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Senat startet Kampagne gegen Kiffen

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Dominik Brück
@dobrueck

| M.A. Politikwissenschaft | E-Mail: brueck@hh-mittendrin.de

Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks hat am Dienstag eine neue Kampagne zur Cannabis-Prävention vorgestellt. Den angekündigten Dialog mit Jugendlichen sucht man jedoch vergeblich.

„Wir wollen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger mahnen, sondern glaubwürdig und unter Beteiligung von Jugendlichen dem Cannabiskonsum offensiv entgegentreten“, verkündet Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks am Dienstag zum Start der neuen Senatskampagne „Bleib stark! Bleib du selbst!“. Eltern sollen laut Gesundheitsbehörde durch eine Aufklärungskampagne befähigt werden, sich informiert und auf Augenhöhe mit ihren Kindern über das Thema Kiffen auseinander zu setzen. Ein Kreativwettbewerb soll Jugendliche dazu auffordern sich kreativ, zum Beispiel mit Videos, Plakaten oder Aktionen mit dem Thema Cannabiskonsum auseinander zu setzen. Eine Fachjury wird am Ende des zwölfwöchigen Wettbewerbs Gesamtgewinner auswählen.

Die Kampagne soll gleichzeitig auf einer Webseite und in sozialen Netzwerken präsent sein. Darüber hinaus macht ein Videoclip in Hamburger Kinos auf die Kampagne aufmerksam. Insgesamt hat der Senat für die unterschiedlichen Maßnahmen 100.000 Euro ausgegeben.

Fast jeder dritte Hamburger Jugendliche hat schon gekifft

Hintergrund der Senatskampagne ist der steigende Cannabiskonsum unter Jugendlichen in Hamburg. Während die Zahlen bei Alkohol und Tabak in den vergangenen Jahren zurückgegangen sind, greifen immer mehr junge Menschen zum Joint. 29,3 Prozent der 14- bis 17-Jährigen in Hamburg hat schon einmal gekifft, rund 17 Prozent gehören zur Gruppe der aktuellen Kiffer. Bei rund sieben Prozent der Jugendlichen geht die Gesundheitsbehörde sogar von einem problematischen Cannabiskonsum  aus. Dieser kann neben der Suchtgefahr auch weitere gesundheitsschädliche Konsequenzen haben. Dazu gehören laut Gesundheitsbehörde Störungen der Lern- und Gedächtnisleistungen und ein erhöhtes Unfallrisiko. „Verharmlosungstendenzen wollen wir entgegen treten, da ich die Zahlen besorgniserregend finde“, sagt Prüfer-Storcks. Eine Legalisierung von Cannabis schließt die Gesundheitssenatorin generell aus.

„Ich fühle mich nicht ernstgenommen“

Damit zielt die Kampagne an der Lebenswelt vieler Jugendlicher und dem aktuellen politischen Diskurs vorbei: Nicht nur die politischen Jugendverbände haben bereits eine Vielzahl von differenzierten Positionen zu dem Thema entwickelt, auch einige Parteien diskutieren derzeit über Möglichkeiten den Konsum von Cannabis in Modellversuchen zu legalisieren. So planen die Piraten in dieser Sitzungsperiode einen solchen Versuch in Hamburg-Mitte zu beantragen. Maximilian Bierbaum, Sprecher der Grünen Jugend Hamburg, zeigt sich enttäuscht darüber, dass der Senat die politischen Jugendverbände nicht direkt an der Kampagne beteiligt hat: „Im Vorfeld der Bezirkswahlen gab es eine gute Zusammenarbeit, um viele junge Menschen zum Wählen zu motivieren“, erklärt Bierbaum. „Bei inhaltlichen Themen werden wir jetzt nicht gefragt. Da fühle ich mich nicht ernstgenommen“, so Bierbaum weiter.

Senatorin Prüfer-Storcks ist dennoch davon überzeugt, dass die Kampagne viele Jugendliche erreichen kann und baut dabei besonders auf den Kreativwettbewerb. Dieser solle auch für Beiträge offen sein, die den Konsum von Cannabis befürworten, erklärt sie auf Nachfrage von Mittendrin. „Ich werde hier keine Vorgaben machen, die endgültige Entscheidung liegt natürlich bei der Jury“, sagt Prüfer-Storcks. Ob diese den mahnenden Zeigefinger am Ende nicht doch wieder hochhält, bleibt abzuwarten. Besetzt ist das Gremium neben Vertretern der Kreativwirtschaft mit Angehörigen des Suchtpräventionszentrums und Vertretern der Gesundheitsbehörde selbst.

Foto: Chmee2 (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/) or CC-BY-SA-2.5-2.0-1.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5-2.0-1.0)], via Wikimedia Commons

Video: Gesundheitsbehörde

Kommentare anzeigen (11)

11 Kommentare

  1. baakst

    24. Juni 2014 at 16:16

    So ein scheiß!… Überlasst doch jedem selbst, wer kifft und wer nicht..!
    Aber die volksdroge, den alkohol, immer weiter verharmlosen, so ist richtig!…

    Ganz dem motto
    Kifft euch nich entspannt, sauft euch tot!

    • Hans Ulz

      25. Juni 2014 at 06:11

      Diese Seite steht für Aufklärung….aber sicher kein malen nach Zahlen 😉

      gooogle >>>>> Weed like to talk

  2. Florian

    24. Juni 2014 at 16:42

    Absolouter Schwachsinn! LEGALIZE IT ! und wenn ihr was verbietet dann biete alkohol und zigaretten! END THE PROHIBITION!!

  3. Pingback: Senat startet Kampagne gegen Kiffen | Maximilian Bierbaum

  4. Pingback: Senat startet Kampagne gegen Kiffen | Digitale Notdurft

  5. Ralf

    24. Juni 2014 at 18:16

    Kommt aus den Senat nur noch geistiger Dünnschiss? Ist doch sehr durchsichtig, Kiffer Spenden nicht an Parteien, im Gegensatz zur Alkohol und Pharmamafia.
    Zur Zeit bin ich überzeugt, dass der gesamte Senat und große Teile der Bürgerschaft in die Klapse gehört.
    FREE DOPE FOR EUROPE !!!

  6. kai

    25. Juni 2014 at 19:14

    was genau wird denn an der kampagne kritisiert – unabhängig von argumenten, die für legalisierung sprechen, ist kiffen doch für (kinder und) jugendliche trotzdem nicht entwicklugnsfördernd und diese sollten doch gestärkt werden nicht zu kiffen..würde mich echt interessieren, inwiefern die kampagne nicht der lebenswelt entspricht. danke!

  7. Senatswache

    25. Juni 2014 at 20:09

    Und die nächste Entscheidung an den Bürgern und Institutionen vorbei.
    Wann hört die Bevormundung der Bevölkerung endlich auf ?

    • Ralf

      27. Juni 2014 at 14:33

      Bei diesen politischen Nullnummern wohl nie.

  8. Clemens

    27. Juni 2014 at 19:34

    Ich habe nichts gegen solche Kampagnen aber das Kiffen wird niemals aufhören. Die Politiker sollten endlich mal erkennen, dass es ein Lebensstil ist, den viele verfolgen. Einfach Hilfe denen anbieten, die sie suchen. Alles Andere ist eher kontraproduktiv.

  9. hoschi

    29. Juni 2014 at 06:29

    Der Grund, warum der Staat gegen Cannabis vorgeht, liegt auf der Hand. Jeder kann es selber anbauen.

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