Laut Duden heißt „slammen“ soviel wie „an einem Poetry-Slam teilnehmen“ – irgendwie enttäuschend banal. Dass sich dahinter weit mehr verbirgt, beweisen Jan-Oliver Lange und sein Team vom „Kampf der Künste“ seit nunmehr zehn Jahren. Geburtstag gefeiert wird am Freitag im Mojo Club.
Von Julia Dziuba
Sie schmeißen sich Reime an den Kopf und schlagen mit Worten um sich, während die Jury ohne Vorgaben und meist begeistert ihre Punktetäfelchen zückt – der „Kampf der Künste“ zieht Hamburger Poetryslam-Fans in regelmäßig in Theatersäle und Kneipen. Zahlreiche Veranstaltungen und Events sind seit der Gründung vor zehn Jahren aus der Taufe gehoben worden – teils als Specials, teils als feste Reihen, wie der monatliche Bunkerslam im Uebel und Gefährlich.
Poetryslam-Hochburg Hamburg
Gründer Jan-Oliver Lange, der den „Kampf der Künste“ seit 2007 mit Robert Oschatz leitet, erklärt sich das Faszinosum Poetryslam so: „Von Publikumsseite aus ist es spannend, dass da ein neues Genre entstanden ist, nämlich das der Bühnenliteratur“. Eine Kunstnische mit zahlreichen Facetten. Einziges zentrales Merkmal sei, dass die Live-Performance dem Publikum direkt zugänglich sein müsse. Hamburg hat sich in diesem Zusammenhang als kleine Poetryslam-Hochburg etabliert. Der Grundstein hierfür könnte durch die „sehr wortkreative“ Hamburger HipHop-Szene der Neunziger Jahre gelegt worden sein, mutmaßt der „Kampf der Künste“-Chef.
Für Lange und sein Team stehen die Events selbst im Mittelpunkt und nicht die potenziellen Karrieren der Künstler. „Deswegen packen wir noch einen Schuss mehr Ambitionen in die meisten Veranstaltungen als es viele Kollegen machen“. „Wir“ sind dabei meist ein Kernteam von nur drei Personen, neben einigen Helfern im weiteren Kreis – wobei alle Mitarbeiter„nebenbei“ noch feste Jobs haben.
Vom ersten Slam zur Karriere
In zehn Jahren Poetryslam hat Lange zahlreiche Künstler auf die Bühne geholt. Für einige war dies der Beginn einer größeren Karriere. Gut erinnert sich Lange an den ersten Auftritt von Jan Philipp Zimny, der als 18-Jähriger das erste Mal beim Slammen dabei war: „Der hat sofort trotz seiner damals noch sehr jungen Jahre das Publikum in seinen Bann gezogen“, so Lange über den Gewinner der deutschsprachigen Poetry Slam-Meisterschaft 2013. Auch bei dem mittlerweile weit über die Genregrenzen hinweg bekannten Torsten Sträter habe man gemerkt, „da kann auch noch einiges passieren“.
Die große Geburstagssause
Einiges passieren wird auch bei der großen „Kampf der Künste“-Geburtstagfeier am Freitag, 5. Juni, im Mojo Club mit den „besten Poetry Slammern der letzten zehn Jahre“ und einer Aftershow Swing Party Mit dabei sind das DJ-Duo Les chats de nuit aus Dresden und außerdem einige bunte Überraschungen. Einlass zur Party ist ab 23 Uhr, das Swing-Ticket gibt es für 6 Euro an der Abendkasse. Das Kombi-Ticket für Gala und Party gibt es für 11 Euro an allen Konzertkassen und an der Abendkasse für 14 Taler.
Was? Poetryslam, Geburstagsgala und Party, Zehn Jahre „Kampf der Künste“
Wo? Mojo Club, Reeperbahn 1
Wann? Einlass, 19:30 Uhr, Beginn 20:30 Uhr, Party ab 23 Uhr
Eintritt? Kombi-Ticket für Gala und Party: 11 Euro im VVK und 14 Euro an der Abendkasse; Swing-Ticket 6 Euro.
Facebook
Twitter
Flattr
Google+
YouTube
Soundcloud
Paypal
Anmelden