Die Initiative „Unser Mühlenkamp“ hat 10.000 Unterschriften gegen die Busbeschleunigung gesammelt. Nach einer Anhörung im Verkehrsausschuss am Dienstagabend will der Senat kleinen Veränderungen an den Planungen zustimmen. Eine erneute Vollsperrung der Langen Reihe soll es nicht mehr geben.
- Was ist das Busbeschleunigungsprogramm?
- Das Busbeschleunigungsprogramm ist ein Projekt der Hochbahn. In der ganzen Stadt soll das Busfahren optimiert werden. Es geht in erster Linie darum, die Fahrzeit zu verringern. Zusätzlich soll ein barrierefreies Ein- und Aussteigen an Haltestellen ermöglicht werden. Dafür sind einige Umbauten notwendig, wie beispielsweise der Vorrang der Busse an Ampeln und neue Busspuren. An vielen Stellen sollen außerdem Fußgängerampeln durch sogenannte „Sprunginseln“ ersetzt werden.
- Was plant die Hamburger Hochbahn?
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- Bevorzugung der Busse an Kreuzungen und Ampeln im Streckenverkehr
- Einrichtung tageszeitlich begrenzter Busspuren
- Überwachung des Parkens in zweiter Reihe und in Busbuchten
- Umbau von Haltestellen zu sogenannten Kaphaltestellen
- Mehr elektronische Anzeigetafeln
- Aufstellung von Fahrkartenautomaten an stark frequentierten Haltestellen
- Bau von zusätzlichen Busspuren
- Neuordnung des Straßenraums und der Umbau von Kreuzungsbereichen
- Einrichtung von zusätzlichen Abbiegestreifen an Kreuzungen, um Staus zu vermeiden
- Bau von Haltestellen-Inseln für einen leichteren Umstieg auf andere Buslinien
- Einrichtung von Radfahrstreifen auf der Fahrbahn
- Verbesserter Fahrbahnbelag und verbesserte Fahrbahnbreite
- Was wird an der Busbeschleunigung kritisiert?
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Kritisiert wird von vielen BürgerInnen, dass für die Umsetzung der Busbeschleunigung zum Teil lange Bauarbeiten und Sperrungen notwendig sind. Insbesondere für Gewerbetreibende lassen sich die Umsatzeinbußen nicht mit den wenigen Minuten Beschleunigung aufwerten. So auch an der Langen Reihe in St. Georg: Bereits nach den Arbeiten am ersten Bauabschnitt entlang der Metrobuslinie 6 beklagten sich viele ansässige Ladeninhaber über ein Verlustgeschäft. In St. Georg kritisiert der Stadtteilbeirat außerdem, dass die BürgerInnen nicht an den Planungen beteiligt worden sind. Besonders strittig: Der Bau eines Kreisels an der Lohmühlenstraße.
- Welche Maßnahmen unterstützt der Stadtteilbeirat?
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- Die Funkschaltung für Busse an Ampeln in der Langen Reihe
- Die Mittelinsel vor der Buchhandlung Wohlers
- Die Einrichtung zusätzlicher Fahrrad-Stellplätze
- Welche Forderungen stellt der Stadtteilbeirat?
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- Die Lichtsignalanlage an der Danziger Straße und Baumeisterstraße sollen erhalten bleiben (diese Forderung wurde berücksichtigt)
- Im Bereich der Langen Reihe soll ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde gelten
- Statt eines Kreisverkehrs in der Lohmühlenstraße soll die Ampel bestehen bleiben
- Was tun die Bürger für ihr Anliegen, das Projekt zu stoppen?
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Die Initiative “Unser Mühlenkamp“ will die Busbeschleunigung stoppen und hat bereits eine Volksinitiative gestartet, welche erfolgreich die benötigten 10.000 Unterschriften einreichen konnte. Ihr Anliegen muss nun von der Bürgerschaft noch vor der Wahl im Februar behandelt werden. Wird es abgelehnt, könnte in einem nächsten Schritt ein Volksbegehren folgen.
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