Nicht lang schnacken: Red Fang im Knust

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Musik
Justus Ledig

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Mit druckvollem Stoner-Sound und einer unaufgeregten, aber effektiven Show brachten Red Fang das Knust auf Hochtouren. Justus Ledig wurde mitgerissen.

Sie sehen ein bisschen aus wie klassische Loser. Die Jungs von Red Fang aus Portland, Oregon, legen entweder keinen besonderen Wert auf ihr Äußeres oder kokettieren bewusst mit einem ausgesprochen unpreziösen Stil. Wildwuchernde Bärte, erkennbare Leibesfülle, Schlabberlook – aber hey, um die Optik kann es bei einer solchen Band doch kaum gehen.

Und richtig, die Besucher sind wegen des arschcoolen Sounds der vier entspannten Herren im Knust. Als ob es darum ginge, so wenig Brimborium wie möglich um den Gig auf dieser “Summer Breeze”-Tour zu machen, haben Red Fang nicht einmal eine Vorband am Start. Dafür nehmen sich die US-Amerikaner zu Anfang eine halbe Stunde Zeit, bevor sie ihr Set beginnen.

Aufs Wesentliche beschränkt

Von Beginn an groovt und dröhnt das Brett im solide gefüllten Knust, dass es eine reine Freude ist. Zwar lösen die ersten beiden Nummern noch verhaltene Reaktionen im Publikum aus, doch spätestens bei “Blood Like Cream” hebt sich die Stimmung im Saal und die Hamburger singen mit. Ob die Laune auf der Bühne ebenso gut ist? Schwer zu sagen, geben sich die Stoner-Metaller auch hier recht reserviert und halten sich wenig mit Ansagen auf. Das gehört wohl einfach dazu.

Was folgt, ist eine Show ohne nennenswerte Hoch- oder Tiefpunkte: Red Fang spielen sich durch ihre drei Alben und mehrere EPs umfassende Diskografie, während nicht nur die Temperaturen im Knust spürbar steigen. Crowdsurfer wandern über die Köpfe des Publikums hinweg und allerorten wird fleißig getrunken. Die zuweilen vertrackten Rhythmen der haarigen Amis stellen die Hamburger vor keine größeren Probleme. Die Atmosphäre bewegt sich stets auf einem Grat zwischen ekstatisch und entspannt – eben die Essenz dessen, was man unter Stoner Rock/Metal verstehen darf.

Richtig fett wird es noch, als Red Fang die Stücke auspacken, mit deren Musikvideos sie einige Berühmtheit erlangten: “Wires” und “Prehistoric Dog” hat sich die Band wohlweislich für eine spätere Uhrzeit aufgehoben, denn vor allem bei letztgenannter Nummer gibt das Publikum am Ende noch mal alles. Verschwitzt und berauscht tritt der Konzertbesucher dann nach rund anderthalb Stunden Spielzeit die Heimreise an. Fazit: Gut gemacht, ihr Knalltüten!

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