Bei den Bezirkswahlen im Mai 2014 durften erstmals auch die 16- und 17-Jährigen ihre Stimme abgeben. Die Wahlbeteiligung bei den minderjährigen Wählern lag nur bei 28 Prozent.
Das teilt das Statistikamt Nord mit. Damit liegen die minderjährigen ErstwählerInnen 13 Prozentpunkten unter dem Hamburger Gesamtdurchschnitt. Außerdem gebe es signifikante Unterschiede in der Wahlbeteiligung der Jugendlichen in den verschiedenen Bezirken.
So lag die Wahlbeteiligung der 16- und 17-Jährigen in Hamburg-Mitte, Harburg und Bergedorf zwischen 18 und 22 Prozent, während in Altona die Beteiligung bei 38 Prozent lag. Auch insgesamt betrachtet sind die höchste und niedrigste Wahlbeteiligung so auf die Bezirke verteilt. Alle anderen Bezirke kamen auf rund 30 Prozent Wahlbeteiligung bei den Jugendlichen.
Das Statistikamt weist darauf hin, dass sich aus dieser Wahlbeteiligung nicht zwangsweise ableiten lässt, ob sich die Minderjährigen nicht für die Wahlen interessierten. Bei der Bürgerschaftswahl 2011 in Bremen habe die Beteiligung der minderjährigen ErstwählerInnen beispielsweise über der Wahlbeteiligung der 18- bis 24-Jährigen gelegen. Zudem lag die Wahlbeteiligung der minderjährigen Wahlberechtigten an der Hamburger Bezirkswahl nur vier Prozentpunkte unter der Wahlbeteiligung der 18- bis 24-Jährigen bei der gleichzeitig stattfindenden Europawahl. Und das obwohl die unter 18-Jährigen dafür nicht wahlberechtigt waren, sodass der von der Doppelwahl zu erwartende Mobilisierungseffekt bei den 16- und 17-Jährigen wegfiel.
Ralf
21. Juli 2014 at 06:23
Wer sollte sich darüber wundern. Auch zu den Jugendlichen ist es mittlerweile durchgedrungen, dass Politik nicht für, sondern gegen sie gemacht wird. Weshalb sollten Jugendliche also PolitikerInnen wählen, die ihnen keinerlei Perspektiven bieten?