Vorkaufsrechts für die Stiftung bis zum 1. Juli 2015 zugestimmt. Dem Projekt „Das Ledigenheim erhalten!“ und der dazugehörigen Stiftung Ros bleiben so mehr Zeit, um die weiter dringend benötigten Spenden für den Kauf des Ledigenheims zu sammeln. Das Vorhaben hat zusätzlich neuen Auftrieb erhalten, da Justizsenatorin Jana Schiedek offiziell die Patenschaft für die Stiftung Ros übernommen hat. „Wir stürzen uns nun mit neuem Elan in die Fortführung der Finanzierungsaquise“, teilen Antje Block und Jade Jacobs, die Verantwortlichen der Stiftung mit. „Ich finde es großartig, mit welcher Leidenschaft sich Frau Block und Herr Jacobs für das Projekt einsetzen. Sie wollen sich mit gesellschaftlichen Entwicklungen nicht abfinden, sondern selbst gestalten. Dabei zeigen sie, dass man mit wenigen Mitteln und viel Engagement einiges bewegen kann“, sagt Senatorin Schiedek zur Übernahme der Patenschaft.

Foto: Dominik Brück

Kommentare anzeigen (2)

2 Kommentare

  1. Jens-Peter

    28. August 2014 at 20:59

    Der Erhalt des Bullen-Klosters ist wichtig !

  2. Friedel

    29. August 2014 at 10:15

    Dieses ambitionierte soziale Projekt verdient weiterhin alle Unterstützung. Und die wächst: Nicht nur Frank Schulz, sondern auch Konrad Lorenz und Petra Oelker lesen in den nächsten Monaten unter Verzicht auf ihr Autorenhonorar in der Rehhoffstrasse. Die Zuhörerspenden dienen dem Projekt.

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