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Schilleroper: Kunst und Studenten statt verfallenem Denkmal

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Isabella David
@isabelladavid89

Chefredakteurin | Studentin der Politikwissenschaft an der Universität Hamburg | Kontakt: david@hh-mittendrin.de

Nach jahrelangem Leerstand will ein neuer Eigentümer die Schilleroper auf St. Pauli umbauen. Künstlerateliers und Studentenwohnungen sollen auf dem Areal entstehen. 

Zuerst veröffentlicht in der taz Nord vom 13. Mai 2014

Die Schilleroper auf St. Pauli hat einen neuen Eigentümer. Investor Reinhold Dierkes plant auf dem Gelände 220 Apartments für Studierende und Künstlerateliers. Etwa die Hälfte der Wohnungen soll innerhalb der denkmalgeschützten Stahlkonstruktion der alten Schilleroper entstehen, die andere Hälfte in einem angrenzenden, sechsgeschossigen Neubau.

In den vergangenen Jahren war es zwischen der Stadt und den bisherigen Eigentümern zu Streitigkeiten gekommen, da die Besitzer des Zirkusbaus sich weigerten, dass Gebäude Instand zu setzen. Rechtliche Auseinandersetzungen über den Denkmalschutz der Rotunde und den geltenden Bebauungsplan hatten jahrelangen Leerstand zur Folge. Immer wieder gab es potentielle Käufer für das Grundstück, zum Abschluss kamen die Kaufvorhaben jedoch nie.

Dieses Mal scheint es anders zu laufen: „Wir sind sehr froh, dass jetzt Bewegung in die Sache kommt“, sagt SPD-Bezirkspolitikerin Henriette von Enckevort. Die SPD-Fraktion in  Hamburg-Mitte teile die Vorstellungen des Investors. „Laut Bebauungsplan kann hier nicht zu hundert Prozent Wohnraum entstehen. Deshalb begrüßen wir die Idee der Künstlerateliers sehr“, so von Enckevort weiter. „Durch diese Mischung kann auch die historische Stahlkonstruktion, die den Rundbau prägt, besser zur Geltung gebracht werden“, hofft auch Michael Osterburg, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Hamburg-Mitte.

Die Planungen sollen schnellstmöglich in die Tat umgesetzt werden. Erst kürzlich wurde den BezirkspolitikerInnen bei einer Ortsbegehung deutlich, wie schlecht es um die Schilleroper bestellt ist. „Je schneller mit dem Bau begonnen wird, desto besser. Mit jedem Tag, an dem nichts geschieht, verschlechtert sich die Bausubstanz weiter“, so von Enckevort. Auch Investor Reinhold Dierkes will schnellstmöglich – am besten schon im Herbst 2014 – mit der Entwicklung des Areals beginnen. „Aus unserer Sicht legt der Investor hier ein für St. Pauli verträgliches und schönes Konzept vor“, meint die SPD-Bezirkspolitikerin. Bei den weiteren Planungen sei es sinnvoll, die AnwohnerInnen über die Beiträte im Viertel zu beteiligen.

 

Foto: Mathias Birsens 

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