Kolumne „Krach am Dienstach“ im März von und mit Justus Ledig

Foto: Marvin Mertens
Musik
Justus Ledig

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Das sind mal dicke Ostereier mit harter Schale! Der Metal-Monat März in Hamburch hat so einiges zu bieten, weiß Krach-Fachmann Justus Ledig.

Grundgütiger, da habe ich mir ja was vorgenommen. Frühlings Erwachen in den Läden dieser Stadt – eine fast unüberschaubare Menge interessanter Konzerte wartet auf uns im März! Legt gleich an diesem Dienstag los mit Crossfaith (japanischer Trancecore) im Logo oder mit Votum und Kingcrow (Progressive Rock/Metal) im Bambi Galore. Gleich am nächsten Tag steigt das stonige Up in Smoke – Roadfestival Vol. 7 mit Mars Red Sky, BelzebonG und Stoned Jesus im Hafenklang. Alternativ checkt ihr ins Rock Café St. Pauli bei den Neuseeländern Devilskin ein oder lasst euch von TesseracTs experimentellen Klängen im Logo bespaßen.

Donnerstag, den 3. März, erwarten euch The Skull (Ex-Pentagram, Ex-Trouble) und Stepfather Fred im Klubsen. Und dann beginnt ein hammerhartes Wochenende: Da wäre das Hell over Hammaburg – The IV Crusade, bei dem aufs Neue jede Menge obskurer, okkulter und old-schooliger Metalbands aus aller Herren Länder die Markthalle unsicher machen. Demon, Sulphur Aeon, Wederganger, Skepticism, Mgła, Hemelbestormer, Black Capricorn, das sind nur ein paar der vielen Namen. Achtung, das Festival ist fast ausverkauft!

Den Freitag jenes ersten Märzwochenendes habt ihr noch die Möglichkeit, euch die Doom-Dröhnung von Saturnalia Temple, Dust und Serpents Gift im Bambi Galore reinzuziehen oder His Statue Falls im Rock Café St. Pauli zu lauschen. Und Sonnabend gibt es mit Watch Out Stampede, Declare Your Funeral, Infection, Prometheus Dreams und All is Forsaken noch ein dickes Hardcore-Paket im Logo. Die Fast-ESC-Teilnehmer Avantasia in der Großen Freiheit 36 – ebenfalls am Sonnabend – sind bereits ausverkauft.

Mit sanftem symphonischen Folk Metal geht es weiter: Lyriel suchen mit Dreamslave, End of a Dream, Grim Justice, Circle Unbroken das Logo heim und zwar am 8. März. Tags darauf zieht frostiger Eiswind durch den Grünen Jäger: Mit Isvind, The Stone und Sarkom haben sich drei Black-Metal-Kapellen angekündigt. Und wer Subway to Sally mal “ekustisch” erleben will, der merke sich ebenfalls den 9. März. Dann werden die vielseitigen Potsdamer in der Markthalle spielen.

Post-Hardcore-Fans kommen am 10. des Monats sicher bei Fjørt im Molotow auf ihre Kosten. Einen Tag später seid ihr Des Wahnsinns fette Beute Part II, wenn Sledge, 100000 Tonnen Kruppstahl, Upper Crust und Disillusioned Motherfuckers über das Bambi Galore herfallen. Zwischen Punk und Thrash Metal wird da einiges geboten. Noch mehr Vielfalt geht nur in der Markthalle: Die Broken Wrist Super Grounds am selben Freitagabend warten mit Forever It Shall Be, Surface, Peak City, Dagger Threat, Interra, The Oracle Machine, Count II Zero, Aphrenety, Enlaced By Tempest und Maggie’s First Words auf. Underground, Alter!

Kommen wir nun aber mal zu ein paar größeren Namen, denn auch davon sind im März einige in Hamburg unterwegs. Sei es ein Abstecher in den Gothic Rock bei L’âme Immortelle am 12. oder der angespacete Hard Rock von Monster Magnet den Sonntag darauf – beides findet in der Markthalle statt. Parallel gibt’s im Rock Café St. Pauli Classic Rock auf die Ohren, die Bands heißen Voodoo Circle und Mad Max. Und damit kommen wir zu einem persönlichen Highlight: Amorphis! Die folkigen Finnenkünstler laden am 15. März ins Gruenspan und haben Omnium Gatherum sowie Poem im Schlepptau.

Halbzeit! Wer es in der zweiten Monatshälfte gern progressiv mag, merke sich Donnerstag, den 17. März: Hier möchten Symphony X, Myrath und Melted Space den Knust verzaubern. Dort sind am nächsten Tag außerdem die Neue-Deutsche-Härte-Heroen Megaherz mit Erdling am Start. Nicht die einzige Option an jenem Freitag: der moderne Metal von Hacktivist trifft im Rock Café St. Pauli sicher auch auf offene Ohren. Und dann ist da noch die Death-Metal-Ladung von Determination, Tranquillizer, Throbbing Pain und Armagenda im Bambi Galore. Ja ja, manchmal möchte man sich klonen. Immerhin, bei Cripper und Syndemic im Rock Café St. Pauli wüsste ich von keiner wichtigen Parallelveranstaltung. Termin ist hier der 19. März.

