Stadtgespräch

Harbor Girls: Double Header, double Victory!

Stadtgespräch
Dominik Brück
@dobrueck

| M.A. Politikwissenschaft | E-Mail: brueck@hh-mittendrin.de

Das erste Heimspiel der Harbor Girls in diesem Jahr war ein Tag der Superlativen: Doppelte Action in zwei fantastischen Spielen, ein großartiges Publikum und ein überragendes Heimteam machten den Sonnabend zu einem Genuss für alle Rollerderby-Fans.

Am Sonnabend haben sich die Harbor Girls zu ersten Mal in diesem Jahr wieder vor heimischem Publikum präsentiert. Nach dem überzeugenden Ergebnis im letzten Auswärtsspiel war das Team heiß darauf auch Zuhause wieder ordentlich zu punkten. Gleich in zwei Bouts hatte das Team dazu die Gelegenheit. Bereits um 15 Uhr stellte sich die B-Mannschaft, die bereits seit vergangenem Jahr unter dem eigenen Namen Hamburg Sea Gals spielt Frankfurt Bembel Town. Anschließend begegneten dann die Harbor Girls den Stockholm BSTRDS auf dem Track. Die Turnhalle des Christianeums in Othmarschen war trotz des frühen Spielbeginns gut besucht und das Publikum in freudiger Erwartung das Team endlich wieder in Aktion zu sehen.

Hamburg Sea Gals gegen Frankfurt Bembel Town

Gleich zu Beginn ist Biss im Spiel. Die Jamerinnen müssen mehrfach ansetzen, um durch das Pack hindurch zu kommen. Frankfurt muss dann früh gleich drei Spielerinnen auf die Strafbank schicken. Looping Louise nutzt die Gelegenheit und bringt Hamburg erstmals mit 9:4 in Führung. Dieses Tempo kann sie aufrecht erhalten. Während immer noch zwei Frankfurterinnen auf der Bank warten müssen, erhöht Hamburg auf 20:4. Im nächsten Jam gelingt es Jane van Pain die Frankfurter Lead Jamerin Sugar Grrrl zu überholen. Diese bricht den Jam sofort ab. Die Führung der Hamburgerinnen bleibt bestehen. Obwohl auch Frankfurt im folgenende Jam ein paar Punkte erzielen kann, baut Hamburgs Miss Zoffi die Führung der Hamburgerinnen mit einer besonders schnellen Runde auf 24 zu 7 aus.

kleine regelkundeAuch wenn es den Frankfurterinnen immer wieder gelingt die Lead Jamerin in Position zu bringen – besonders erfolgreich ist dabei Sugar Grrl – können die Blockerinnen der Sea Gals durch ihren großartigen Einsatz immer wieder verhindern, dass Frankfurt viele Punkte einfahren kann. In einem Power Jam gelingt es Looping Louise dann Hamburg weit in Führung zu bringen. Es steht 54:11. Frankfurts Torture Trixx versucht den Anschluss wieder herzustellen, stürzt jedoch nach einem Block im Pack und muss den Jam abbrechen ohne einen Punkt zu machen. Trotz des deutlichen Abstands schenken sich beide Teams nichts, die Blocks sind hart und die Jamerinnen haben alle Mühe sich Platz zu verschaffen. Auch untereinander versuchen die Spielerinnen mit dem Stern auf dem Helm immer wieder ihre Gegnerin zu verlangsamen. Kurz vor der Halbzeit muss Hamburg dann drei Spielerinnen auf die Strafbank schicken. Es gibt einen Power Jam bei dem Frankfurt ordentlich punkten kann. Hamburg behält aber trotz des großen Einsatzes ihrer Rivalinnen in der ersten Halbzeit insgesamt die Oberhand und verabschiedet sich mit 73:49 in die Pause.

