Am Sonntag wählen die Hamburger die Bürgerschaft für die kommenden fünf Jahre. Auch kurz vor dem Ziel bleibt der Wahlkampf der Parteien erschreckend inhaltsleer, findet Jan Freitag.
Beine haben im Wahlkampf wenig verloren. Wahlkämpfende stehen sich selbige zwar in den Bauch, wenn sie auf nasskalter Straße mit Gratiskulis um Wankelmütige werben. Zuweilen wird darauf auch demonstriert, um der Programmatik Nachdruck zu verleihen. Ansonsten aber spielen Beine nur bei (Ältere werden sich daran erinnern) der FDP eine Rolle – was ein bisschen an der Tagesschau aus Lokstedt liegt, die beim liberalen Dreikönigstreffen sekundenlang auf die Beine der örtlichen Spitzenkandidatin aus Rissen zoomte. Mehr aber noch an besagter, hüstel, Partei dahinter.
Die nämlich hatte vor vier Jahren halb Hamburg mit eben jener Katja Suding plakatiert, ohne dass dahinter auch nur die geringste Botschaft abseits von „das übrigens ist Katja Suding“ gestanden hätte. Man könnte jetzt natürlich die Frage stellen, warum die Spitzenpolitikerin einer Anzugträgerpartei den Rock auf Hüfthöhe trägt, was das saftige Draufhalten der Kamera durchaus zum Kommentar freiheitlich-liberaler Oberflächlichkeit ehrenretten könnte. Aber selbst die ARD hat ja reumütig Abbitte für ihre sexistische Perspektivauswahl geleistet, weshalb wir uns an dieser Stelle mal kurz dem aktuellen Wahlkampf zuwenden können.
Ohne Regenmantel, ohne Inhalte
Da nämlich lacht uns von fast allen Plakaten der pink-blau relaunchten FDP, richtig: Katja Suding entgegen, die noch immer kaum mehr zu sagen hat als „Zukunft fest im Blick“ und ansonsten, genau, süß lächelt wie vor vier Jahren, nur diesmal ohne Regenmantel. Man könnte das nun als ausgesprochen inhaltsleer bezeichnen, wäre das nicht der Grundton nahezu aller Parteien in dem, was da leidlich kämpferisch auf den 15. Februar hinweist.
Die SPD zum Beispiel möchte ihre absolute Mehrheit mit ihrer Kernthese „Weiter oben“ verteidigen, dessen Garant seltsamerweise oft kopflos gezeigt wird, worauf sich nun alle mal schön ihren Reim machen können. Die CDU dagegen deckt das gesamte Spektrum ihrer ideologischen Mobilisierungsfähigkeit ab, indem sie gleichzeitig – Achtung! – gegen Staus und für fließenden Verkehr ist. Das entspräche in etwa einer grünen Themendualität aus Natur und Umwelt. Wobei der frühere Koalitionspartner von so ökologischen Dingen diesmal doch lieber schweigt, wo er in gemeinsamen Regierungstagen das christdemokratische Kernanliegen zuließ, mit dem Kohlekraftwerk Moorburg unwirtschaftlich, inneffizient und dreckig zugleich zu sein.
Die Schwerkraft schlägt zu
Nun rauchen dort bald fossil die Schlote, bis der Hafen mit polarem Schmelzwasser geflutet ist. Was irgendwie gut zur Piratenpartei passt, die unterm Slogan „Yes, we Cannabis“ die Legalisierung weicher Drogen propagiert, dafür aber einen vereinsamten Kiffer mit mutmaßlich versiffter Bong zeigt, statt der Sache mit einem kreisenden Joint in fröhlicher Runde zu dienen. Da hat vermutlich sogar die AfD klügere Slogans erdacht als die marginalisierten Computernerds mit Freibeuterflagge. Nur lässt sich das leider nicht belegen, da praktisch all ihre Plakate zu ebener Erde liegen, was ja wohl nur mit der Schwerkraft zu tun haben kann.
