Die AnwohnerInnen des Quartiers um die Rudolf-Kinau-Allee fordern eine neue Busverbindung. Der HVV prüft, wie dies umsetzbar ist.
Mit dem Bus zum Fähranleger oder ins Ortszentrum – für viele AnwohnerInnen in Finkenwerder leichter gesagt als getan. Denn die Buslinie 251, die das Finkenwerder Zentrum mit der Finkenwerder Landungsbrücke verbindet, reicht nicht durch die ganze Siedlung: Die AnwohnerInnen im Quartier rund um die Rudolf-Kinau-Allee fühlen sich vom öffentlichen Nahverkehr abgeschnitten.
Dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV) ist das Problem bekannt. „Wir haben bereits zwei Varianten für eine Anbindung des Quartiers an die Linie 251 geprüft“, sagt HVV-Pressesprecher Rainer Vohl. „Dabei sind verschiedene Probleme aufgetaucht.“ So sei der Wendehammer der Rudolf-Kinau-Allee zu klein für einen Linienbus – die Straße also von Norden her aus Richtung Neßdeich zu befahren, sei deshalb nicht möglich, so Vohl. Die zweite Variante, die einen Durchbruch zwischen dem Finkenwerder Landscheideweg und dem Wendehammer am Ende der Rudolf-Kinau-Allee vorsieht, scheitere an der Breite des Landscheidewegs und an dessen Tragfähigkeit. „Die Straße ist zu schmal und nicht für das Gewicht eines Linienbusses ausgelegt“, sagt Vohl. Tatsächlich ist die Gewichtszulassung des Landscheideweges auf 3,5 Tonnen beschränkt.
Erst in dieser Woche waren die beiden Varianten geprüft worden. Auslöser für die Prüfungen waren die Forderungen der AnwohnerInnen in Finkenwerder. Dass es bei den Vorschlägen Probleme bei der Umsetzung gebe, sei bedauerlich, sagt Vohl. „Wir prüfen aber weitere Varianten und auch, ob die Probleme bei den bereits geprüften Vorschlägen irgendwie behoben werden können.“ Man stehe deshalb in engem Kontakt zur Politik vor Ort.
Ralf Neubauer (SPD) kann das Anliegen der AnwohnerInnen gut verstehen: „Natürlich ist eine bessere Busanbindung wünschenswert, vor allem für ältere Menschen. Ich finde es gut, dass verschiedene Möglichkeiten geprüft werden“, so Neubauer. Allerdings sollten die Vorschläge in einer öffentlichen Anhörung diskutiert werden, „damit alle Seiten zu Wort kommen.“ Denn es gebe, so Neubauer weiter, mit Sicherheit auch AnwohnerInnen, die mit dem Linienbusverkehr in den engen Straßen der Wohnsiedlung nicht einverstanden wären. „Es muss eine Lösung gefunden werden, die für alle zufriedenstellend ist“, so der SPD-Politiker. Laut HVV-Pressesprecher Rainer Vohl sind dem Verkehrsverbund keine AnwohnerInnen bekannt, die gegen eine Buslinie auf der Rudolf-Kinau-Allee sind.
Foto: Hamburger Verkehrsverbund
Egalo
19. Juli 2014 at 12:58
Wie ist denn die Anbindung heute?
Auf der Karte sieht es so aus, dass in der Siedlung an der Rudolf-Kinau-Allee kein Haus existiert, das mehr als vielleicht 650 m Fußweg von der nächsten Haltestelle der Linie 150 entefernt ist.
Das ist natürlich für ältere Menschen nicht ideal, aber „abgeschnitten“ kann man es kaum kennen.
Mal zum Vergleich: Das ist eine Einfamilienhaussiedlung. In der inneren Stadt sind Wohnblöcke keine Seltenheit, die so ungünstig liegen, dass man 400 m zur nächsten Busstation gehen muss.
Optimieren kann man viel, aber ganz ehrlich: Luxusprobleme?