Politik

Aktionstag: Nein zu Gewalt gegen Frauen

Politik
Dominik Brück
@dobrueck

| M.A. Politikwissenschaft | E-Mail: brueck@hh-mittendrin.de

Am Montag fanden in Hamburg Aktionen zum Internationalen Tag „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ statt. Der Aktionstag soll daran erinnern, dass zu viele Frauen und Mädchen Jahr für Jahr Opfer von Gewalttaten werden.

Gestern fanden auch in Hamburg Aktionen zum Internationalen Tag „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ statt. Die Fahne „frei leben – ohne Gewalt“ wurde am Rathaus und vor einigen Behörden gehisst. Der 25. November ist in jedem Jahr der offizielle Aktionstag gegen Gewalt an Frauen. Seit 1981 rufen die Vereinten Nationen weltweit zu Aktionen und Veranstaltungen auf, um Gewalt an Frauen und Kindern zu beenden. In diesem Jahr setzte die Organisation „Terre des femmes – Menschenrechte für die Frau“ den inhaltlichen Schwerpunkt beim Thema „Sexualisierte Gewalt – Vergewaltigung, das ungesühnte Verbrechen“.

„Es ist traurig, dass wir weiterhin jährlich den internationalen Tag ‚Nein zu Gewalt an Frauen‘ begehen müssen“, sagt Annkathrin Kammeyer, Bürgerschaftsabgeordnete und Expertin für Opferschutz der SPD-Fraktion. Es sei jedoch notwendig daran zu erinnern, dass in Deutschland auch heute noch jede vierte Frau in ihrem Leben Gewalterfahrungen machen müsse. Es handele sich dabei häufig um häusliche und sexualisierte Gewalt. „Von Gewalt betroffenen Frauen muss schnell niedrigschwellige Hilfe angeboten werden. Daher ist es wichtig finanzielle Mittel für die Sanierung von Frauenhäusern bereit zu stellen“, sagt Kammeyer. Die Sozialbehörde habe daher diesen Bereich im Haushalt zum Schonbereich erklärt.

Auch im Rathaus wurde mit einem Empfang zur Beendigung von Gewalt an Frauen und Mädchen aufgerufen.

Auch Kersten Artus, Bürgerschaftsabgeordnete und frauenpolitische Sprecherin der Fraktion die Linke, mahnt an, dass häusliche Gewalt ein ernstzunehmendes Problem in unserer Gesellschaft ist. Daher sei es falsch  besonders im Bereich der Prostitution strengere Gesetze zu erlassen. „Forderungen nach strengerer Regulierung oder gar der Abschaffung von Prostitution drücken zwar den Wunsch aus, Frauen vor systematischer Gewalt zu schützen. Leider wird dabei übersehen, dass die allermeisten Gewalttaten gegen Frauen und Mädchen im familiären Umfeld begangen werden“, sagt Artus. Sexarbeit sei nicht generell Ausdruck von gewalttätigen Bedingungen. Zwangsprostitution bedeute immer Vergewaltigung, Körperverletzung und Freiheitsberaubung. Dies werde bereits durch Gesetze geahndet. Es sei aber nötig Betroffene sexueller Gewalt besser zu schützen und psychologisch zu betreuen. „Kein Verbrechen wird so selten bestraft, wie die Vergewaltigung. Damit muss endlich Schluss sein“, fordert Artus.

Schon jetzt finden betroffene Frauen Hilfe unter www.gewaltschutz-hamburg.de oder beim „Notruf für vergewaltige Frauen und Mädchen“ in Hamburg unter der Telefonnummer: 040 25 55 66. Auch das bundesweite „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ kann jederzeit unter der kostenlosen Telefonnummer 08000 116 016 erreicht werden.

Klicken um Kommentar zu schreiben

Artikel kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Mehr in Politik

Demonstration Golden Pudel, 19.2.2016, Foto: Isabella David

Demo für den Pudel Club: „Unsere Ruine kriegt ihr nicht!“

Isabella David20. Februar 2016
1-Michael_Neumann_SPD1

Innensenator Neuman tritt zurück – Grote wird Nachfolger

Isabella David18. Januar 2016
Winternotprogramm Münzviertel, Oktober 2015, Foto: Isabella David

Petition an die Sozialbehörde: „Das Winternotprogramm tagsüber öffnen!“

Isabella David8. Januar 2016
Tegida Demo Januar 2015, Foto: Henry Lührs

Anpacken statt lang schnacken – das war 2015 in Hamburg-Mitte

Isabella David31. Dezember 2015
Tagesstätte für Geflüchtete, Bieberhaus, Foto: Isabella David

Tagesstätte für Geflüchtete im Bieberhaus: „Vieles ist improvisiert“

Isabella David17. Dezember 2015
Schulstreik 2013, Foto: Dominik Brück

Schüler demonstrieren: „Bleiberecht statt Waffenexporte“

Isabella David17. Dezember 2015
Hosemann, City-Hof, Foto: Isabella David

Interview: „Dem City-Hof ein Denkmal setzen“

Isabella David10. Dezember 2015
FOTO: POLITIKWERFT DESIGNBÜRO

„Basta-Politik gescheitert“: Scholz nach Olympia-Referendum in der Kritik

Isabella David9. Dezember 2015
Olympia in Hamburg

Diskussion: Olympia in Hamburg – ja oder nein?

Mittendrin27. November 2015

Rund um Billstedt, Billbrook und Horn atmet die grüne Lunge der Stadt. In Hamm, Rothenburgsort, Borgfelde, Hammerbrook, St.Georg, der Alt- und Neustadt, und auf St. Pauli riecht und schmeckt man Hamburg an jeder Straßenecke. Die Hafencity glänzt und glitzert im Schatten der dicken Pötte und Kräne.

Die andere Seite der Elbe auf der Veddel, in Wilhelmsburg, auf dem Kleinen Grasbrook, in Steinwerder, Waltershof, Finkenwerder und auf der Insel Neuwerk lässt hanseatische Tradition spürbar werden.

Das ist Hamburg-Mitte, unser Bezirk inmitten einer lebhaften Stadt. So vielfältig wie seine Bewohner sind die Geschichten, die wir erzählen.

Mittendrin ist Name und Programm – täglich sind wir unterwegs und bringen euch spannende Reportagen, aktuelle Lokalnachrichten und ausdrucksstarke Bilder und Videos aus Hamburgs bunter Mitte.

Hamburger Geschichten

© 2012 - 2015 Mittendrin | Alle Rechte vorbehalten. Impressum - Umsetzung Politikwerft Designbüro.