In Wilhelmsburg wird weiter über die Zukunft der Elbinsel diskutiert. Bei einer Informationsveranstaltung zum „Zukunftsbild Elbinsel 2013+“ im Bürgerhaus äußerten viele Anwohner Bedenken über die bisherigen Planungen.
Text: Henriette Bunde, Bild und Video: Enno Heidtmann
Am Montag fand im Bürgerhaus Wilhelmsburg eine Informationsveranstaltung zum “Zukunftsbild Elbinseln 2013+” statt. Die Veranstaltung steht in Verbindung mit dem Projekt „Perspektiven! Miteinander planen für die Elbinsel“, welches vom Bezirk Hamburg-Mitte und der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) finanziert wird und sich als Verfahren für eine gemeinsame Entwicklungsplanung mit Bürgerinnen und Bürgern versteht.
Schwerpunkte des Projekts sind die Weiterentwicklung des Wohnungsbaus, sowie die Entwicklungsperspektiven, die sich aus der Verlegung der Reichsstraße nach Osten und der Aufhebung der Freihafenzone ergeben. Der Bericht zur Zwischenbilanz beinhaltet unter anderem die Planung eines neuen Quartiers „Spreeterassen“ und eine Neustrukturierung der Kleingärten und Sportflächen des Ostseite des Assmannkanals, wo ebenfalls Wohnraum entstehen soll.
Für die Vorstellung der Zwischenbilanz durch Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter (BSU) war eine halbe Stunde angesetzt, an die sich eine fast zweistündige Diskussion mit dem Publikum anschloss. Von den rund 200 Bürgern und Bürgerinnen, die der Einladung zur Veranstaltung gefolgt waren, nutzten viele die Gelegenheit um ihre Meinungen und Fragen los zu werden – darunter Kleingärtner, Nutzer von Sportanlagen und Anwohner. Zu ihren Hauptanliegen gehörte die Sorge um die Grün- und Erholungsflächen auf der Elbinsel, die Gewerberäumen und dem Wohnungsbau weichen sollen. Jörn Walter verwies auf Gegenbeispiele wie den Ballin-Park und schonende Konzepte, betonte aber gleichzeitig das neue Wohnungen auch Platz benötigten. Weitere Kritikpunkte waren die geplante LKW-Vorstaufläche auf der Veddel, Lärm an der Harburger Chaussee sowie mangelnde Bürgerbeteiligung. Auch dass noch viele Fragen bisher ungeklärt sind, was teilweise darauf zurück zu führen ist, dass die Zwischenbilanz Teil eines längeren Planungsprozesses ist, verunsicherten manche. Welche Rolle beispielsweise die Hamburg Port Authority (HPA) und die Handelskammer Hamburg bei der zukünftigen Flächenplanung spielen werden, wurde nicht klar. Im Herbst dieses Jahres wurde der Erläuterungsbericht an die betroffenen Fachbehörden und die Bezirke Hamburg-Mitte und Harburg verschickt. Entsprechende Stellungnahmen sollen bis Mitte nächsten Jahres eingearbeitet werden.
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