Immer wieder beschweren sich Anwohner des Hansaplatz über einen hohen Lärmpegel, vermehrten Alkoholkonsum und eine starke Vermüllung rund um den Platz. Ein offenes Forum soll die Probleme lösen – unter Einbindung aller Betroffenen.
Nach einem Brandbrief einiger Anwohner des Hansaplatzes waren die Emotionen in St. Georg hochgekocht: Während die einen mehr Überwachung und eine verstärkte Polizeipräsenz fordern, wollen die anderen mit Gesprächen zwischen Konfliktparteien vermitteln. Konkret geht es darum, dass Anwohner sich zunehmend über eine Vermüllung des Hansaplatz beschweren. Zudem fühle man sich aufgrund zahlreicher alkoholisierter Personen auf dem Platz nicht mehr sicher und durch eine große Lärmbelästigung gestört. Die Koalition aus SPD und Grünen will diese Probleme jetzt mit einem offenen Forum lösen, das alle Betroffenen zu Wort kommen lassen soll.
Ergebnisoffenes Gremium
„Wir haben versucht, ein strukturiertes Verfahren zu schaffen, in dem alle Meinungen gehört werden können“, sagt Arik Willner, Bezirksabgeordneter der SPD. „Ich glaube, dass wir so der Situation gerecht werden“, so Willner weiter. Das Forum soll mehrfach tagen und verschiedenen Institutionen, Einrichtungen und Initiativen aus dem Stadtteil, aber auch Anwohnern, anderen Betroffenen und Behörden sowie der Politik die Möglichkeit geben sich zu äußern. So sollen Beispielsweise in unterschiedlichen Sitzungen der Stadtteilbeirat St. Georg, Gewerbetreibende, die Stadtreinigung oder das Ragazza ihre Sicht auf die bestehenden Probleme darstellen können.
Zudem sollen alle Punkte auch mit dem Plenum diskutiert werden, da das Gremium zu jeder Zeit öffentlich tagt. Die genauen Regeln für die Diskussion sowie die Anzahl der Sitzungen soll das Forum selbst festlegen können, ebenso wie die inhaltliche Gestaltung der Treffen. Den Vorsitz wird Falko Droßmann, Fraktionsvorsitzender der SPD führen, da er auch Vorsitzender des City-Ausschusses ist. „Unser Ziel ist es, die Schärfe aus der Diskussion zu nehmen und jeden zu Wort kommen lassen, ohne dass er niedergebrüllt wird“, so Droßmann.
Bürger fordern schnelle Umsetzung
Um möglichst viel Bürgernähe zu schaffen, soll das Forum direkt im Stadtteil St. Georg stattfinden und nur in Ausnahmefällen auf die Räumlichkeiten der Bezirksversammlung zurückgegriffen werden. Während der Sitzung des City-Ausschusses, auf der die Einsetzung des Forums einstimmig beschlossen wurde, forderten die anwesenden Bürger, dass nicht allein der Hansaplatz, sondern auch die umliegenden Bereiche bis zum Hauptbahnhof mit betrachtet werden sollten, da die Situation dort auch Auswirkungen auf den Platz selbst habe.
Es müsse zudem sichergestellt werden, dass die Ergebnisse des Forums schnell zur Umsetzung von konkreten Maßnahmen führe. Laut SPD und Grünen soll das Forum aber insbesondere nachhaltige Lösungen aufzeigen, die von allen Betroffenen akzeptiert werden – auch wenn dies ein bisschen länger dauern könnte. „Es ist wichtig, dass hier Angebote entstehen, die mehr Hilfe als Verdrängung sind“, sagt Michael Osterburg, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Die erste Sitzung des Forums soll rechtzeitig im Stadtteil bekanntgegeben werden.
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