Der Hansaplatz spaltet die Meinung der Hamburger: Während sich die einen über Dreck und Kriminalität beschweren, sind die anderen von der kulturellen Vielfalt fasziniert. Eines findet man rund um den markanten Brunnen aber mit Sicherheit: Hamburger Lebensrealität.
Alltag auf dem Hansaplatz: Verlässt man morgens die Wohnung, liegt meist ein Mann unter Pappkartons auf der Wiese unter den Bäumen. Manch einer registriert ihn schon gar nicht mehr, weil er wie so vieles andere zum Stadtteilbild gehört. Schließt man die Haustür, kommt einem jemand mit Bierflasche entgegen. Geht man weiter, trifft man auf einen pinkelnden Mann, geht man nochmals weiter, warten Prostituierte trotz Kontaktverbot auf Kundschaft. Auf dem Boden liegen Scherben und Müll, Kaffeebecher werden geschüttelt, um mit Kleingeld gefüllt zu werden.
Ein Mit- und Nebeneinander
Lebt man länger in St. Georg, sieht man, dass unterschiedlichste Menschen in diesem Stadtteil zusammenkommen. Der schicke Hemdträger aus der Ellmenreichstraße redet mit Nora, der Sexarbeiterin, die immer vor der Agora- Bar steht. Sie fragt ihn, wie es ihm geht – freundschaftlich und nachbarschaftlich, nicht mehr. Am Brunnen sitzt der Russe neben dem Afrikaner und dem Türken. Ein junges Paar kommt dazu. Man redet, trinkt und isst. Das Dostana-Restaurant ist voll, unterschiedlichste Menschen essen dort indisch. Biegt man rechts in die Straße ein, kommt man auf den Steindamm. Hier gibt es die unterschiedlichsten Köstlichkeiten: Beim Perser werden Tomaten, Reis, Feigen und Obst gekauft. „Na, wie geht’s?“, fragt er jedes Mal freundlich.
Während die Augen in schwarzen Höhlen vor zu wenig Schlaf versinken, blitzen seine Zähne kurz weiß auf. Er ist noch jung. Jeden Tag geht er um 1 Uhr ins Bett und steht um 4:30 Uhr wieder auf. Meist arbeitet er von Montag bis Samstag. Überquert man den Hansaplatz mit den gefüllten, roten Plastiktüten, essen Männer am Brunnen Sonnenblumenkerne und Melonen. In einem Fahrradkorb stehen Getränke und gebratene Hühnchenbeine. „Räumt ihr das nachher raus?“, fragt eine junge Frau. „Klar, natürlich natürlich. Möchtest du?“. Sie bekommt ein Hähnchenschenkel. „Korriander?“ „Jaaaaa“. Alle lachen.
St. Georg: „Soziale Probleme nicht durch Repression lösen“
Öffentlicher Raum: Wer nicht ins Bild passt soll gehen
Erich
23. September 2014 at 10:16
Ich kann von mir behaupten, das St.Georg und St.Pauli mir am Herzen liegen !! Es liegt an den menschen, es liegt an der menschlichkeit die man dort erfährt !! Wir lachen und weinen zusammen, wenn was klappt oder auch nicht klappt !! Wir kämpfen, wenn etwas zu kämpfen gibt, dann es soll ja nicht ausufern !! Denn einige Stadtteile werden ja förmlich überrannt !! Das läßt Frau – Mann sich doch nicht gefallen, denn schließlich lebt man schon ziemlich lange in so einem Stadtteil !! Mann – Frau hat sich wohl gefühlt, und möchte sich weiter hin wohl fühlen !! Und für diesen Wohlfühlfaktor muß Frau – Mann schon etwas tun !!
Es kann doch nicht sein, das andere mächtiger sind, als wir zusammen !! Des halb loht es sich immer, Schulter an Schulter, – Rücken an Rücken zusammen zu stehen !!
https://www.youtube.com/watch?v=LK6Bol2PAyQ
In diesem Sinn Erich Heeder – Stadtteilkünstler