Politik

Wilhelmsburger Reichsstraße wird noch teurer

Politik
Tobias Johanning
@tobiasjohanning

Redakteur | E-Mail: johanning@hh-mittendrin.de

Die neue Reichsstraße in Wilhelmsburg wird um 135 Millionen teurer. Dabei sind noch nicht alle Kosten in die Kostenplanung eingeflossen, kritisiert der Rechtsschutz Lebensqualität Wilhelmsburg.

Beim Bau der Neuen Reichsstraße in Wilhelmsburg sollte eigentlich alles schnell und günstig gehen. Zumindest versprach dies die damalige Senatorin für Wissenschaft und Forschung Herlind Gundelach (CDU) im Frühjahr 2009.  Der Neubau sollte Wilhelmsburg nicht mehr in zwei Stadtteile trennen, bis zur internationalen Gartenschau 2013 fertig sein, Lärm reduzieren und mit 65 Millionen Euro genauso günstig wie eine Renovierung der Wilhelmsburger Reichsstraße sein. Jetzt, fünf Jahre später, stellt sich die Situation anders dar. Wie eine schriftliche kleine Anfrage der Linksfraktion belegt, liegen die Kostenplanungen derzeit bei knapp 200 Millionen Euro. Geplante Fertigstellung sei erst im Jahre 2020 heißt es weiter.  Von Protesten begleitet erfolgte der erste Spatenstich erst 2013.

Grenzwerte werden trotz Lärmschutz überschritten

„Knapp vier Kilometer Straße um 300 bis 400 Meter zu verschieben, um etwa 30 Sekunden Zeitersparnis gegen mindestens 240 Mio. Euro zu tauschen, erscheint mehr als nur fragwürdig“, beklagt der Rechtsschutz Lebensqualität Wilhelmsburg. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Lärmschutz. Durch ein Verfahren beim Oberverwaltungsgericht ist bekannt, das dieser häufig die Grenzwerte nicht einhält. Weiterhin kritisiert der Rechtsschutz Lebensqualität Wilhelmsburg, dass zusätzliche Kosten nicht eingeplant seien. Die notwendigen Anpassungen des bezirklichen Verkehrsnetzes, besonders der Rotenhäuserstraße, der Dratelnstraße und der Rubbertstraße würden unerwähnt bleiben. „Und schließlich wurden auch noch die Aufwendungen für den Rückbau der Reichsstraße einschließlich der Brücke über den Ernst-August-Kanal und den dadurch verursachten neuen Ausgleichsmaßnahmen verschwiegen“, schreibt die Initiative in einer Pressemitteilung.  Aus der kleinen Anfrage der Linken geht  hervor, dass die Hansestadt Hamburg nur einen Anteil von 21,7 Millionen trägt.

Für eine Stellungnahme war die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt bisher nicht zu erreichen.

Foto: BBVI

Klicken um Kommentar zu schreiben

Artikel kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Mehr in Politik

Demonstration Golden Pudel, 19.2.2016, Foto: Isabella David

Demo für den Pudel Club: „Unsere Ruine kriegt ihr nicht!“

Isabella David20. Februar 2016
1-Michael_Neumann_SPD1

Innensenator Neuman tritt zurück – Grote wird Nachfolger

Isabella David18. Januar 2016
Winternotprogramm Münzviertel, Oktober 2015, Foto: Isabella David

Petition an die Sozialbehörde: „Das Winternotprogramm tagsüber öffnen!“

Isabella David8. Januar 2016
Tegida Demo Januar 2015, Foto: Henry Lührs

Anpacken statt lang schnacken – das war 2015 in Hamburg-Mitte

Isabella David31. Dezember 2015
Tagesstätte für Geflüchtete, Bieberhaus, Foto: Isabella David

Tagesstätte für Geflüchtete im Bieberhaus: „Vieles ist improvisiert“

Isabella David17. Dezember 2015
Schulstreik 2013, Foto: Dominik Brück

Schüler demonstrieren: „Bleiberecht statt Waffenexporte“

Isabella David17. Dezember 2015
Hosemann, City-Hof, Foto: Isabella David

Interview: „Dem City-Hof ein Denkmal setzen“

Isabella David10. Dezember 2015
FOTO: POLITIKWERFT DESIGNBÜRO

„Basta-Politik gescheitert“: Scholz nach Olympia-Referendum in der Kritik

Isabella David9. Dezember 2015
Olympia in Hamburg

Diskussion: Olympia in Hamburg – ja oder nein?

Mittendrin27. November 2015

Rund um Billstedt, Billbrook und Horn atmet die grüne Lunge der Stadt. In Hamm, Rothenburgsort, Borgfelde, Hammerbrook, St.Georg, der Alt- und Neustadt, und auf St. Pauli riecht und schmeckt man Hamburg an jeder Straßenecke. Die Hafencity glänzt und glitzert im Schatten der dicken Pötte und Kräne.

Die andere Seite der Elbe auf der Veddel, in Wilhelmsburg, auf dem Kleinen Grasbrook, in Steinwerder, Waltershof, Finkenwerder und auf der Insel Neuwerk lässt hanseatische Tradition spürbar werden.

Das ist Hamburg-Mitte, unser Bezirk inmitten einer lebhaften Stadt. So vielfältig wie seine Bewohner sind die Geschichten, die wir erzählen.

Mittendrin ist Name und Programm – täglich sind wir unterwegs und bringen euch spannende Reportagen, aktuelle Lokalnachrichten und ausdrucksstarke Bilder und Videos aus Hamburgs bunter Mitte.

Hamburger Geschichten

© 2012 - 2015 Mittendrin | Alle Rechte vorbehalten. Impressum - Umsetzung Politikwerft Designbüro.