Die Sea Gals können das hohe Tempo auch zu Beginn der zweiten Halbzeit halten und bauen die Führung auf 79:50 aus. Es bleibt ein temporeicher Kampf der Jamerinnen: Sugar Grrrl und Miss Zoffi sausen um den Track und liegen nur eine Nasenspitze nebeneinander. Schließlich muss die Frankfurter Lead Jamerin abbrechen, da die Hamburgerin vorbeizieht. Dieses Spiel wird nicht nur durch die Intensität der Blocks entschieden, sondern besonders durch den Zweikampf der Jamerinnen untereinander. Käthe Kaputto nutzt dann einen Power Jam aus, um die Sea Gals wieder weit in Führung zubringen. Es steht 108:54. Hamburg ist nicht gewillt die Führung wieder herzugeben. Zehn Minuten vor Schluss steht es 155:64. Zwar kämpfen die Frankfurterinnen bis zum Schluss und können mit einem großartigen Power Jam noch einmal auf 174:111 verkürzen, doch Hamburg bleibt überlegen. Besonders die schnellen Jammerinnen Jane van Pain und Miss Zoffi haben Frankfurt immer so unter Druck gesetzt, dass kaum Zeit zum Punkten blieb. Auf der anderen Seite konnten die Hamburgerinnen auch das dichte Pack von Frankfurt immer wieder geschickt ausmanövrieren und wichtige Punkte machen. Am Ende kommt es aufgrund der Dominanz der Sea Gals zu einem gerechten Endstand von 174:123.

Harbor Girls gegen Stockholm BSTRDS

glossarNoch begeistert vom ersten Spiel des Tages ist das Publikum schon beim Einlaufen der Teams voll dabei. Es regnet Glitzerkonfetti als die Harbor Girls in die Halle stürmen – gleich darauf wird es von den Fans brav wieder zusammengekehrt. Gegangen ist kaum einer, einige sind noch dazugekommen. Alle erwarten einen packenden Rollerderby-Bout. Das Spiel startet mit einem Knall. Die Teams gehen von Anfang an hart in die Blocks. Trotzdem werden schnell die ersten Punkte erzielt. Stockholm ist nach dem ersten Jam in Führung, doch Hamburg kontert sofort, Alex Attack gelingt es in der Anfangsphase wichtige Punkte zu machen. Jane van Pain kann an diese Leistung anknüpfen, so dass es schnell 14:06 für die Harbor Girls steht. Zunächst scheint Hamburg im Vorteil, doch das Spiel bleibt spannend. Was dann folgt ist ein phantastisches Kombinationsspiel der Harbor Girls, Tamara Never Dies aus Stockholm hat als Jamerin keine Chance durch das dichte Pack zu kommen, während Knock´n Rose mit Hochgeschwindigkeit um den Track düst und Punkt um Punkt macht. Nach dieser fantastischen Leistung liegt Hamburg 39:11 in Führung.

Ein Power Jam hält Stockholm im Spiel, mit 15 zusätzlichen Punkten können die Schwedinnen dran bleiben. Knock´n Rose reagiert sofort, mit einem schnellen Spielzug kann sie die Führung wieder auf 48:30 ausbauen. Immer wieder ist es die Hamburger Jamerin Knock´n Rose, die für die Harbor Girls wertvolle Punkte macht. Stockholm gerät langsam ins Hintertreffen. Obwohl Hamburg mit knapp 30 Punkten in Führung liegt, kann man aber nicht davon sprechen, dass eines der beiden Teams dominieren würde. Stockholm greift immer wieder schnell an und nur die fantastische Blockarbeit der Harbor Girls im Pack verhindert, dass dabei viele Punkte herausspringen. Ein Power Jam der Schwedin Maid4Pain bringt die Ordnung im Pack jedoch durcheinander. Stockholm kann auf 80:68 verkürzen. Es wird geschoben und geschubst, beiden Teams ist klar, dass hier noch gar nichts entschieden ist. Ein Power Jam für Stockholm gibt nach einem Foul von Jamerin Alex Attack Alpha Whiskey die Gelegenheit Stockholm erstmals seit dem zweiten Jam in Führung zu bringen. Nach einer großartigen ersten Halbzeit Rollerderby steht es 90:100.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit kann zunächst kein Team wirklich punkten. Die Reihen im Pack scheinen noch dichter geworden zu sein, als in der ersten Halbzeit. Beide Teams liegen in dieser Phase gleichauf, am Ergebnis ändert sich wenig. Dann legt Jane van Pain einen Blitzstart an der Pivotlinie hin und kann weit vor ihrer Gegnerin wichtige Punkte machen. Hamburg verkürzt auf 98:100. Knock´n Rose tut es ihr gleich und saust über den Track. Die Blockerinnen können die Jamerin aus Schweden auf Abstand halten, so das Hamburg wieder knapp in Führung geht. Jane van Pain kann erneut wie aus der Pistole geschossen starten und jagt durch das Pack, von den gegnerischen Blockerinnen lässt sie sich kaum aufhalten und kämpft sich an ihnen vorbei. Nach diesem fantastischen Lauf steht es 122:105 für Hamburg.

