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NABU sieht Bezirke bei Naturschutz in der Verantwortung

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Vanessa Kleinwächter

Mittendrin-Praktikantin | Mail: kleinwaechter@hh-mittendrin.de

In den Wahlprogrammen der Parteien für die Wahlen zur Bezirksversammlung am 25. Mai spielt der Naturschutz nur eine untergeordnete Rolle. Der NABU fordert daher, die Bezirke in Zukunft bei diesem Thema mehr in die Pflicht zu nehmen.

Tausende BesucherInnen lassen sich jedes Jahr von der Artenvielfalt in Schmetterlingsgärten begeistern – doch wann haben Sie eigentlich zuletzt einen Schmetterling im Alltag gesehen? Da ist Glück gefragt: 83% der in Hamburg vorkommenden Tagfalter stehen auf der Roten Liste, sind also vom Aussterben bedroht. Der NABU Hamburg sieht hier klar die Bezirke in der Verantwortung.

Nicht genügend Mittel

Im Hinblick auf die Bezirkswahlen am 25. Mai 2014 hat er seinen Forderungen nach mehr Einsatz für den Erhalt der Arten noch einmal Nachdruck verliehen. So stünden in den Bezirken generell zu wenig finanzielle Mittel für umfassenden Artenschutz zur Verfügung. Außerdem fordert der NABU die Bezirke auf, mehr Strauch- und Spontanvegetation zuzulassen. „Wir müssen uns bewusst machen, dass Pflanzen und Grünflächen nicht nur Dekoration, sondern immer auch Lebensraum sind“, so NABU-Vorsitzender Alexander Porschke.

Ziele können nicht mehr erreicht werden

Weiterhin kritisiert er große Mängel beim Gewässerschutz: „Durch eine EU-Richtline ist Hamburg verpflichtet, seine Gewässer bis 2015 in einen ‚guten ökologischen Zustand‘ zu versetzen. Davon ist die Stadt aber noch weit entfernt – das Ziel ist nicht mehr zu erreichen.“ Ähnlich düster sieht es laut NABU im Bereich des Flächenausgleichs aus. Von den gesetzlich vorgeschriebenen Grünflächen, die zum Ausgleich für Bebauungsprojekte seit 1991 hätten angelegt werden müssen, seien 60 Prozent noch nicht fertig. „14 Prozent der Ausgleichsprojekte sind noch nicht einmal begonnen“, prangert Porschke an. Der NABU Hamburg fordert daher, dies zügig umzusetzen und dabei auch darauf zu achten, dass die neuen Flächen auch dieselben ökologischen Funktionen als Lebensraum übernehmen können. „Unsere Kernforderungen zur Bezirkswahl haben wir schon vor einiger Zeit an die Parteien verschickt. Manche haben sie auch in ihre Wahlprogramme übernommen, die Grünen in Harburg sogar vollständig“, berichtet Pressesprecher Bernd Quellmalz.

Diskussion in Mitte

Im Bezirk Mitte habe es kaum Stellungnahmen oder Veränderungen der Wahlprogramme gegeben. Die Kandidierenden der Parteien SPD, CDU, Grüne, Linke und FDP für Mitte stellen sich den Forderungen des NABU nun am kommenden Montag, 12. Mai, in einer Podiumsdiskussion. Im Rahmen der Reihe „Thema beim NABU“ diskutieren sie ab 18 Uhr in der Klaus-Groth-Straße 21 in Borgfelde. Alle Interessierten sind eingeladen, der Diskussionsrunde beizuwohnen.

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