2014 war ein Jahr voller emotionaler Ereignisse. Doch der Blick in unsere Kristallkugel verrät: 2015 setzt noch einen drauf!
Die vergangenen zwölf Monate ergeben zusammengezählt ein großartiges Jahr! Ob die kommenden Tage und Wochen das toppen können? Können sie, wie unser nicht ganz ernst gemeinter Vorausblick für 2015 zeigt.
Gefahrengebiete, die jeder mag
Turbulenter hätte 2014 kaum starten können: Die Entscheidung der Polizei, weite Teile von St. Pauli und der Sternschanze zu Gefahrengebieten zu erklären rief eine gewaltige Protestbewegung aus nahezu allen Schichten der Bevölkerung hervor. Die Klobürste wurde zum Symbol des Widerstandes. Davon profitiert die Stadt im Jahr 2015: Die Diskussionen über die Abschaffung der Gefahrengebiete sind schnell vergessen, sobald Hamburg durch den Gefahrentourismus schuldenfrei wird. Millionen Besucher zieht es über das Jahr verteilt in den Erlebnispark „Danger Zone“, wo zu den Klängen von Kenny Loggins jeder Gast einmal hautnah erleben kann, wie es sich anfühlt unter Generalverdacht zu stehen. Die ganz Mutigen werden dann von der Promille-Polente nach Bargeld durchsucht, bevor es mit einem modischen Klobürsten-Shirt zurück nach Pinneberg geht.
Die Flora räumt sich selbst
Jahrzehnte lang haben Generationen von politischen Aktivisten um den Erhalt des autonomen Kulturzentrums Rote Flora gekämpft. Immer wieder kam es dabei auch zu gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei. Das muss nicht sein, denkt sich die Stadt und holt nach dem Kauf der Flora zum nächsten Schlag aus: Das sanierungsbedürftige Gebäude wird unter Denkmalschutz gestellt! Jetzt endlich ist ein Abriss möglich, wie das Beispiel des City-Hofs gezeigt hat, der 2015 durch den goldenen Fuß von HSV-Profi Heiko Westermann ersetzt wird, um die Meisterschaft der Hamburger zu feiern. Die Floristen sehen das ein und ziehen freiwillig in das Backsteinensemble Elisa in Hamm. Das steht zwar nicht unter Denkmalschutz, soll aber trotzdem abgerissen werden. Die entsprechenden Räumungsklagen sorgen wieder für Chaos und Auseinandersetzungen zwischen Aktivisten und der Polizei – und die richtige Farbe hat das Bauwerk ja auch.
Olaf Scholz wird König auf Lebenszeit
Insgeheim galt Bürgermeister Olaf Scholz ja schon länger als König von Hamburg. Nach den Bürgerschaftswahlen im Februar machen die Hamburger ihn dann auch ganz offiziell zum Monarchen. Nachdem eine Wahlbeteiligung von 5,1 Prozent bei der Bürgerschaftswahl dazu geführt hat, dass die AfD die Regierungsmehrheit stellt, werden sofort alle Hamburger mit Migrationshintergrund als potentielle Islamisten aus der Stadt geworfen. Der folgende wirtschaftliche und kulturelle Zusammenbruch wirft die Hansestadt ins Mittelalter zurück, was zumindest das Frauenbild der Regierung wieder aktuell erscheinen lässt. Blöd für die AfD ist nur, dass Scholz mit seinem berühmten Lächeln das Rathaus zurückerobert und vom Volk zum König gekrönt wird. Immerhin muss man sich nun nicht mehr mit der lästigen Politik befassen.
Lampedusa liegt endgültig in Hamburg
Nach langen Diskussionen benennt sich die Insel Neuwerk in „Lampedusa“ um. Die Flüchtlingsgruppe „Lampedusa in Hamburg“, die lange die Diskussion über das Schicksal von Flüchtlingen in Hamburg vorangetrieben hat, löst sich daraufhin auf, da Lampedusa nun wirklich in Hamburg liegt. Innerhalb der EU führt die Umbenennung zunächst zu Verwirrung, aber nachdem der Europäische Gerichtshof entschieden hat, dass das echte Lampedusa vor der Elbmündung liegt, werden Flüchtlingsschiffe aus dem Mittelmeer kurzerhand per Helikopter in die Nordsee geflogen, um weiter vor Lampedusa sinken zu können. Da Hamburg nun durch die Dublin-II-Vereinbarung für die gestrandeten Flüchtlinge zuständig ist, bildet sich bald die NAHGABU-Bewegung (Nicht Ausländerfeindliche Hamburger Gegen Ausländer Bei Uns). Durch den Druck Hamburgs im Bundesrat nutzt die Bundesregierung schließlich den Einfluss Deutschlands, um zu einer fairen Lösung des Problems zu kommen: Laut Dublin-III ist nicht länger der erste Aufnahmestaat für Flüchtlinge verantwortlich, sondern alle Länder, die nicht an die Nordsee grenzen.
Erstmals Feier, um zu feiern, dass man den Hafengeburtstag feiert
Der beliebte Hafengeburtstag wird 2015 so gut besucht, dass er den Hafen selbst als wichtigsten Wirtschaftsfaktor Hamburgs ablöst. Um dies zu ehren, beschließt der Senat das Feiern des Hafengeburtstages künftig zu feiern. Das Fest dauert von Anfang Mai bis Ende April. Die tägliche Auslaufparade der Schlager-Schiffe wird landseitig vom bald überall bekannten Harley-Ballett begleitet. Helene Fischer benennt sich in Hammonia Fischer um und gibt während der Festivitäten täglich die neue Hamburger Hymne „Schlaflos durch die Nacht“ zum Besten, die von den meisten Bewohnern der Neustadt und St. Paulis als äußerst passend empfunden wird.
St.Paulianer
5. Februar 2015 at 10:35
Dominik, da ist Ihnen ein Lapsus unterlaufen. Nicht Olaf wird „König von Hamburg“, sondern Johannes Kahrs, bzw. der ist doch das schon seit langer Zeit!