„Königsbissen“ bei Tide: Eine Stunde, ein Gast, ein gutes Gespräch

Kultur
Isabella David
@isabelladavid89

Chefredakteurin | Studentin der Politikwissenschaft an der Universität Hamburg | Kontakt: david@hh-mittendrin.de

Für ein gutes Gespräch muss man sich Zeit nehmen: Genau deshalb hat Lars O. Lüke in seiner Sendung „Königsbissen“ auch immer nur einen prominenten, norddeutschen Gast. Eine ganze Stunde lang spricht er mit Gästen wie Holger Stanislawski, Ole von Beust oder Carlo von Tidemann über ihr Leben, mit allen Höhen und Tiefen.

Am Donnerstag, 4. Juni, stellt sich Sophie Rosentreter den Fragen von Lars O. Lüke – und ihr könnt live im Tide-Studio dabei sein. Wir haben mit dem Moderator über seine Sendung und die Geheimnisse seiner Gäste gesprochen.

Mittendrin: Deine Sendung heißt „Königsbissen“, wie kam es zu diesem Titel und was steckt dahinter?

Lars O. Lüke: Ich bin Wortsammler. Den Begriff „Königsbissen“ habe ich ursprünglich in der Süddeutschen Zeitung gelesen und mir notiert. Der Begriff bezeichnete früher die Vorbereitung von Töchtern im niederen Adel, die durch ein Heirat aufsteigen sollten. Dafür mussten sie eben ein „Königsbissen“. Heute lade ich kleine Könige und Königinnen in meine Sendung ein, ab und an werden sie dort auch ein wenig gebissen.

Talkshows gibt es wie Sand am Meer, was macht diese besonders?

Lüke: Aktuell gibt es keine Sendung mehr, die sich länger Zeit für nur einen Gast nimmt. Die Redezeit ist stark begrenzt und die Gespräche bleiben belanglos und an der Oberfläche. Ich bin ein Menschenfreund, ich will die Geschichte meiner Gäste erfahren. Deshalb ist das Sendekonzept: Eine Stunde, ein Gast, ein gutes Gespräch.

Wer sind deine Gäste und wie bereitest du dich auf die intensiven, langen Gespräche vor?

Lüke: Meine Gäste sind prominente, norddeutsche Gesichter. Mit der Vorbereitung beginne ich meist drei bis vier Wochen vor den Aufnahmen. In einem virtuellen Notizzettel schreibe ich die wichtigsten Eckpunkte auf bevor ich eine Chronologie, einen Spannungsbogen für die Unterhaltung entwickele. Das Gespräch kann sich natürlich auch immer in eine andere Richtung entwickeln. Wenn ich merke, dass das Gespräch erschöpft ist, machen wir auch nicht zwangsläufig genau eine Stunde voll.

Am Anfang der ersten Sendung sprichst du auch davon, dass die Gäste in dieser Zeit einige Geheimnisse preisgeben. Welche sind das beispielsweise?

Lüke: Es sind natürlich nicht immer Geheimnisse im klassichen Sinn. Mein Ziel ist es, dass ich es schaffe, dass die Gäste sich öffnen. Sicher handelt es sich dabei auch manchmal über Themen, die an anderer Stelle schon mal angesprochen worden sind. Oft haben die Gespräche jedoch eine ganz andere Qualität. Beispielsweise, wenn Tim Mälzer im Tide-Studio über seinen Burnout, Carlo von Tidemann über seine Pleite und die Alkoholsucht oder Ex-Bürgermeister Ole von Beust über das Schill-Drama spricht. Da gibt es ab und an echte Gänsehautmomente.

Warum lohnt es sich als Zuschauer im Studio bei „Königsbissen“ live dabei zu sein?

Lüke: Man erlebt zum einen hautnah, wie Fernsehen gemacht wird. Zum anderen ist man live bei einem guten Gespräch mit einem prominenten Menschen dabei. Wenn man sich traut, kann man sich auch im Anschluss an den Dreh noch mit dem Gast unterhalten. Eine schöne Kombination, für die sich ein Ausflug ins Tide-Studio lohnt, finde ich.

Vielen Dank für das Gespräch.

Live im Studio dabei sein:

Was? Live-Sendung „Königsbissen, Zeit für ein gutes Gespräch“ mit Lars Lüke, Gast: Sophie Rosentreter. Ehemalige MTV Moderatorin, die sich heute mit „Ilses weite Welt“ um das Thema Demenz kümmert.

Wann? Donnerstag, 4. Juni, um 18:30 Uhr

Wo? Kunst- und Mediencampus Hamburg, Finkenau 35, 22081 Hamburg

Wer live mit dabei sein möchte, kann sich bis zum 3. Juni um 18 Uhr mit einer Email an koenigsbissen.info@gmail.com anmelden. Zuschauer müssten am 4. Juni pünktlich um 18:30 Uhr im Tide-Studio sein. Die Sendung wird circa bis 20 Uhr dauern.

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