Ein Studienprojekt an der HafenCity Universität Hamburg soll über mögliche Beteiligungsformate für den Hamburger Osten nachdenken. Eine Vorlage für Politik, Verwaltung und BewohnerInnen.
Studierende der HafenCity Universität Hamburg haben ein Projekt gestartet, das sich mit neuen Formaten der Bürgerbeteiligung beschäftigt. Als Untersuchungsgebiet wurde der Stadtteil Billstedt ausgewählt. Die Studierenden aus dem ersten Semester des Studiengangs Stadtplanung werden im Laufe dieses Jahres zunächst in Billstedt unterwegs sein, Erkenntnisse aus Befragungen und Beobachtungen gewinnen und anschließend neue Formate der Bürgerbeteiligung entwickeln.
Bürgerbeteiligung ist ein wichtiges Instrument der Stadtentwicklung und dient vor allem zur Information der Bevölkerung über anstehende Bauvorhaben, soll aber auch Kritik der BürgerInnen aufnehmen und möglicherweise umsetzen. Das Instrument der Bürgerbeteiligung verfügt über viele Formate, die den eben genannten Kriterien dienen sollen, wie zum Beispiel die öffentlichen Plandiskussionen für einzelne Bauprojekte, Werkstätten für raumübergreifende Vorhaben oder die Arbeit für einzelne Stadtteile und Quartiere in Sanierungs- und Quartiersbeiräten. Auch mit Hilfe des Internets kann heutzutage Beteiligung entstehen, wie die Internetplattform nexthamburg zeigt.
In Billstedt gibt es viele Bewohner, die sich um die Belange des Stadtteils kümmern und diesen in Verwaltung und Politik Gehör verschaffen. Viele dieser Bewohner sind jedoch seit Jahrzehnten für den Stadtteil aktiv und neue Engagierte sind manchmal schwer zu finden. „Problematisch ist vor allem, dass viele Menschen mit Migrationshintergrund nicht an den altbewährten Bürgerbeteiligungsformaten teilnehmen“, sagt Rolf Kellner, Geschäftsführer Planungsbüro üNN. „Dadurch geht meist viel Wissen und potenzielles Engagement verloren, das durch neue Bürgerbeteiligungsformate geweckt werden könnte“, so Kellner weiter. Die Diskussion über neue Formate der Bürgerbeteiligung ist aktueller und wichtiger denn je. Das Interesse an Stadtentwicklung und allgemein an gesellschaftlichen Themen steigt. Viele wollen sich beteiligen, aber sie werden mit den bisherigen Formaten nicht angesprochen, so dass neue Wege gegangen werden müssen. Das Studienprojekt will ein Vorbild und Vorlage für Politik, Verwaltung und bereits engagierte Bewohner sein, um neue Formate in der Stadtentwicklung zu etablieren und neue engagierte Bewohner zu gewinnen.
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