Die Türkische Gemeinde Hamburg und Umgebung (TGH) hat seit Donnerstag nun auch einen Platz im Herzen Billstedts. Damit ist es das erste türkische Gemeindezentrum in Hamburg-Mitte. Direkt an der Möllner Landstraße, zu erreichen über die Fußgängerbrücke, liegen die neuen Räumlichkeiten der TGH.
Am Donnerstag wurde die neue Wirkungsstätte im Rahmen eines Tages der offenen Tür feierlich eröffnet. Nicht nur Bezirksabgeordnete aller Fraktionen, sondern auch die Bürgerschaftsabgeordnete Hildegard Jürgens (SPD), Detlef Scheele (SPD), Senator für Arbeit und Soziales, sowie Devrim Öztürk, der türkische Generalkonsul der Stadt Hamburg, waren zur feierlichen Eröffnung gekommen.
Begrüßt wurden alle Gäste mit einem heißen Tee und frischem Gebäck. Zwischen den Projektvorstellungen gab es viel Raum für Austausch und Gespräche. Begleitet wurden diese durch Livemusik auf der Akustikgitarre und Gesang. Geschäftsführerin Meryem D. Çelikkol und Tülin Akkoç, Projektleiterin des Einbürgerungsprojektes, stellten die unterschiedlichen Arbeitsbereiche der TGH vor. Neben Deutsch- und Integrationskursen, insbesondere auch für Frauen, gibt es bei der TGH eine Fülle an Angeboten. Das Einbürgerungsprojekt „Ich bin Hamburger“ soll Menschen mit Migrationshintergrund, die Hamburg leben, den Weg zur deutschen Staatsbürgerschaft erleichtern. Das Projekt der TGH findet in Kooperation mit der Einbürgerungsinitiative des Senats statt. Projektleiterin Tülin Akkoç erklärt, dass der Kontakt zu den Behörden für viele Menschen mit Migrationshintergrund immer noch eine Hemmschwelle ist. Diese will der TGH abbauen und den Menschen bei der Einbürgerung helfend zur Seite stehen. 95 ehrenamtliche Einbürgerungslotsen, die beispielsweise bei Behördenbesuchen begleiten, sollen dabei helfen.
Weiteres Projekt der TGH ist „Fit mit Plan für die Zukunft“. Ziel des Projektes ist es Billstedter Schüler und Schülerinnen der 9. und 10. Klasse, die einen Migrationshintergrund haben, fit für die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz zu machen. Die Jugendlichen können sich im Rahmen des Projektes mit ihren Stärken beschäftigen und planen, wie sie ihren Wunschberuf erreichen können.
Einen besonderen Dank richtete der erste Vorsitzende des TGH, Hüseyin Yilmaz, an die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte, die eine finanzielle Unterstützung für die Einrichtung in die Wege geleitet hatte. Yilmaz betonte vor allem, dass der TGH nicht nur eine Anlaufstelle für Menschen, mit türkischem Migrationshintergrund sei. Die Türkische Gemeinde verstehe sich als Anlaufstelle für alle Migranten. Insbesondere gelte dies für das Einbürgerungsprojekt. So gibt es bei der TGH nicht nur Berater, für die türkische Gemeinschaft, sondern auch für die Kurdische-, Russische-, Westafrikanische-, Lateinamerikanische-, Persische-, Arabische- und die Balkan-Community.
Senator Scheele betonte in seiner Rede vor allem die Rolle des TGH als zivilgesellschaftlicher Akteur für alle Migranten in der Hansestadt. Er freue sich sehr, dass die Zahl der Einbürgerungen in Hamburg weiter ansteige. Er wolle sich dafür einsetzen, dass der Optionszwang bei der Einbürgerung entfällt. Er könne schließlich verstehen, dass es eine Hürde sei, die andere Staatsbürgerschaft ganz aufzugeben.
„Es freut mich sehr, dass der TGH jetzt auch hier in Billstedt eine feste Anlaufstelle für unsere Bürgerinnen und Bürger ist“, betonte auch die Billstedterin und Bürgerschaftsabgeordnete Hildegard Jürgens (SPD). Murat Gözay, stellvertretender Vorsitzender der TGH und Bezirksabgeordneter der Grünen, lobte die fraktionsübergreifende Zusammenarbeit, bei der Unterstützung der Einrichtung. „Ich hoffe, dass die Türkische Gemeinde hier vor Ort ein Raum der Begegnung für alle Billstedter wird“.
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