Politik

„Ich bin bereit zu debattieren!“

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Beim Landesfinale von „Jugend debattiert“ im Rathaus war die Spannung allgegenwärtig. Dabei hatten die Jugendlichen eine Vielzahl schwieriger Themen zu diskutieren.

Von Maximilian Reinhardt (Junge Medienmacher)

Am Dienstag fand das Landesfinale für „Jugend debattiert“ im Rathaus statt. Nach einer kurzen Begrüßung fanden bereits die ersten Wortgefechte statt. Auch diese Qualifikationsdebatten wurden schon auf höchstem Niveau ausgetragen, denn die Teilnehmer hatten schon Schulrunde und Regionalfinale für sich entschieden. In der Altersklasse eins lautete das Thema: „Soll der Polizei das Recht entzogen werden „Gefahrenzonen“ einzurichten, während die Altersklasse 2 das Thema: „Soll in Hamburg die Akzeptanz sexueller Vielfalt im Bildungsplan verankert werden?“ debattierten.

Man spürte Kampfgeist und die Entschlossenheit weiterzukommen und doch schafften es die Debattanten, Ruhe und Respekt zu waren. Auch in der zweiten Qualifikationsdebatte hatten die Wettbewerber eine schwierige Debatte zu führen. Die Altersklasse 1 debattierte das Thema: „Sollen in Hamburg Computerspiele als Lernmittel in der Schule zugelassen werden?“. In der Altersklasse 2 drehten sich die Debatten um die Frage: „Soll in Hamburg eine Quote für Lehrkräfte mit Migrationshintergrund eingeführt werden. Nach den Qualifikationsrunden mussten die Juroren einige schwierige Entscheidung treffen, denn die Beiträge waren alle überaus anspruchsvoll. Dann wurde bekannt gegeben worauf alle gewartet hatten: Die Namen der Finalteilnehmer.

Finale zum Thema Schule

Nach der Mittagspause startete die Finaldebatte der Altersklasse 1. Die Teilnehmer: Leonard Steiling und Lara Fischer vertraten die Pro Seite. Das Gegnerische Team bestand aus Maximilian Krokotsch und Laleh Eimaq mit einer Contra Position.

Die Debatte drehte sich um das Thema: „Soll in Hamburg die Lehrerempfehlung  für die weiterführende Schule verbindlich sein?“  Starke Streitpunkte waren zum Beispiel, ob Eltern oder Lehrer die Leistungen der Kinder besser beurteilen können, ob die Kinder bei einer falschen Entscheidung für den Rest der Schulzeit unter Leistungsdruck stehen würden oder ob der Fehler durch einen Schulwechsel leicht ausgebügelt werden könnte. Die Contra Seite brachte die interessante Statistik mit ins Spiel, dass laut einer Studie 40 Prozent der von Lehrern ausgesprochenen Empfehlungen die falsche Entscheidung seien. Pro brachte den Vorschlag ein, für den Fall einer Fehlentscheidung eine Aufnahmeprüfung für Gymnasien einzuführen.

Nach der Debatte zog sich die Jury zur Besprechung zurück und auch die Zuschauer konnten per Handzeichen ihr Voting abgeben. Dabei schien die Contra-Seite leicht im Vorteil zu sein. Nach zehn bis 15 Minuten kam die Jury zurück in den Raum, um das Ergebnis bekannt zu geben. In die Bundesrunden in Berlin zieht mit dem ersten Platz Maximilian Krokotsch ein. Ebenfalls in die Bundesrunde kommt mit dem zweiten Platz Leonard Steiling. Den dritten Platz belegte Laleh Eimaq und Viertbeste aus Hamburg in der Altersstufe eins wurde Lara Fischer.

Auch die Rote Flora wird zum Thema

Als nächstes debattierte die Altersklasse zwei mit Joanne Dietze und Timo Blechschmidt als Vertreter der Pro-Position. Die Contra-Seite wurde von Emely Philippi und Julia Schulte-Laggenbeck auf vertreten.

Diskutiert wurde die Frage: „Soll die Freie und Hansestadt Hamburg die Rote Flora räumen lassen?“ Dieses überaus schwere und politisch umstrittene Thema wurde gemeistert. Zweifelsohne war diese Debatte der Höhepunkt des Abends. Den wohl größten Streitpunkt stellte die Rolle der Roten Flora dar. Ist die Rote Flora ein liebevoll gepflegtes Kulturzentrum oder ein Treffpunkt gewaltbereiter Linksautonomer? Eines der stärksten Argumente der Pro-Seite  war wohl, dass das Gebäude den „Besetzern“ überhaupt nicht gehört. Die Contra Seite argumentierte andererseits, dass die Räumung nur weitere Gewalt hervorrufen würde, da die Nutzer der Einrichtung das Bedürfnis hätten sich zu wehren.

Nach der Debatte zog sich eine andere Jury zur Beratung zurück und erneut wurde ein Zuschauervoting durchgeführt. Auch dieses fiel zugunsten der Contra-Seite aus. In der Bundesrunde werden Emely Philippi auf dem ersten und Joanne Dietze auf dem zweiten Platz Hamburg vertreten. Den dritten Platz belegte Julia Schulte-Laggenbeck und den vierten Platz belegte Timo Blechschmidt.

Der Tag war zusammenfassend sehr aufschlussreich und voller leistungsstarker Debatten. Alle erwarten jetzt voller Spannung die Bundesrunde in Berlin.

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