Mit dem Bau der Horner Freiheit in Horn und des Integrations- und Familienzentrums in St. Georg unterstützt die Bezirksversammlung gleich zwei Stadtteilzentren. Die Opposition kritisiert das Vergabeverfahren als intransparent.
Mit Investitionen von insgesamt 410.000 Euro will die Bezirksversammlung den Bau von zwei Stadtteilzentren ermöglichen. Um beide Projekte wird in den jeweiligen Stadtteilen seit Jahren gekämpft. Immer wieder hatten jedoch Finanzierungsschwierigkeiten zu Verzögerungen geführt. Jetzt soll es mit den Bauarbeiten endlich losgehen.
Am Gojenboom in Horn soll mit der „Horner Freiheit“ ein Stadtteilzentrum entstehen, in dem zwölf Einrichtungen, die bisher im ganzen Stadtteil verteilt sind, zusammen untergebracht werden. Durch den Bau soll in Horn eine neue Mitte entstehen, die auf den Stadtteil ausstrahlen und diesen beleben soll. Über Kooperationen zwischen den einzelnen Einrichtungen erhofft man sich eine zusätzliche Bereicherung des Lebens im Stadtteil. Bereits vor 15 Jahren war die Idee des Stadtteilzentrums entwickelt worden. Der Versuch den Bau in einer Kooperation zwischen öffentlichen und privaten Trägern zu finanzieren war jedoch gescheitert. Zuletzt hatte eine Finanzierungslücke von 250.000 Euro dafür gesorgt, dass sich der Baubeginn erneut verzögert hatte. Diesen Betrag stellt die Bezirksversammlung jetzt für das insgesamt 5 Millionen Euro teure Projekt zur Verfügung. Ein Großteil der übrigen Mittel wird aus der integrierten Stadtteilentwicklung gestellt. „Wir haben immer gesagt, dass wir dieses Projekt haben wollen“, sagt Falko Droßmann, Fraktionsvorsitzender der SPD. „Jetzt heilen wir, was durch ein fehlgeleitetes Finanzierungskonzept der Verwaltung zunichte gemacht wurde“, so Droßmann weiter. Bis 2015 soll die Horner Freiheit nach derzeitigen Planungen fertiggestellt werden.
Auch St. Georg soll mit dem Integrations- und Familienzentrum (IGZ) ein neues Stadtteilzentrum bekommen. Das Gebäude des ehemaligen Haus der Jugend (Schorsch) am Kirchenweg soll zukünftig als IGZ eine zentrale Bedeutung für den Stadtteil haben. „Das ist das bedeutendste Projekt im Rahmen des Fördergebietes“, sagt Bezirksamtsleiter Andy Grote. In dem sechsstöckigen Gebäude sollen neben der kirchlich betreuten Jugend- und Familienarbeit auch die Aidsseelsorge und eine Krisen-WG im Obergeschoss untergebracht werden. Als erstes Projekt dieser Art in Hamburg werden zudem 40 Wohnungen speziell für Auszubildende geschaffen. Insgesamt kostet das gesamte Projekt rund 10 Millionen Euro. Dabei werden rund 4,5 Millionen Euro für das eigentliche IFZ fällig. Neben der Kirche und der Aidsseelsorge beteiligt sich auch die Lawaetz-Stiftung an dem Vorhaben. Die Bezirksversammlung beteiligt sich mit insgesamt 160.000 Euro an dem Projekt. Der Bauantrag soll noch in diesem Jahr gestellt werden. Mit dem Baubeginn wird im Frühjahr 2014 gerechnet.
Die Opposition kritisiert, dass die Vergabe der Gelder bereits im Vorfeld versprochen worden war. Die Fraktionen der Bezirksversammlung seien darüber nicht rechtzeitig informiert worden. „Auch das Vergabeverfahren für die Durchführung des Bauvorhabens ohne Beteiligung der bezirklichen Gremien geht so nicht“, sagt Gunter Böttcher, Bezirksabgeordneter der CDU. Bezirksamtsleiter Andy Grote begründet das Vorgehen mit dem hohen Zeitdruck für die Verwaltung. Die Informationen seien auch dort nicht früher verfügbar gewesen. Trotz der Kritik wollen die Abgeordneten einiger Fraktionen auch zukünftig die Entwicklung neuer Stadtteilzentren fördern. „Wir wollen nach Möglichkeit in allen Stadtteilen Stadtteilzentren haben“, sagt Bernhard Stietz-Leipnitz, Fraktionsvorsitzender der Linken.
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