Lieblicher Grind und mehr erwartet euch am Montag, den 21., im Hafenklang: Magrudergrind, Primitive Man und Gonger-Om stehen bereit. Dann ein weiterer Tipp, der von Herzen kommt: Deafheaven – nennen wir es böse “Hipster Black Metal” – erwarten euch am 22. März im Uebel & Gefährlich. Als Vorband haben sie das Ein-Frau-Projekt Myrkur dabei. Man darf gespannt sein! Wem das nicht passt, der hat noch die Möglichkeit, sich den Dark Metal von Dornenreich, Aethernaeum und Velnias im MarX reizuziehen. Oder es geht ins Bambi Galore zu Ambush und Hitten, klassischer Heavy Metal aus Schweden und Spanien.

Noch ein kleines Highlight meiner Wenigkeit, auch wenn das aus der Reihe tanzt: The Stanfields aus Kanada spielen feinen Folk Rock – live sind die am 23. des Monats im Hafenklang zu bewundern. Am selben Tag und noch einen Tag darauf treten Funeral for a Friend zusammen mit Shai Hulud und Zoax im Knust auf ihrer Abschiedtour auf. Nicht, dass am Grünthrashertag wenig los wäre: Space Chaser, Fatal Embrace, Total Violence, Tracer und Black Unicorn lauern im Bambi Galore. Melodisches Zeugs gibt’s dafür im Rock Café St. Pauli in Form von Royal Hunt.

Karfreitag, ein stiller Feiertag? Zum Glück nicht in Hamburg. Eilt nach Billstedt ins Bambi Galore zu Burden of Grief, Soul Sacrifice, Bloodspot, Confession by Silence und Torment of Tantalos; lasst euch zu den atmosphärischen Klängen von Hexvessel und New Keepers Of The Water Towers im Rock Café St. Pauli treiben oder erwürgt bei Choke The Palm Tree in der Pooca Bar eine Palme. Warum nicht!? Und wenn euch Osterfeuer scheißegal ist, dann gibt’s auch wieder reichlich Möglichkeiten zum krachigen Zeitvertreib: Nachtgeschrei und Harpyie kredenzen Folk-Zeug im Logo; gerockt wird The Electric Overdrive, River Becomes Ocean und Katakomben im Rock Café St. Pauli; Baroness locken ins Gruenspan und in der Pooca Bar stehen Daymare, Some Hate Will Last sowie Unnormed mit einem gemischten Paket bereit.

Es geht aufs Ende zu. Oldschoolig wird es bei Reckless Love und Santa Cruz am Ostersonntag im Rock Café St. Pauli. Ins Docks holen euch Ostermontag sowie den Tag darauf die Crossoverer Hollywood Undead. Todesblei ergießt sich am 30. im Logo bei Decapitated, Heart of a Coward sowie Buried in Black und Axel Rudi Pell lässt zusammen mit Mob Rules am 1. April seine Gitarrenkunst in der Großen Freiheit 36 ab. Zeitgleich steigt das Wolfsfest in der Markthalle: Varg, Eisregen, We Butter the Bread with Butter, Vitja, Nachtblut und Wolfchant erwarten euch. Zwei weitere Alternativen gibt’s in Form der Stoner von Spiritual Beggars im Logo und mit Driving Mrs. Satan, die Metal in Gitarren-Pop verwandel. Dafür geht’s ins Kukuun.

Bis wir uns dann wieder lesen, geht noch was: My Dying Bride und Oceans of Slumber zelebrieren am 2. April im Gruenspan eine Totenmesse, während Opium Lord, Shakhtyor und Gonger-Om Sludge im Bambi Galore abliefern. Zum St. Pauli Stringbreak im Rock Café St. Pauli laden vier Bands aus dem Bereich Death/Thrash Metal sowie eine Ukulelen-Kombo: Interrra, Taste of Greed, Slow Kill System, Wanted Inc. und schließlich The Ukeboys. In der Pooca Bar gibt’s am selben Abend noch Metalcore von Melody Of My Heartbeat, Heartbound, The Hearing Aid und Between Portals.

Noch mehr Geballer? Okay, ab ins Bambi Galore am 3. April, wenn zur Butchering Europe Tour Bloodsoaked, Deviance, Bloodwritten, Morose Vitality und Newtdick ihre Instrumente auspacken. Und schließlich gibt es auch noch Classic Rock an jenem Sonntag von Eldorado im Rock Café St. Pauli.

Unheiliger Strohsack, jetzt bin ich aber auch fertig! Ich gehe fest davon aus, dass ihr genug auf die Ohren bekommt und das nervige Vogelgezwitscher im Frühling kaum mehr ertragen müsst. Gehabt euch wohl, Freunde des gepflegten Krachs.

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