Regenbogenflaggen, Partys und ernste Gespräche: Am Freitag fällt der Startschuss für die Hamburger Pride Week, die am Samstag, den 2. August, in der Christopher Street Day Parade gipfelt.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat am Freitag, den 25. Juli, vor dem Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof die Regenbogenflagge gehisst. Damit setzt der DGB ein Zeichen für Solidarität und Gleichberechtigung aller sexuellen Orientierungen. „Es gilt weiterhin für die Vielfalt der Lebensentwürfe aktiv einzutreten und sich Vorurteilen und Diffamierungen wegen der sexuellen Identität deutlich entgegenzustellen. Homophobie gehört ins Abseits: im Sport, auf der Straße, im Büro, auf der Baustelle und am Fließband“, sagt DGB-Vorsitzende Katja Karger.
Flagge zeigen
Die Flagge in den Farben des Regenbogens wird in den kommenden Tagen in ganz Hamburg wehen. Denn vom 25. Juli bis zum 3. August findet wieder die Pride Week statt. Mit Blick nach Russland, wo im vergangenen Jahr bereits positive Äußerungen über Homosexualität als „Propaganda“ klassifiziert und unter Strafe gestellt wurden, aber auch in viele andere Länder, in denen Homosexualität noch immer mit Gefängnis und Tod bestraft werden, lautet das Motto der Pride Week 2014: „Grenzenlos stolz statt ausgegrenzt – in Hamburg und weltweit“. Zahlreiche Veranstaltungen machen sexuelle Orientierungen und Genderidentitäten sichtbar und feiern sie. Auch die Politik trägt den Tag mit. Die Parteien hissen die Fahne an ihren Parteizentralen und unterstützen die Forderungen nach Gleichstellung.
Am Hamburger Rathaus wird die Regenbogenflagge am Mittwoch, den 30. Juli, ab 11 Uhr gehisst. Die Senatorin für Gleichstellung, Jana Schiedek, und der SPD-Fachsprecher für Lesben und Schwule, Philipp-Sebastian Kühn, diskutieren am Donnerstag, den 31. Juli, ab 17 Uhr im großen Saal des PrideHouse, An der Alster 40, über den Stand der Gleichstellungspolitik in Hamburg.
Start in die Pride Week
Der Hamburg Pride e.V. startet am Freitag, den 25. Juli, um 20.30 Uhr in die Pride Week. Im Mojo Club an der Reeperbahn 1 steigt die Pride Night mit Musik, Film und Comedy. Außerdem wird der Pride Award verliehen. Ab 23 Uhr gibt’s dann die Eröffnungsparty. Karten für die gesamte Pride Night inklusive Party kosten im Onlinevorverkauf 20 Euro und an der Abendkasse 25 Euro. In den kommenden Tagen gibt es dann eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Veranstaltungen. Am Samstag, den 26. Juli, veranstaltet der schwul-lesbische Sportverein „Startschuss“ beispielsweise eine Radtour von Finkenwerder nach Stade. Treffpunkt ist am Hauptbahnhof. Zwischendurch werden Strecken mit der Fähre zurückgelegt, für die im Vorhinein selbst eine Karte (Landungsbrücke – Finkenwerder und zurück) gelöst werden muss. Um Anmeldung wird gebeten unter 040 25495018 oder per Mail an fos@freenet.de.
Am Sonntag, den 27. Juli, liest Clara Morgan im großen Saal des Pride House, An der Alster 40, aus dem Buch „Mein intersexuelles Kind“. Außerdem gibt es Ausstellungen, Partys, Gespräche, Workshops. Auch mit der Verfolgung und Problemen der Community wird sich auseinandergesetzt. Das ganze Programm der Pride Week gibt es auf der Website des Hamburg Pride. Um wirksam gegen Homophobie und Diskriminierung vorzugehen sollen die Themen aber nicht nur während der Pride Week präsent sein. So ist Hamburg im kommenden Jahr Austragungsort der schwul-lesbischen Fußball Europameisterschaften.
Die große Parade
Am Samstag, den 2. August zieht dann die alljährliche CSD-Parade durch die Stadt. Treffpunkt ist um 12 Uhr in der Langen Reihe an der Ecke Schmilinskystraße. Erwartet werden rund 10.000 Teilnehmende, die in bunten und kreativen Kostümen feiern und gleichzeitig für Gleichberechtigung und Akzeptanz demonstrieren wollen. Die Parade findet in Hamburg seit 1980 statt. Der Name Christopher Street Day stammt von einem Aufstand von sexuellen Minderheiten gegen die Willkür der Polizei in der Christopher Street in New York. Nach einer Reihe von gewaltsamen Razzien gegen Homosexuelle kam es im Juni 1969 zu Straßenschlachten mit der Polizei. So ist der Christopher-Street-Day, dessen exaktes Datum eigentlich der 28. Juni ist, auch ein Gedenktag. Obwohl in den letzten Jahren immer wieder die Kritik der Kommerzialisierung laut wurde, ist der CSD die bekannteste Demoveranstaltung seiner Art.
Ihr habt noch keine Regenbogenflagge parat? Bei der AIDS-Hilfe in der Langen Reihe 30 bekommt ihr sie im in der Größe 90 mal 150 cm für 5 Euro, wovon 2,10 Euro an die AIDS-Hilfe gehen, oder in der Größe 30 mal 45 cm am Stock für 2,50 Euro, inklusive 1,60 Euro Spende an die AIDS-Hilfe. Weitere Infos gibt’s von Oliver Greve per Mail an flagge@hamburg-pride.de.
Titelfoto & CSD-Foto: Dominik Brück | DGB Foto: Tobias Johanning
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