In Hamburg mangelt es an Unterkünften für Flüchtlinge, nun suchen Bürgerschaft und Senat nach Ausweichmöglichkeiten im Hamburger Hafen.
Den aktuellen Engpass an Flüchtlingsunterkünften schilderte Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) am Donnerstag der Süddeutschen Zeitung. Durch den gestiegenen Andrang fehlten in der Hansestadt derzeit 4000 zusätzliche Plätze in Flüchtlingsunterkünften. Scheele schließt deshalb nicht mehr aus, Plätze auf Wohnschiffen zu schaffen. Er habe die Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA) gebeten, nach Liegeplätzen und mietbaren Wohnschiffen zu suchen.
Auch die Grünen regen nun an, die Unterbringung im Hafen auf ausgemusterten Kreuzfahrtschiffen zu prüfen. „Es wäre eine pragmatische Zwischenlösung, die der Senat ernsthaft prüfen sollte. Dies wäre im Herzen der Stadt ein Zeichen für Hamburgs Solidarität mit Menschen in Not“, sagt Katharina Fegebank, sozialpolitische Sprecherin und Landesvorsitzende der Grünen in Hamburg.
Bis 2006 dienten am Altonaer Elbufer die Wohnschiffe „Bibby Altona“, „Bibby Kalmar“, „Bibby Stockholm“ und „Bibby Challenge“ mit bis zu 2.300 Plätzen als zentrale Aufnahmestelle. „Diese beengte und unwürdige Unterbringung darf sich jedoch heute nicht wiederholen“, fordert die flüchtlingspolitische Sprecherin der Grünen Antje Möller. „Schiffe dieser Art dürfen in Hamburg keine Renaissance erleben.“
Trotz der mangelnden Unterbringungsmöglichkeiten gestaltet sich die Suche nach Unterkünften in Hamburg weiterhin schwierig. So wurde im Bezirk Mitte eine Reihe von Standorten, die der Bezirk vorgeschlagen hatte, durch die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration abgelehnt, da sie nicht die entsprechenden Kriterien erfüllen würden.
Titelbild: By pl:Wikipedysta:MaciejKa (pl.wikipedia.org) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
Finder
23. Juni 2014 at 21:19
„Am 25. August 2006 feierten wir ein großes Kinderfest zum Abschied der Bibby Altona. Heute bieten wir ein vielfältiges Programm in einigen der lagerähnlichen Folgeunterkünften und im Hamburger Stadtgebiet an.
Der Film dokumentiert die Arbeit der ersten zehn Jahre und gibt einen kleinen Einblick in das Leben auf den Schiffen. Wir haben ihn wieder entdeckt als wir hörten, dass derzeit in Hamburg wieder über neue “Wohnschiffe” für Geflüchtete nachgedacht wird.“
(…)
Theresa Jakob
24. Juni 2014 at 02:04
Sozialterminator Scheele sucht Platz für 4.000 Menschen die Krieg und Verfolgung entkommen sind. Trotz fast der gleichen Anzahl von Wohnungen im Leerstandsmelder ist das einzige was dem Hamburger Senat einfällt Flüchtlinge auf Wohnschiffen unterzubringen. Diese Art der Unterbringung auf schwimmenden Massen Unterkünften war damals menschenunwürdig und wird es auch jetzt sein.
Ralf
25. Juni 2014 at 18:37
@ Theresa, damit liegst punktgenau richtig! Diese Menschen müssen gleich von Anfang an, verstreut unter uns leben. Damit würde von vorn herein eine Getthosiernug, zum größten Teil vermieden werden.Diese Menschen weiterhin in „Käfige“ zu sperren, ist nichts anderes als es die Unterbringung gleich den Tieren bei Hagenbek. Aber zur Abschreckung, scheint es den politischen BummbatzInnen als probates Mittel angesehen zu werden.