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Flüchtlinge: Zentrale Erstaufnahme in Wilhelmsburg

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Isabella David
@isabelladavid89

Chefredakteurin | Studentin der Politikwissenschaft an der Universität Hamburg | Kontakt: david@hh-mittendrin.de

Die leerstehende Schule am Karl-Arnold-Ring in Wilhelmsburg soll ab Dienstag, 16. September, als zentrale Erstaufnahme für Flüchtlinge genutzt werden. Damit will die Innenbehörde der aktuellen Notlage entgegentreten.

Die Behörde für Inneres und Sport hat dem Bezirksamt Hamburg-Mitte heute mitgeteilt, dass die leerstehende Schule am Karl-Arnold-Ring 11 in Wilhelmsburg bereits ab morgen als zentrale Erstaufnahme von Flüchtlingen genutzt werden soll. Mit der kurzfristigen Maßnahme soll die bevorstehende Obdachlosigkeit einer Vielzahl von Menschen verhindern werden.

Hintergrund ist, dass sämtliche Plätze der zentralen Erstaufnahme in Hamburg vollständig belegt sind. Das betrifft sowohl Plätze in festen Gebäuden, als auch solche in Containern und Zelten. In der Nacht von Sonntag auf Montag mussten bereits Menschen im Wartebereich der zentralen Erstaufnahme übernachten. Über das Wochenende erfolgten 147 Notaufnahmen. Das vor kurzen erst geräumte, ehemalige Schulgebäude am Karl-Arnold-Ring befindet sich in einem guten baulichem Zustand und steht laut Behörde ab sofort zur Verfügung. In der Schule sollen bis zu 300 Menschen untergebracht werden.

„Die Situation an der Schnackenburgallee ist dramatisch, wie die letzten Vorfälle gezeigt haben. Doch ein solches Vorgehen ohne Beteiligung schafft mehr Misstrauen als Akzeptanz. Das Handeln des Senats wird in der Flüchtlingsfrage wenig stringent und konzeptlos“, kritisiert Michael Osterburg, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Hamburg-Mitte. Es handle sich hierbei nur um Insellösungen, ein Gesamtkonzept werde nicht erkennbar. „Nun wird ein Gebäude auf einem Schulgelände aktiviert, obwohl dort scheinbar noch Lehrveranstaltungen stattfinden“, fügt Osterburg außerdem hinzu. Es werde ein umfassendes Konzept zur Unterbringung benötigt, das transparent und für alle zugänglich ist.

Laut Informationen von Mittendrin könnten aufgrund der aktuellen Notsituation auf diese kurzfristige Maßnahme noch in dieser Woche weitere folgen. Langfristig werden bereits weitere Unterkünfte in Wilhelmsburg sowie anderen Teilen des Bezirks, beispielsweise an der Berzeliusstraße, geplant. Darüber hinaus sollen Wohnschiffe für die Unterbringung von Flüchtlingen eingerichtet werden, um die aktuelle Situation zu entspannen. Die Einrichtung der Wohnschiffe begründete SPD-Fraktionsvorsitzender Andreas Dressel in der vergangenen Woche insbesondere damit, dass man verhindern wolle, dass über den Winter Menschen in Zelten untergebracht werden.

 

 

 

Kommentare anzeigen (2)

2 Kommentare

  1. Marisa

    17. September 2014 at 13:33

    Kann man sich dort irgendwo ehrenamtlich einbringen? Habt ihr dazu vielleicht schon mal was geschrieben? Ich finde online zwar einige Einrichtungen, würde aber gern konkret in Wilhelmsburg helfen (sofern das gewünscht ist).
    Würde mich über Infos freuen. :)

  2. Eliza

    18. September 2014 at 10:55

    Das Abendblatt schreibt schon über Anwohner, die sich in einer Gegeninitiative zusammenschließen.
    http://www.abendblatt.de/hamburg/harburg/article132362122/Fluechtlinge-ziehen-in-leere-Schule.html

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