Stadtgespräch

Rollerderby: Double Header – Double Action!

Stadtgespräch
Dominik Brück
@dobrueck

| M.A. Politikwissenschaft | E-Mail: brueck@hh-mittendrin.de

Am Sonnabend durften die Harbor Girls gleich in zwei Bouts ihr Können beweisen. In einem Double Header spielte das Team zunächst gegen die Deadly Darlings aus Düsseldorf. Anschließend traten die Hamburgerinnen gegen die One Love Roller Dolls aus Antwerpen an. Die Zuschauer bekamen zwei packende Matches zu sehen – ganz im Stil der Harbor Girls mit jeder Menge Rolleraction.

Für die rund 300 Rollerderbyfans in der Sporthalle des Christianeums begann der Rollerderbytag am Sonnabend etwas früher als gewohnt. Anders als sonst waren gleich zwei Bouts angesetzt. Zunächst spielte das B-Team der Harbor Girls gegen die Deadly Darlings aus Düsseldorf. Anschließend durften die Spielerinnen der A-Mannschaft ihr Können auf dem Track gegen die One Love Roller Dolls aus Antwerpen unter Beweis stellen. Beide Bouts begeisterten die Zuschauer, die von Anfang an ihre Teams lautstark unterstützten.

Bout 1 – Harbor Girls B gegen die Deadly Darlings aus Düsseldorf

Der Bout beginnt mit einigen Startschwierigkeiten beider Teams. In den ersten Jams des Matches kann keine der beiden Mannschaften punkten. Beide Teams stehen von Beginn an im Pack sehr dicht und machen es den gegnerischen Jammerinnen schwer vorbeizukommen. Erst nach einem Power Jam können die Harbor Girls mit 14:0 in Führung gehen. Schnell haben die Hamburgerinnen eine Möglichkeit gegen die Blockerinnen der Deadly Darlings gefunden. Geschickt blocken die Harbor Girls für die eigene Jammerin der Weg frei und schließen ihre Reihen anschließend sofort wieder, um ein durchkommen der Gegnerinnen zu verhindern. Immer wieder brechen die Hamburgerinnen den Jam dann taktisch klug ab, um zu verhindern, dass die Düsseldorferinnen die Möglichkeit zu punkten haben. Die Harbor Girls bauen ihre Führung schnell aus, so dass es bald 41:0 steht. Kurz darauf kann Düsseldorf zwar auf 41:14 verkürzen, doch die Hamburger Jammerin Jane van Pain lässt keine Zweifel offen, wer Chefin auf dem Track ist. In kürzester Zeit erzielt sie 15 und Punkte und kann in einem Power Jam noch weitere 5 hinzugewinnen, bevor sie den Jam abbricht. Ohne Pause setzt danach Holly Hellraiser das Werk ihrer Vorgängerin fort und erhöht den Spielstand auf 61:14. Das Erfolgsgeheimnis der Harbor Girls liegt erstens in den extrem schnellen Jammerinnen. Einige Male muss Düsseldorf den Jam abbrechen, da die Hamburgerinnen an den Lead Jammerinnen der Deadly Darlings vorbeiziehen. Zweitens hält das unglaublich gute Blockverhalten der Harbor Girls die Gegnerinnen auf Abstand. Die Hamburgerinnen lassen kaum eine Lücke offen und drängen die Düsseldorferinnen immer wieder vom Track. Düsseldorf findet einfach nicht ins Spiel, obwohl die Deadly Darlings verbissen um jeden Punkt kämpfen. Im Pack lassen die Düsseldorferinnen jedoch immer wieder große Lücken und ermöglichen es den Harbor Girls zu punkten. Zur Halbzeit steht es daher bereits 176:23.

Auch die zweite Halbzeit startet gut für die Harbor Girls. Der Coach der Deadly Darlings scheint in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben, da die Düsseldorferinnen jetzt aggressiver blocken. Dennoch gelingt es ihnen weiterhin nicht sich gegen die Blockerinnen der Harbor Girls durchzusetzen. Nach einem Power Jam von Looping Louise steht es schnell 210:26. Den Düsseldorferinnen gelingt es einfach nicht einen Weg durch das Pack zu finden. Zwar können sie einige Punkte gut machen, aber auch die Harbor Girls bauen ihr Punktekonto kontinuierlich aus. Nach einigen besonders rasanten Runden von Rough Rudie steht es 281:39. Als dann auch noch 3 Spielerinnen der Deadly Darlings auf die Strafbank geschickt werden nutzt Käthe Kaputto die Chance, um die Marke der 300 Punkte zu knacken. Kurz vor Schluss geben die Deadly Darlings noch einmal richtig Gas und können punkten. Ohne das gute Blockverhalten der Hamburgerinnen wäre jedoch deutlich mehr möglich gewesen. Auch die Harbor Girls können noch Punkte gut machen, so dass es am Ende des Spiels 359:55 steht. Fairness wird im Rollerderby großgeschrieben. Daher beglückwünschen die Deadly Darlings, die trotz des Ergebnisses einen guten Bout gezeigt haben, ihre Gegnerinnen. Die ganze Halle steht jetzt und ruft: „Düsseldorf, Düsseldorf“. Ein schönes Ende für einen schönen Bout.

