Ratte, Kröte, Fledermaus und Spinne zählen nicht unbedingt zu den beliebtesten Zeitgenossen. Wen wundert es da, dass sie sich hässlich, ekelig und ungeliebt fühlen. Schlechtgelaunt und voller Trübsal sitzt das tierische Quartett Tag für Tag unter einer Brücke und ärgert sich über die Welt. Welch ein Glück, als eines Tages die Saxophon spielende Hyäne – gleichsam allerorts als hässlich und gemein verschrien – vorbei kommt. Gemeinsam erkennen die „fürchterlichen Fünf“ sehr schnell was wirklich in ihnen steckt. Talente, die sie zum Wohl der anderen Waldbewohner einsetzen. Im Kulturladen St. Georg wurde diese Geschichte liebevoll zum Leben erweckt. Dabei bekamen nicht nur Auge und Ohr der Gäste etwas geboten. Auch die Umwelt konnte sich am Ende des Tages wieder ein bisschen glücklicher fühlen.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Lesetage selber machen – Vattenfall Tschüss sagen“ wurde das Kinderbuch „Die fürchterlichen Fünft“ von Wolf Erlbruch als musikalisches Märchen inszeniert. In Zusammenarbeit mit dem Einwohnerverein St. Georg wollen die Initiatoren um Astrid Matthiae und Angela Banergee auf die hohe Umweltverschmutzung aufmerksam machen, die weiterhin durch den Energielieferanten Vattenfall entsteht. „Wir wollen deutlich machen, dass wir Vattenfall das Märchen von der sauberen Energie nicht abnehmen“, sagt Astrid Matthiae. „Es ist uns besonders wichtig, dass möglichst viele Menschen Tschüss zu Vattenfall sagen und zu umweltverträglichen Anbietern wechseln, die richtigen Ökostrom anbieten“.
Durch selbst organisierte Lesungen soll verdeutlicht werden, dass Kultur auch ohne große Sponsoren möglich ist. Die Finanzierung der „Vattenfall Lesetage“ durch den Energiekonzern wird durch die Initiative, die sich aus dem Protest gegen die Fernwärmetrasse Moorburg entwickelt hat, als Ablenkungsmanöver angesehen. „Vattenfall versucht durch das Engagement im kulturellen und sportlichen Bereich ein positives Image zu erzeugen“, sagt Matthiae.
Der Nachmittag mit den „fürchterlichen Fünf“ zeigt, wie erfolgreich die sponsorenfreien Events seien können. Obwohl der ursprünglich angekündigte Autor Erlbruch leider kurzfristig absagen musste, wurde die Vorführung ein Erlebnis für jung und alt. Mit wechselnden Stimmen lesen Astrid Matthiae und Anna Wiemann die Geschichte über die unbeliebten Brückenbewohner vor. Die tieftraurige Stimme der Kröte, das raue Krächzen der Ratte oder das hohe Piepsen der Spinne lassen die Zuhörer in die Handlung eintauchen. Ein besonderes Highlight ist die musikalische Begleitung mit der Wiemann das Publikum verzaubert. Saxophon, Ukulele, Flöte und Luftpumpe entfalten ein instrumentales Feuerwerk. Da ist es selbstverständlich, dass die Zuhörer am Ende lautstark das Lied der „fürchterlichen Fünf“ mitsingen.
Die selbstgemachten Lesetage sind eine schöne Alternative der kommerziell geförderten Kulturveranstaltungen von Vattenfall. Ein Wechsel des Stromanbieters ist daher nicht nur für die Umwelt sinnvoll. „Wenn sich Stromkunden für einen unserer Ökostromanbieter entscheiden und unsere Wechsel ID angeben, erhalten wir eine Prämie“, sagt Angela Banergee. „Auf diese Weise können wir sicher stellen, dass wir weiter Veranstaltungen wie die heutige anbieten können“.
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