Bei der Premiere von „Die drei Musketiere“ in der Hafencity wurde im Thalia-Zelt viel gefochten, im Anschluss aber mindestens genauso viel gejubelt.
Verdrehte Welt bei der Premiere von „Die drei Musketiere“ im Thalia-Zelt in der Hafencity: Männer spielen verführerische Frauen, die Damen kämpfen heldenhaft mit dem Degen und dazwischen flitzen als Hühner verkleidete Schauspieler eierlegend, rauchend und flirtend über die Bühne. Die Kostüme sind abwechslungsreich, aufwändig gestaltet und versetzen den Zuschauer in ein anderes Jahrhundert: Das Jahrhundert der Musketiere.
Das Stück nach dem Roman von Alexandre Dumas in der Fassung von Jérôme Savary ist ein Klassiker, die Geschichte den meisten bekannt. Altbacken ist die Inszenierung aber nicht: Um die moderne Umsetzung kümmerten sich die Regisseure Peter Jordan und Leonhard Koppelmann. Gefochten wird mit dem Degen, der Kampf ist ein Tanz aus Trippelschritten und Bewegungen. Witz entsteht durch Mimik und Requisiten. Eine Ziege, die gemolken wird, ist natürlich keine Ziege, sondern ein aus Stahl zusammengeschweißtes Tier. Der Kopf ein Fahrradsattel, die Hörner bildet ein Fahrradlenker. Ein roter Handschuh sind die Zitzen.
Ein reines Spektakel
An dem Abend galoppieren Pferde mit virtuellem Motor über die Bühne, Schinken werden zu E-Gitarren, Kochlöffel und Schneebesen zu Degen. Die SchauspielerInnen wechseln ihre Kostüme genauso schnell wie ihre Rollen. Der Abend am Elbufer wird zu einem reinen Spektakel. Die Musketiere d’Artagonon (Marie Löcker), Athos (Annika Meier), Aramis (Maria Magdalena Wardzinske) und Porthos (Christina Geiße) kämpfen sich gemeinsam durch die teils skurrile Kulisse . Schließlich lautet ihr Motto „Einer für alle und alle für einen“. Humorvoll und dramatisch zugleich endet der Abend. Das Publikum trampelt auf den Holzboden und jubelt. Die Zuschauer sind durch und durch begeistert: „Spannend“, „Abwechslungsreich“, „Was für ein Theater“, sind die einstimmigen Meinungen des Publikums.
Weitere Vorstellungen finden im Thalia im Zelt statt.
Wo? Freifläche auf dem Strandkai, 20457 Hamburg, HafenCity
Foto: Fabian Hammerl
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