Am Montag fanden in Hamburg Aktionen zum Internationalen Tag „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ statt. Der Aktionstag soll daran erinnern, dass zu viele Frauen und Mädchen Jahr für Jahr Opfer von Gewalttaten werden.
Gestern fanden auch in Hamburg Aktionen zum Internationalen Tag „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ statt. Die Fahne „frei leben – ohne Gewalt“ wurde am Rathaus und vor einigen Behörden gehisst. Der 25. November ist in jedem Jahr der offizielle Aktionstag gegen Gewalt an Frauen. Seit 1981 rufen die Vereinten Nationen weltweit zu Aktionen und Veranstaltungen auf, um Gewalt an Frauen und Kindern zu beenden. In diesem Jahr setzte die Organisation „Terre des femmes – Menschenrechte für die Frau“ den inhaltlichen Schwerpunkt beim Thema „Sexualisierte Gewalt – Vergewaltigung, das ungesühnte Verbrechen“.
„Es ist traurig, dass wir weiterhin jährlich den internationalen Tag ‚Nein zu Gewalt an Frauen‘ begehen müssen“, sagt Annkathrin Kammeyer, Bürgerschaftsabgeordnete und Expertin für Opferschutz der SPD-Fraktion. Es sei jedoch notwendig daran zu erinnern, dass in Deutschland auch heute noch jede vierte Frau in ihrem Leben Gewalterfahrungen machen müsse. Es handele sich dabei häufig um häusliche und sexualisierte Gewalt. „Von Gewalt betroffenen Frauen muss schnell niedrigschwellige Hilfe angeboten werden. Daher ist es wichtig finanzielle Mittel für die Sanierung von Frauenhäusern bereit zu stellen“, sagt Kammeyer. Die Sozialbehörde habe daher diesen Bereich im Haushalt zum Schonbereich erklärt.
Auch Kersten Artus, Bürgerschaftsabgeordnete und frauenpolitische Sprecherin der Fraktion die Linke, mahnt an, dass häusliche Gewalt ein ernstzunehmendes Problem in unserer Gesellschaft ist. Daher sei es falsch besonders im Bereich der Prostitution strengere Gesetze zu erlassen. „Forderungen nach strengerer Regulierung oder gar der Abschaffung von Prostitution drücken zwar den Wunsch aus, Frauen vor systematischer Gewalt zu schützen. Leider wird dabei übersehen, dass die allermeisten Gewalttaten gegen Frauen und Mädchen im familiären Umfeld begangen werden“, sagt Artus. Sexarbeit sei nicht generell Ausdruck von gewalttätigen Bedingungen. Zwangsprostitution bedeute immer Vergewaltigung, Körperverletzung und Freiheitsberaubung. Dies werde bereits durch Gesetze geahndet. Es sei aber nötig Betroffene sexueller Gewalt besser zu schützen und psychologisch zu betreuen. „Kein Verbrechen wird so selten bestraft, wie die Vergewaltigung. Damit muss endlich Schluss sein“, fordert Artus.
Schon jetzt finden betroffene Frauen Hilfe unter www.gewaltschutz-hamburg.de oder beim „Notruf für vergewaltige Frauen und Mädchen“ in Hamburg unter der Telefonnummer: 040 25 55 66. Auch das bundesweite „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ kann jederzeit unter der kostenlosen Telefonnummer 08000 116 016 erreicht werden.
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