„Soviel Blödsinn war nie!“ Unter diesem Motto findet am Montag, 17. November, im Haus 73 Deutschlands erster Bullshit-Slam statt. Mit dabei ist auch Journalist und Autor Thomas Ramge. Wir haben im ihm darüber gesprochen, wo uns Bullshit täglich begegnet.
Mittendrin: Was genau ist Bullshit eigentlich?
Thomas Ramge: Humbug und heiße Luft kommen der Sache recht nahe. Vielleicht ist Hohlsprech die beste Übersetzung. Der Philosoph Harry Frankfurt hat Bullshit als dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge definiert.
Jemand sagt nicht, was er meint, lügt aber auch nicht. Er salbadert, um einen schlauen Eindruck zu machen. Oder um sich aus etwas rauszureden, ohne später festgenagelt werden zu können.
Wo begegnet uns allen der meiste Bullshit?
Im Meeting. Also das, was früher Sitzung hieß. Mit der Bullshit-Quote in Unternehmen können vielleicht noch Politiker mithalten. In der Werbung ist Bullshit ja gewissermaßen das Mittel zum Zweck. Werbern kann man für ihren Hohlsprech kaum einen Vorwurf machen, sofern er Produkte verkauft. Aber auch sonst verbreitet sich der Bullshit epidemisch. Ziellos gesülzt wird ja auch in Amtsstuben, bei der Vereinssitzung oder beim Elternabend in der Schule.
Über Büro-Bullshit in einem Unternehmen haben Sie sogar ein ganzes Buch verfasst. Wie kam es dazu?
Ich arbeite seit 15 Jahren als kreativer Freiberufler mit Agenturen und Konzernen zusammen. In Sachen Bullshit bin ich Täter und Opfer zugleich, wie die meisten. Das musste in „Montags könnt ich kotzen“ einfach mal raus. Der Titel klingt etwas hart. Eigentlich geht es darum, dass wir wenigstens ab und an über unseren eigenen Bullshit lachen können.
Am Montag treten Sie beim ersten Bullshit-Slam Deutschlands im Haus 73 auf. Was muss man sich darunter vorstellen?
Bullshit vom Feinsten! Autoren und Slammer haben jeweils acht Minuten Zeit, handwerklich hochwertig zu bullshitten. Ich werde als die Berater-Figur in meinem Buch auftreten: Dr. Jan-Phillip Wendenschloss, ein Ex-McKinsey-Consultant. Er wird zeigen, wie wir die Optimierung optimieren.
Was soll mit dem Bullshit-Slam erreicht werden?
Wir wollen mit Premium-Content maximalen Mehrwert generieren. Äh, nein, wir wollen lachen.
Und was kann man nun gegen den ganzen Bullshit machen?
Sagen, was ist.
Was? Bullshit-Slam
Wann? Montag, 17. November; Beginn 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr
Wo? Haus 73, Schulterblatt 73
Eintritt? 7 Euro, ermäßigt 5 Euro
Kartenvorverkauf unter www.ticketino.com und auf www.bullshitslam.de.
Titelfoto: Alex Hofmann
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