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„Ich kann‘s kaum erwarten, dass die Hanseaten sing‘n“

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Du singst gerne, traust dich aber nicht in der Öffentlichkeit? Bei „Hamburg singt“ geht Spaß über Perfektion. Mittendrin hat eine Probe des „Chor für alle“ besucht.

von Felix Willeke und Vanessa Kleinwächter

„Singen tun wir doch alle, aber eher heimlich wo es keiner hört. Warum dann nicht alle die heimlich singen zusammen bringen?“, fragt Niels Schröder, Chorleiter von „Hamburg Singt“. Er hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele Menschen gemeinsam zum Singen zu bringen. Und es funktioniert: In diesem Saal stehen über 500 Menschen und formen einen unfassbaren Sound. Doch es fühlt sich gar nicht an wie eine Chorprobe, eher wie ein Konzert. Vorne eine Liveband und dazu der stimmgewaltige Klangkörper an Menschen, da fällt der ein oder andere schiefe Ton gar nicht auf. Auf der Bühne springt Niels von der einen zur anderen Seite und schafft es mit seiner Begeisterung alle sofort mitzureißen – 80-jährigen RentnerInnen genauso wie TeenagerInnen. Alle strahlen und singen aus vollem Hals.

Inspiration aus Stockholm

„Seelenwellness“ nennt der Chorleiter das, was hier geschieht. Als er bei einem Stockholmbesuch den „Kör för alla“ erlebt hat, fragte er sich, wieso es so etwas nicht auch in Deutschland gibt. Er begann zu planen und im Februar 2013 war es soweit: Hamburg Singt traf sich zum ersten Mal. „Wir haben mit 300 Menschen pro Abend angefangen und mittlerweile sind es im Schnitt 500 pro Veranstaltung“, sagt Niels, ohne das stolze Grinsen zu verstecken.

Jede Veranstaltung ist einzigartig. Eine Karte kostet 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. „Der Eintritt muss leider sein“, bedauert Niels, „es wäre ein Traum, wenn wir das ganze hier umsonst anbieten könnten. Allerdings leben wir MusikerInnen, die Band und auch der Rest des Teams davon, deswegen geht das leider nicht.“

Etwas für jeden Musikgeschmack

Voll ist der Raum trotzdem, denn musikalisch ist für alle etwas dabei. Bei der Musikrichtung gibt es keine Einschränkungen. „Wir singen von Pop über Rock und Schlager bis hin zu Reggea oder Gospel alles“, erklärt Niels. In der ersten Stunde wird gesungen und geprobt,  die letzten 30 Minuten sind dann jedes Mal ein eigenes Konzert. Man kann also jede Woche neu dazukommen und verpasst auch nichts, wenn man mal keine Zeit hat. Die Lieder, die gesungen werden, sind häufig bekannte Klassiker. Niels, der Musik studiert hat, passt sie für die Chorgestaltung an. Als er zum Ende des Konzertes noch einmal die Hymne von „Hamburg singt“ anstimmt, ist die Begeisterung förmlich greifbar und bei dem Satz: „Kann es kaum erwarten, dass die Hanseaten sing’n“ wird klar warum „Hamburg Singt“ gut ist, so wie es ist.

 

Was? Hamburg singt – ein Chor für alle

Wann? Jeden Dienstag, 19:00 Uhr (Sommerpause in den Hamburger Schulferien)

Wo? Gemeindesaal der FEG Holstenwall, Michaelispassage 1

Eintritt? 8 Euro / ermäßigt 6 Euro (Zehnerticket: 65 Euro / ermäßigt 50 Euro)

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Die andere Seite der Elbe auf der Veddel, in Wilhelmsburg, auf dem Kleinen Grasbrook, in Steinwerder, Waltershof, Finkenwerder und auf der Insel Neuwerk lässt hanseatische Tradition spürbar werden.

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