Die Veddel ist seit der Öffnung der Zollgrenze durch ein steigendes Verkehrsaufkommen stark belastet. Durch ein neues Verkehrskonzept sollen Anwohnerinnen und Anwohner zukünftig besser vor dem Schwerlastverkehr aus dem Hafen geschützt werden. Die Planungen für einen LKW-Parkplatz in unmittelbarer Nähe zu einem Wohngebiet lassen jedoch Zweifel an dem Vorhaben der Behörde aufkommen.
In geänderter Fassung zuerst veröffentlicht in der taz. Hamburg vom 13.03.2013
Die Verkehrsbehörde prüft, ob die ehemalige Zollfläche auf der Veddel als LKW-Parkplatz genutzt werden kann. Das Gelände grenzt direkt an ein Wohngebiet. Durch die Auflösung des Freihafens zu Beginn des Jahres, werden LKW beim Verlassen des Hafens nicht mehr kontrolliert. Die Fläche wird vom Zoll nicht länger benötigt (Mittendrin berichtete). Durch die Einrichtung einer Vorstaufläche für LKW an dieser Stelle will die Verkehrsbehörde gegen den Parkplatzmangel im Hafen vorgehen.
„Bereits heute ist der Bedarf an LKW-Stellplätzen teilweise höher als das Angebot“, sagt Sinje Pangritz, Pressesprecherin der Hamburg Port Authority (HPA), die für die Planungen zuständig ist. Viele Lastwagen würden daher zurzeit in die anliegenden Wohngebiete ausweichen. „Um die Anwohner vor den Belästigungen durch den Schwerlastverkehr zu schützen, wird daher angestrebt ausreichende Parkmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen“, so Pangritz weiter. Auf einer Vorstaufläche sollen die LKW solange parken, bis die Waren im Hafen zum verladen bereit sind. Die HPA will auf diesem Weg das Straßennetz im Hafen entlasten. Die Bezirkspolitik fordert hingegen einen größeren Abstand des Schwerlastverkehrs zu den Wohnhäusern. „Ich werde alles tun, um einen Parkplatz an dieser Stelle zu verhindern“, sagt Klaus Lübke, Bezirksabgeordneter der SPD. Es sei eine bauliche Trennung der angrenzenden Wohnhäuser vom Schwerlastverkehr nötig. Der Bezirkspolitiker wünscht sich daher einen Gewerbehof oder einen Lebensmittelmarkt auf der ehemaligen Zollfläche. „Wenn hier einmal ein Parkplatz ist, wird diese zusätzliche Belastung auch dauerhaft bestehen bleiben“, sagt Lübke weiter. Die Bezirkspolitik fordert schon seit Ende vergangenen Jahres die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in die weiteren Planungen, um Konzepte im Sinne der Anwohnerinnen und Anwohner entwickeln zu können.
Seit der Öffnung der Zollgrenze gibt es zunehmend Beschwerden über die wachsende Verkehrsbelastung auf der Veddel. Die Verkehrsbehörde hatte bereits zugesagt den Verkehr zur Entlastung der Anwohnerinnen und Anwohner auf einer vierspurigen Straße nördlich um die Zollfläche herumzuführen. In diesem Zusammenhang sollen dann die Straßen Passierzettel und Am Gleise für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Ein zusätzlicher Parkplatz für LKW direkt neben dem Wohngebiet steht dieser Entlastung jedoch entgegen.
Foto: Jonas Walzberg
Facebook
Twitter
Flattr
Google+
YouTube
Soundcloud
Paypal
Anmelden