Am Sonnabend haben rund 1200 Menschen gegen Wohnungsnot und Gentrifizierung demonstriert. Der Abend verlief trotz erwarteter Hausbesetzungen ruhig.
Die Themen Wohnungsnot und Gentrifizierung bleiben in Hamburg aktuell: Zum wiederholten Male haben am Sonnabend zahlreiche Menschen für mehr bezahlbaren Wohnraum und eine sozialverträgliche Stadtteilpolitik demonstriert. Laut Polizeiangaben zogen rund 1200 Demonstrationsteilnehmer vom Park Fiction auf St. Pauli durch die Sternschanze bis zur Feldstraße. Der Protestzug verlief friedlich. Während der Demonstration wurde wiederholt auf bestehende Konflikte wie die Lage der Gruppe „Lampedusa in Hamburg“ aufmerksam gemacht. Vor dem Areal der Esso-Häuser forderten die DemonstrantInnen das Beteiligungsverfahren für den geplanten Neubau konsequent umzusetzen. Auch die Freilassung der fünf bei einer Hausbesetzung in der Breiten Straße festgenommenen AktivistInnen wurde gefordert. Am Mittwoch war es im Rahmen der Squatting Days zu einer Besetzung gekommen, bei der zehn Polizeibeamte verletzt wurden. Gegen die Täter wird wegen versuchten Totschlags ermittelt.
Polizeisprecher: Bei Besetzungen konsequent reagieren
„Die Gewalt in der Breiten Straße war ungewöhnlich. So etwas hatten wir bei Hausbesetzungen in Hamburg lange nicht“, sagt Polizeisprecher Mirko Streiber am Rande der Demonstration. Man werde bei weiteren derartigen Vorfällen die Taktik der Polizei entsprechend anpassen. „Wir werden auch in Zukunft bei Hausbesetzungen konsequent reagieren“, so Streiber. Die Organisatoren der Squatting Days hatten das Vorgehen der Polizei mehrfach kritisiert. Bei der friedlichen Demonstration am Sonnabend kam es aber auf beiden Seiten zu keinen Zwischenfällen. Auch am Abend blieb es weitesgehend ruhig: Mit Ausnahme des bekannten Katz-und-Maus-Spiels zwischen Kleingruppen von AktivistInnen, die Böller zündeten und Gegenstände auf die Straße warfen, und der Polizei im Anschluss an die Demonstration, kam es zu keinen weiteren Aktionen. Die Polizei war den ganzen Abend über im Einsatz. „Wir haben ein Auge auf die bekannten Ziele von Hausbesetzern“, sagt Polizeisprecher Streiber. Die Squatting Days Enden offiziell am Sonntagnachmittag. Das Thema Wohnungsnot wird Hamburg aber darüber hinaus weiter beschäftigen.
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