In der vergangenen Woche hat der Bezirk das Konzept für den Wilhelmsburger Inselpark vorgestellt. Aus den Anlagen der Internationalen Gartenschau 2013 soll ein Freizeit- und Erholungsraum für die ganze Elbinsel werden.
„Hier ist nach der Internationalen Gartenschau eine der attraktivsten und vielseitigsten Parkanlagen entstanden, die Hamburg zu bieten hat“, sagt Bezirksamtsleiter Andy Grote (SPD) über die Weiterentwicklung des Gartenschau-Geländes. Die Betriebskosten für den 85 Hektar großen Inselpark belaufen sich auf etwa eine Million Euro pro Jahr. Zum Vergleich: für Planten un Blomen fallen jährlich etwa 1,5 Millionen an.
Grote hebt besonders das vielfältige Sport- und Bewegungsangebot hervor, das die Besucher des Parks mit der Saisoneröffnung 2015 erwartet. Der Kanurundkurs durch den Inselpark wird am Donnerstag, 23. April, eröffnet. Das Sportkonzept soll jedoch noch erweitert werden, die Bauarbeiten für eine Beachsportanlage im Norden des Parks haben bereits begonnen. Auf dem Gelände befinden sich außerdem eine Kletterhalle, ein Hochseilgarten, ein Kleinspielfeld und eine Schwimmhalle sowie fünf Spielplätze und ein Skatepark.
Ein Volkspark des 21. Jahrhunderts
Der Inselpark soll jedoch nicht nur Anlaufstelle für Sportler sein, sondern mit einem breiten Veranstaltungsprogramm zu einem „Volkspark des 21. Jahrhunderts“ werden. Dazu zählt auch die große Saisioneröffnungsfeier, das „Frühlingserwachen“, das am Samstag, 25. April, im Inselpark gefeiert werden soll. Das Fest wird gemeinsam vom Bezirk und der gemeinnützigen Parksportgenossenschaft organisiert. Ehrenamtliche Helfer leiten die Wilhelmsburger bei sportlichen Aktivitäten im Inselpark an. Zudem sollen „Parksportnächte“ das sportliche Angebot in der Anlage ab Mai an jedem ersten Freitag im Monat ergänzen.
Der Bezirk legt beim Inselparkkonzept außerdem Wert auf Kooperationen mit Akteuren aus Wilhelmsburg. So ist an jedem ersten Sonntag von Mai bis September der Kinderbauernhof Kirchdorf zu Gast im Inselpark. Auf einer Wiese an der „Willi Villa“ können Kinder dann Hamster, Kaninchen und Mäuse füttern und streicheln. An jedem zweiten Sonntag in der Saison soll das Netzwerk „Musik für die Elbinseln“ an der Freilichtbühne die „Inselpark Konzerte“ organisieren.
Zwischen öffentlichem Raum und Vandalismus
Kritik aus dem Stadtteil gab es bisher vor allem an der nächtlichen Schließung der Parkanlagen. Die Zugänge an der Georg-Wihelm-Straße, am Rathaus und am Kurdamm sind zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens geschlossen. Die Eingänge am Kuckuckshorn, der Neuenfelder Straße und von Kirchdorf aus sind jedoch rund um die Uhr geöffnet und ermöglichen so auch eine Durchquerung der Parkanlagen.
Herausgerissene Blumen, Graffiti, demolierte Mülleimer: Vandalismus war der Ursprung der Diskussion über die nächtliche Schließung des Parks. „Das passiert in ganz Hamburg, auch in Parkanlagen wie Planten un Blomen, das ist keine Wilhelmsburger Problematik“, sagt Gerd Baum vom Fachamt Management des öffentlichen Raumes im Bezirksamt. Viel problematischer sei, dass auch Autos über die Zugänge in den Park gelangen könnten, dies geschehe nicht gerade selten.
Ein Park für alle, aber viele kostenpflichtige Angebote
Der Inselpark soll Erholungsraum für alle sein, deshalb kostet das Betreten keinen Eintritt. Dies gilt jedoch nicht für viele andere Angebote im Park wie beispielsweise die Nordwandhalle oder den Hochseilgarten. Auch einen Rabatt für Anwohner, ähnlich wie beim Dockville-Festival, gibt es hier nicht. Viele Familien auf den Elbinseln können die Angebote so nicht nutzen, weil diese schlicht zu teuer sind.
Noch eine Stelle, wo der Bezirk nachbessern muss: Bisher gibt es nur wenig öffentliche Toiletten im Inselpark. Da der Kiosk nicht immer geöffnet hat, müssen zusätzliche Toilettenanlagen geschaffen werden. Zunächst sollen Dixi-Klos aufgestellt werden, langfristig will der Bezirk feste Toilettenhäuschen bauen.
Auch die Erreichbarkeit der Landschaftsbauern und des Parkmanagements will der Bezirk verbessern. Bisher sitzen die Ansprechpartner für den Park noch in der nahegelegenen Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Bald sollen sie jedoch in einem Häuschen im Park bei Fragen und Problemen direkt ansprechbar sein. Auch Schilder mit Telefonnummern für Rückfragen, Hinweise oder Notfälle sollen aufgestellt werden. Über den Facebook-Auftritt des Inselparks will der Bezirk die Kommunikation zudem weiter vereinfachen.
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