Na vielleicht liefert ja wenigstens der Wahl-O-mat Hinweise, ob die Alternative für Deutschland am Ort ihres Entstehens ist, was der Name verspricht. Schließlich hat die taz durchgerechnet, dass fast ein Viertel der 38 Fragen rassistische Ressentiments thematisieren. Kleiner Feldversuch also: Was geschieht, wenn man darin über Krankenhäuser, Busspuren, Subventionen votet, als wäre man Katja Suding persönlich? Richtig: Man landet bei der AfD. Dicht gefolgt immerhin von der FDP und – hoppela! – der NPD. Mal sehen, wer die besseren Kulis hat…
Gulli
11. Februar 2015 at 21:47
Hihi
HAMBURG ÜBER ALLES
14. Februar 2015 at 13:53
Dass die AfD alle Menschen in Hamburg als US Burger bzw. als
Essen betrachtet, das man verspeist ist schon grenzwertig. Da wundert man sich
schon gar nicht, dass die Plakate abgerissen und zerstört werden.
Die wollen auch für Frauen die Berufsperspektiven einschränken. Z.B. Aufsichtsratsquote für Frauen wollen die abschaffen. Das ist ein Schock für Studenten. An deutschen Unis und Fachhochschulen studieren mehr Frauen als Männer. Deswegen stimmen Studenten und besonders Frauen für die AfD NICHT. Diese Frauenfeindlichkeit ist ein Grund mehr, die AfD-Plakate abzureißen.
http://www.rtlnord.de/nachrichten/afd-im-hamburger-wahlkampf.html
Unter dem Link kann man ein Video ansehen, wie ein Politiker der AfD aus Hamburg, Herr Nockemann ein Kind öffentlich beleidigt.
Er sagt zu dem Jungen:
Sind Sie zu feige Ihr Gesicht zu zeigen…
Dabei macht das Kind von seinem Recht Gebrauch, da der Junge offensichtlich nicht gefilmt werden will. Darf ein Politiker mit einem Kind so sprechen?
Wundert sich immer noch jemand, warum die Plakate der AfD niemand sehen will?
Wer Deutschland liebt, der wird die AfD nicht wählen!
Nur mal so
26. April 2015 at 22:59
Ihre Sorgen möchte ich haben!
HAMBURG ÜBER ALLES
14. Februar 2015 at 13:57
Warum darf man die AfD nicht wählen. Warum trägt die AfD eine Gefahr in sich für Hamburg.
Die AfD hat in Bezug auf Sicherheit
unseres Landes in Zusammenhang mit terroristischen Anschlägen gegen die
Journalisten in Frankreich durch deren Äußerungen TOTAL VERSAGT.
Ein Beweis befindet sich unter folgendem Link:
http://www.gmx.net/m…litik/30353350#
Herr Kruse (AfD) äußert sich über den Terroranschlag in Frankreich so:
„… aber ich habe die große Befürchtung immer gehabt, dass etwas
Furchtbares irgendwo bei uns hier – und Paris ist für mich genauso wie
Hamburg, es gehört zur gleichen Wertegemeinschaft – passieren würde. Und
leider ist es viel früher passiert, als ich gehofft habe.“
Er hat also erahnt und erhofft, dass so etwas passieren würde.
Und das soll der Spitzenkandidat von der AfD in Hamburg sein?
Das müssen alle Journalisten in Deutschland wissen!!!
Und das müssen alle Menschen in Hamburg wissen, die zur Wahl gehen werden!!!
HAMBURG ÜBER ALLES
14. Februar 2015 at 13:58
Es gab viele Skandale zuletzt.
Die AfD ist in Hamburg zerstritten: Vier von neun Mitgliedern des Landesvorstands sind zurückgetreten. Zu groß sei die Nähe zur Schill-Partei.
Bei der Hamburger Alternative für Deutschland (AfD) gäbe es große personelle Überschneidungen mit der Schill-Partei, zu große.
„Es ist unglaublich, wie Herr Kruse offensichtlich Kandidaten in Ämter gebracht hat, von denen er meint, sich ihrer Gefolgschaft sicher zu sein“, sagt Barbara Krüger-Sauermann. Die Abgeordnete im Bezirk Wandsbek gehört neben Oliver Scholl zu den vier Zurückgetretenen.
Sie streiten über die generelle Ausrichtung der Partei.
Ein Politikexperte Herr Bremer, hat festgestellt, dass das Verhalten und Äußerungen der AfD sehr widersprüchlich sind. Es gibt einfach zu viele Lügen. Selbst bei Pegida änderte die AfD eigene Meinung und wendete sich von den Demonstranten letztendlich ab.