Bout 2 – Harbor Girls A gegen die One Love Roller Dolls aus Antwerpen

Die gute Stimmung nehmen die Zuschauer gleich mit in den zweiten Bout. Von Anfang an werden beide Teams lautstark angefeuert. Dafür wird das Publikum mit einem actiongeladenen Bout belohnt. Beide Teams stehen von Anfang an sehr dicht im Pack. Keiner Jammerin gelingt es zunächst sich durchzusetzen. Besonders die One Love Roller Dolls gehen gleich zu Beginn sehr aggressiv in die Blocks und verschaffen sich Respekt auf dem Track. Aber die Harbor Girls halten dagegen. Ein um das andere Mal fliegt die Spielerin eines Teams nahezu vom Track, rappelt sich aber sofort wieder auf und rast dem Pack hinterher. Beide Mannschaften sind in der frühen Phase des Bout absolut ebenbürtig und schenken sich nichts. Endlich kann sich Original Pirate durchsetzen und die Harbor Girls 9:0 in Führung bringen. Antwerpen ist jedoch sofort zur Stelle und verkürzt auf 9:8. Die Jammerinnen haben es hier sehr schwer zu punkten. Im Pack entstehen kaum Lücken und die Jammerinnen müssen ihr ganzes Können aufwenden, um irgendwie vorbeizukommen. Auch in puncto Geschwindigkeit nehmen sich die Teams nichts. Die Lead Jammerin ist immer dicht gefolgt von ihrer Gegnerin und muss sich beeilen den Jam rechtzeitig abzubrechen, um dem gegnerischen Team Punkte zu verwehren. Hater Skater macht dies zunächst sehr geschickt und kann die Führung der Harbor Girls auf 18:8 ausbauen. Die One Love Roller Dolls übernehmen jedoch jetzt die Initiative und können in einigen sehr schnellen Jams selbst in Führung gehen. Für die Harbor Girls wird es zunehmend schwerer einen Weg durch das Pack zu finden. Es scheint, als habe sich Antwerpen auf die Spielweise der Hamburgerinnen eingestellt. Die Spielerinnen aus Antwerpen schaffen es besser als die Harbor Girls einen Weg durch das Pack zu finden. Gleichzeitig gelingt es ihnen die Hamburgerinnen durch eine schnelle und aggressive Spielweise am Punkten zu hindern. Zwischenzeitlich steht es 22:30 für Antwerpen. Alex Attack kann zwar in einem Power Jam sechs Punkte erzielen, jedoch auch Antwerpen schafft es schnell wieder Punkte gutzumachen und die Harbor Girls bei einem Spielstand von 28:36 auf Abstand zu halten. Nach einem phantastischen Lauf der Antwerpenerinnen steht es 31:51. Jetzt versucht Original Pirate erneut die Harbor Girls im Spiel zu halten. Doch wie die anderen Jammerinnen aus Hamburg wird auch sie heftig abgedrängt und schafft es trotz vollen Einsatzes kaum eine Lücke im Pack zu finden. Die Harbor Girls kämpfen verbissen scheitern jedoch immer wieder an den heftigen Blocks der One Love Roller Dolls. Zwar schafft es Hater Skater die Harbor Girls kurzzeitig wieder an Antwerpen heranzubringen, doch zur Halbzeit müssen die Hamburgerinnen bei einem Stand von 44:80 in die Kabine verschwinden. Es scheint als habe das aggressive Blocken der One Love Roller Dolls die Harbor Girls überrascht. In der Pause unterhält die Clintwood Show mit einer phantastischen Live-Rap-Performance das Publikum.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit sind die One Love Roller Dolls zunächst im Vorteil und können punkten. Dann kämpft sich Original Pirate durch das Pack und kann dicht gefolgt von der Antwerpener Jammerin wichtige Punkte machen. Rechtzeitig bricht sie den Jam ab. Langsam kommen die Harbor Girls wieder heran. Es steht 53:87. Die Hamburger Fans stehen gebannt neben dem Track und feuern ihr Team an. Unter dem Jubel der Zuschauer kämpft sich jetzt auch Hater Skater trotz einiger Stürze durch und kann weitere Punkte erzielen. Doch auch Antwerpen ist auf Zack. Bald steht es 75:97. Die Fans der Harbor Girls hält es endgültig nicht mehr auf den Sitzen. Ein Großteil steht und feuert das Team lautstark an. Doch Antwerpen ist sehr gut aufgestellt und erlaubt sich kaum Fehler. Erst im letzten Moment wird eine Lücke für die eigene Jammerin geöffnet und anschließend sofort wieder dicht gemacht. Die Harbor Girls kämpfen, aber die One Love Roller Dolls sind taktisch besser koordiniert und spielen mit mehr Aggressivität. 15 Minuten vor Schluss steht es 76:110. Dann steht die Jammerin der Harbor Girls nicht rechtzeitig auf dem Track, was den One Love Roller Dolls die Möglichkeit gibt zwei Minuten lang zu punkten. Obwohl Alex Attack anschließend trotz eines harten Blocks sofort wichtige Punkte holen kann steht es kurz vor Schluss 80:151. Zumindest gelingt es den Harbor Girls in der Schlussphase des Bout einige Male zu verhindern, dass Antwerpen Punkte holen kann. So steht es am Ende eines tollen Bout 91:171. Antwerpen hat eine phantastische Partie Rollerderby gezeigt und auf dem Track schnell und koordiniert agiert. Die Harbor Girls haben zwar bis zum letzten gekämpft schienen jedoch nicht so gut abgestimmt zu spielen, wie dies bei Antwerpen der Fall war. Dennoch haben die Hamburgerinnen gegen einen sehr starken Gegner eine hervorragende Figur abgegeben. Die Zuschauer honorierten diesen Einsatz mit lautem Jubel. Den Harbor Girls beim Spielen zuzuschauen macht letztlich einfach Spaß. Besonders da die Hamburgerinnen auf den Rollschuhen geschickt agieren und stets für rasante Jams sorgen.

