An den Veringhöfen wird den WilhelmsburgerInnen zurzeit kräftig eingeheizt. Mit der Aktion „verschwitzt“ wollen Sanne Neumuth und Florian Tampe den Insulanern eine mobile Sauna schenken. Vor die neue Schwimmhalle dürfen die Initiatoren ihre rollende Sauna jedoch nicht stellen. Die Internationale Gartenschau untersagt den Betrieb auf dem Gelände.
„Die Sauna im alten Schwimmbad an der Dratelnstraße war für uns ein interkultureller Treffpunkt“, sagt Sanne Neumuth, die die Idee zur mobilen Sauna für Wilhelmsburg hatte. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung wurde die alte Schwimmhalle geschlossen und ein neues Bad gebaut. Jedoch ohne eine Sauna. „Deshalb wollten wir der neuen Schwimmhalle zur Eröffnung eine mobile Sauna schenken“, sagt die Kulturmanagerin für Stadtbauprojekte weiter. Der Betreiber der Bäderland-Schwimmhalle habe sich bei der Übergabe am Ostersonntag über das Geschenk gefreut. „Leider konnte die Sauna trotzdem nicht vor der Schwimmhalle stehen bleiben“, sagt Neumuth. Die neue Schwimmhalle liegt zwischen den Flächen der Internationalen Bauausstellung und der Internationalen Gartenschau. Werner Preuß, Projektleiter der Internationalen Gartenschau, untersagte den Betrieb der Sauna vor der Schwimmhalle. „Wir mussten mit der Sauna das Gelände binnen 15 Minuten verlassen“, sagt Neumuth. Preuß habe andernfalls rechtliche Schritte angedroht. „Es handelt sich hier um eine Baustelle, deshalb ist diese Aktion nicht möglich“, sagt Michael Langenstein, Pressesprecher der Internationalen Gartenschau am Mittwoch. Die Betreiber der mobilen Sauna sind enttäuscht über die Reaktion der igs. „Es ist schade, dass diese Aktion nicht als positive Idee, sondern als Störung wahrgenommen wird“, sagt Neumuth. Es sei ihr sehr wichtig, dass die mobile Sauna nicht als Protestaktion wahrgenommen werde. „Wir wollten den Wilhelmsburgern ein Geschenk machen“, sagt Neumuth weiter.
Auf der Ausweichfläche vor den Zinnwerken am Veringhof 7 kann nun täglich ab 13 Uhr sauniert werden. Auch eine Jungmütter- und Baby-Sauna haben die Betreiber bereits angeboten. Dabei verdienen sie nichts an dem Betrieb der mobilen Sauna, die in einen alten Wohnwagen eingebaut wurde. Die Saunagäste sind jedoch dazu aufgefordert eine kleine Spende zu hinterlassen, damit es auch weiter genügend Feuerholz zum Schwitzen auf Rädern gibt.
Damit die WilhelmburgerInnen für einen Saunagang künftig nicht in andere Stadtteile ausweichen müssen, überlegen Sanne Neumuth und Florian Tampe, wie das Projekt auch langfristig durchgeführt werden könnte. „Wir können uns vorstellen, dauerhaft eine mobile Sauna in Wilhelmsburg einzurichten“, sagt Neumuth. Die derzeit genutzte mobile Sauna ist eine Leihgabe aus dem Gängeviertel. Für eine langfristige Nutzung müsste Wilhelmsburg also eine eigene mobile Sauna bekommen. Neumuth könnte sich vorstellen diese über Crowdfunding zu finanzieren. Die Betreiber laden alle WilhelmsburgerInnen zum Entspannen und Schwitzen ein und würden sich auch über ein klärendes Gespräch mit Werner Preuß freuen. „Ich würde mich freuen, wenn wir noch einmal über bürgerliches Engagement sprechen könnten. Gern auch direkt in der Sauna“, sagt Sanne Neumuth.
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