Die Stadtreinigung Hamburg führt in Teilen von Billstedt und Horn ein neues Reinigungskonzept ein. Mit dem Projekt soll die Sauberkeit der Stadtteile nachhaltig sichergestellt werden. Dabei ist das Reinigungspersonal auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen.
Müll und Dreck kümmern sich nicht um Grundstücksgrenzen und Zuständigkeitsbereiche. Abfälle, wie weggeworfene Pappbecher oder Zigarettenstummel, liegen in der Regel dort, wo sie fallen gelassen werden oder der Wind sie trägt. Die Stadtreinigung Hamburg hat daher bereits im Mai beschlossen das Reinigungskonzept „Von Wand zu Wand“, das bereits in einem Modellversuch in Kirchdorf-Süd erfolgreich getestet wurde, auf Billstedt und Horn auszuweiten. Vier zusätzliche Mitarbeiter der Stadtreinigung werden dabei in Absprache mit Grundstückseigentümern Reinigungsmaßnahmen auf privaten und öffentlichen Flächen koordinieren und die BewohnerInnen bei eigenen Reinigungsaktionen beraten. „In Quartieren wie Billstedt und Horn gibt es kaum Unterschiede zwischen der Nutzung privater und öffentlicher Flächen rund um die Wohnhäuser. Abfall findet sich auf diesen teilweise sehr intensiv genutzten Flächen leider überall“, sagt Prof. Dr. Rüdiger Siechau, Geschäftsführer der Stadtreinigung.
Das Projekt ist zunächst bis Ende 2014 befristet. In diesem Zeitraum sollen die Mitarbeiter der Stadtreinigung mit Grundstückseigentümern Absprachen treffen, Informationsarbeit an Schulen leisten und die AnwohnerInnen beraten. Da das kleine Team nur in bestimmten Schwerpunkten selbst die verstärkte Reinigung übernehmen kann, hofft die Stadtreinigung auf die Initiative der AnwohnerInnen. „Wir wollen, dass auch nach dem Ende des Projektes in den Stadtteilen ein neues Gefühl für Sauberkeit vorhanden ist“, sagt Andreas Rüsch, Gruppenleiter des Reinigungsteams in Billstedt und Horn. Noch Ende August soll es gemeinsam mit dem Bezirksamt, AnwohnerInnen und GrundstückseigentümerInnen eine Begehung der Stadtteile geben, um den Bedarf für zukünftige Maßnahmen festzustellen. „Wir wollen sehen, wo die BürgerInnen Bedarf sehen und darauf reagieren“, sagt Andreas Rüsch.
Es ist jedoch fraglich, ob das Reinigungsteam überall dort in Aktion treten kann, wo die AnwohnerInnen es gerne sehen würden. Die Stadtteile wurden durch die Stadtreinigung in sieben Aktionsbereiche unterteilt. Neben den Wohnquartieren Dringsheide, Spliedring, Legienstraße, Steinfurter Allee und Sonnenland, zählen auch die Einkaufsgebiete um das Billstedt Center und die Horner Rennbahn zum Tätigkeitsbereich der Projektmitarbeiter. Stark frequentierte Freizeitgebiete, wie das Horner Moor und der Öjendorfer Park sind nicht Bestandteil des Reinigungskonzeptes, obwohl aus Sicht der Bevölkerung auch hier der Reinigungsbedarf erheblich ist. „Für eine Erweiterung der Bereiche fehlen uns die Mittel“, sagt Andreas Rüsch.
Dennoch ist die Stadtreinigung davon überzeugt, mit dem Projekt nachhaltig für mehr Sauberkeit in den Stadtteilen zu sorgen. Bei Reinigungsaktionen, die durch die Bevölkerung oder Schulen organisiert werden, wollen die Mitarbeiter des Reinigungsteams unterstützen und Hilfestellung geben, um die Stadtteile langfristig frei von Abfall zu halten. „Wir wollen dort aber nicht lehrmeisterhaft auftreten, sondern gezielt unterstützen und Hinweise geben“, sagt Andreas Rüsch. Damit auch nach dem Ende des Projektes derartige Reinigungsaktionen problemlos durchgeführt werden können, sollen während des Projektzeitraums Netzwerke zwischen lokalen Einrichtungen aufgebaut werden. Auch das Bezirksamt soll daran beteiligt werden nachhaltige Anschlusskonzepte zu entwickeln. In Zukunft sollen dann die BewohnerInnen der Stadtteile selbst mithelfen ihre Quartiere sauber zu halten. „Das Lebensgefühl in den Stadtteilen wird auch von der Sauberkeit des Umfeldes bestimmt“, sagt Andreas Rüsch. Die ersten Aufräumaktionen in Billstedt und Horn sind derzeit in Planung.
Foto: Stadtreinigung Hamburg
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