Kein Fracking in Hamburg-Mitte: Die Bezirksversammlung hat am Donnerstag entschieden, sich der Korbacher Resolution anzuschließen. Damit positioniert sich das Bezirksparlament deutlich gegen mögliches Fracking in Wilhelmsburg und Billstedt.
Bereits seit Ende 2012 sucht der Konzern Exxon Mobil in Hamburg nach Öl- und Erdgasvorkommen. Trotz Bedenken der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und heftiger Proteste von BürgerInnen könnte für eine Förderung möglicher Vorkommen auch das umstrittene Verfahren Fracking zum Einsatz kommen, bei dem giftige Chemikalien in den Boden gepresst werden. Mehrfach ist in diesem Zusammenhang bereits auf die mögliche Gefährdung des Grundwassers hingewiesen worden. Neben Bergedorf und Harburg wären auch Gebiete in Wilhelmsburg und Billstedt mögliche Fördergebiete für Exxon Mobil.
Deutliches Signal aus der Bezirksversammlung
In der Bürgerschaft haben sich SPD, CDU und Grüne bereits im Dezember 2013 auf eine gemeinsame Stellungnahme gegen Erdgas- und Erdölförderung mittel Fracking geeinigt. „Umso wichtiger ist es, dass wir uns nun auch als Bezirk zu diesem Thema positionieren“, sagt Sebastian Kloth, Bezirksabgeordneter der Grünen. In einem Antrag fordert die Fraktion der Grünen, die Mitglieder der Bezirksversammlung dazu auf, sich als Bezirk der Korbacher Resolution anzuschließen.
Die Korbacher Resolution fasst die Kritik am Fracking-Verfahren zusammen und wurde bereits von über 100 Initiativen und Vereinen sowie zahlreichen politischen Gliederungen, Städten und Gemeinden unterstützt. Die Erklärung fordert in erster Linie ein sofortiges und ausnahmsloses Verbot sämtlicher Formen von Fracking bei der Erforschung, Aufsuchung und Gewinnung fossiler Energieträger. „Es ist ein wichtiges Zeichen, wenn die Bezirksversammlung Mitte sich entschlossen an die Seite der Gegnerinnen und Gegner dieser Form der Gasgewinnung stellt“, so Kloth weiter.
„Wir sind näher dran als man denkt“, betont Grünen-Fraktionsvorsitzender Michael Osterburg. Schließlich gebe es bereits jetzt Aufsuchungsgebiete in Harburg. Der Antrag der Grünen wurde bei Enthaltung der Fraktionen der CDU und AfD einstimmig beschlossen. Es wird außerdem angestrebt sich zeitnah im Umweltausschuss mittels einer Expertenanhörung erneut mit dem Thema Fracking in Hamburg-Mitte zu befassen.
Foto: Signe Heins
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