Der nächste Bout der Harbor Girls wird am 22. Februar in Malmö stattfinden, wo die Hamburgerinnen auf die Crime City Rollers treffen werden.

Mehr zum Thema Rollerderby erfahrt ihr auf unserer Harbor Girls-Themenseite.

Klicken um Kommentar zu schreiben

Artikel kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Mehr in Stadtgespräch

Spion Y, Käptn Gips, Marie Curry und Johnny Mauser

Neonschwarz: „Metropolis“ ist ein Album der Großstadt

Henry Lührs28. April 2016
Live Musik Marvin Mertens klein

Kolumne „Krach am Dienstach“ im April von und mit Justus Ledig

Justus Ledig5. April 2016
Hamburg Mittendrin Deafheaven Uebel und Gefaehrlich März 2016

Jenseits von Schwarzmetall: Deafheaven und Myrkur im Uebel & Gefährlich

Justus Ledig26. März 2016
Hamburg Mittendrin Amorphis Gruenspan Maerz 2016

Melancholie und Melodien: Amorphis, Omnium Gatherum und Poem im Gruenspan

Justus Ledig17. März 2016
Titelbild_Freitagsmedien_Mittendrin

Medienkolumne: Freitags Montag

Jan Freitag14. März 2016
Hamburg Mittendrin Hell over Hammaburg 2016 12 Mgla

Hell over Hammaburg IV: Krach und Kapuzen in der Markthalle

Justus Ledig9. März 2016
Titelbild_Freitagsmedien_Mittendrin

Medienkolumne: Freitags Montag

Jan Freitag7. März 2016
Live Musik Marvin Mertens klein

Kolumne „Krach am Dienstach“ im März von und mit Justus Ledig

Justus Ledig1. März 2016
Titelbild_Freitagsmedien_Mittendrin

Medienkolumne: Freitags Montag

Jan Freitag29. Februar 2016

Rund um Billstedt, Billbrook und Horn atmet die grüne Lunge der Stadt. In Hamm, Rothenburgsort, Borgfelde, Hammerbrook, St.Georg, der Alt- und Neustadt, und auf St. Pauli riecht und schmeckt man Hamburg an jeder Straßenecke. Die Hafencity glänzt und glitzert im Schatten der dicken Pötte und Kräne.

Die andere Seite der Elbe auf der Veddel, in Wilhelmsburg, auf dem Kleinen Grasbrook, in Steinwerder, Waltershof, Finkenwerder und auf der Insel Neuwerk lässt hanseatische Tradition spürbar werden.

Das ist Hamburg-Mitte, unser Bezirk inmitten einer lebhaften Stadt. So vielfältig wie seine Bewohner sind die Geschichten, die wir erzählen.

Mittendrin ist Name und Programm – täglich sind wir unterwegs und bringen euch spannende Reportagen, aktuelle Lokalnachrichten und ausdrucksstarke Bilder und Videos aus Hamburgs bunter Mitte.

Hamburger Geschichten

© 2012 - 2015 Mittendrin | Alle Rechte vorbehalten. Impressum - Umsetzung Politikwerft Designbüro.