Stockholm fällt jetzt nichts mehr ein. Während die Blockerinnen der Harbor Girls keinen Meter Platz kampflos hergeben, schießen die Jamerinnen aus Hamburg um den Track und vergrößern den Abstand zu Stockholm jetzt wieder deutlich. Die Hamburgerinnen sind nicht mehr zu bremsen, mit vier Schwedinnen auf der Strafbank und einem Power Jam gehört der Track Knock´n Rose. Das lässt die sich nicht nehmen und bringt die Harbor Girls 164:107 in Führung. Stockholm wirkt jetzt ein wenig orientierungslos und findet keinen Weg die Jamerinnen aus Hamburg vernünftig zu blocken. Mangelnden Kampfgeist kann man den Schwedinnen auf jeden Fall nicht vorwerfen. Die Spielerinnen zeigen vollen Einsatz, um die Harbor Girls daran zu hindern weiter zu punkten, aber ohne Erfolg. Hamburg knackt die Marke von 200 Punkten und führt 203:125. Aber noch sind zehn Minuten zu spielen und ein solches Ergebnis kann sich im Rollerderby schnell drehen. Das tut es jedoch nicht:  Kurz vor Schluss liegen die Harbor Girls 214:141 in Führung. Stockholm ist es in der zweiten Hälfte einfach nicht gelungen ins Spiel zu finden. Die Harbor Girls haben sowohl mit den Blockerinnen als auch mit den Jammerinnen die Nase vorne gehabt. Wir hätten gerne die Halbzeitansprache gehört, die zu dieser Leistung geführt hat. Spannend war das Match der beiden kämpferischen Teams aber bis zur letzten Minute. Am Ende gewinnen die Harbor Girls vor großartiger Kulisse absolut verdient 236:145.

Lust auf mehr!

Die Fans bekamen am Sonnabend also nicht nur einen Doppelsieg ihres Teams zu sehen, sondern durften vor einer beeindruckenden Kulisse eine unglaublich gute Stimmung erleben. Dieser Auftakt in die Heimspielsaison der Harbor Girls macht auf jeden Fall wieder Lust auf jede Menge Rollerderby. Zum Glück treten unsere Heldinnen auf Rollschuhen bereits im April wieder in Aktion: Am 26. April geht es um 18 Uhr gegen das Team aus Kopenhagen. Das ganze findet dieses Mal in der Sporthalle des Wirtschaftsgymnasiums auf St. Pauli statt (Budapester Strasse 58). Karten gibt es wie immer über die Homepage der Harbor Girls und an der Abendkasse.

Wer jetzt immer noch nicht überzeugt ist, dass er seinen Hintern für einen großartigen Abend am 26. April schleunigst nach St. Pauli bewegen sollte, bekommt hier noch einmal ein paar Eindrücke vom Spiel am Sonnabend:

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