Die Freiwillige Feuerwehr Kirchsteinbek benötigt dringend einen neuen Standort. Auf dem Grundstück der Gärtnerei Reimann könnte nun endlich das neue Feuerwehrhaus entstehen.
Etwa 130 mal im Jahr rücken die Freiwilligen der Feuerwehr Kirchsteinbek in Billstedt aus. Schon vor Einsatzbeginn verlieren die Feuerwehrleute jedoch am Feuerwehrhaus am Brockhausweg wichtige Sekunden. Der Grund: Das Anlegen der Ausrüstung sowie das Ausparken der Einsatzfahrzeuge ist hier echte Millimeterarbeit. In dem alten Feuerwehrhaus stehen die beiden Einsatzfahrzeuge nicht neben-, sondern hintereinander.
„Mit den Jahren sind die Fahrzeuge weiterentwickelt worden, entsprechend größer sind diese mittlerweile auch“, erläutert Wehrführer Harald Wegner. Zwischen der Decke des Hauses und dem Fahrzeug bleiben gerade einmal sieben Zentimeter. Auch zwischen den Fahrzeugen ist es eng: Sechzig Zentimeter bleiben vor und hinter den Fahrzeugen zum Rangieren. Das größte Problem: Zum Umziehen bleibt den Feuerwehrleuten im Einsatzfall nur ein Zwischenraum von 80 Zentimetern – und das kostet Zeit. „Wir verlieren bei jedem Einsatz rund 30 Sekunden“, erklärt Harald Wegner weiter. Im besten Fall sei der Maschinist schon vor den Kollegen am Feuerwehrhaus. Dieser könne das erste Fahrzeug dann schon auf den Hof fahren. „Sonst ist es kaum möglich sich hier umzuziehen“, sagt der Wehrführer. Auch außerhalb von Einsatzfahrten platzt die Wache aus allen Nähten. Die Ausrüstung der Jugendfeuerwehr ist einem Container neben dem Haupthaus untergebracht.
Ein neuer Standort soll her
Das Feuerwehrhaus in Kirchsteinbek war ursprünglich nur für ein Fahrzeug gedacht. In Eigenregie wurde das Haus 1970 so erweitert, dass zwei Fahrzeuge hintereinander Platz fanden. „Das ist heute nicht mehr zeitgemäß“, sagt Wegner. Zur Verbesserung der Situation wurde den Feuerwehrleuten bisher schwarz-gelbe Abklebefolie zur Verfügung gestellt, um potentiell gefährliche Stellen abzukleben. Außerdem gibt es einen beleuchten Lichtschalter. Für den Wehrführer und die Freiwilligen Feuerwehrleute kein Zustand – an einem neuen Standort soll die Wache mehr Platz bekommen.
Bereits 2013 wurde deshalb auf Initiative des Regionalausschusses Billstedt durch das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung Alternativen geprüft. Damals konnte jedoch keine der geprüften Flächen als positiv bewertet werden, die Freiwillige Feuerwehr verblieb an ihrem bisherigen Standort. Die Feuerwehr Kirchsteinbek ist nicht die einzige Wache in Hamburg, die umgebaut werden muss. Auf der sogenannten „Ampelliste“ der Feuerwehr Hamburg wird deshalb festgehalten, welche Wachen dringend saniert werden müssen. „Auf dieser Liste standen wir schon ganz oben“, sagt Wegner. Statt dem Feuerwehrhaus in Kirchsteinbek erhielt jedoch zuletzt die Feuerwehr in Berne den Zuschlag von der Landesbereichsführung.
Ein neues Feuerwehrhaus an der Gärtnerei
Darüber zeigte sich auch Andreas Dressel, Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion verwundert, als er die Wache im Zuge seiner Sommertour durch Billstedt besuchte. „Ich bin aber zuversichtlich, dass jetzt Bewegung in die Sache kommt“, so Dressel. Der neue Standort der Freiwilligen Feuerwehr Kirchsteinbek könnte nur knapp 100 Meter weiter gefunden werden: Hier steht die Gärtnerei von Dirk Reimann, der selbst seit Jahrzehnten in der Feuerwehr aktiv ist. Ein Teil seines Grundstückes, der derzeit nicht genutzt wird könnte an die Feuerwehr verpachtet werden.
Auch in der Bezirksversammlung wurde in der vergangenen Woche erneut über den zukünftigen Standort der Freiwilligen Feuerwehr Kirchsteinbek diskutiert. Die CDU-Fraktion brachte einen Antrag ein, um das Fachamt für Stadt- und Landschaftsplanung mit einem erneuten Suchlauf für mögliche Flächen für das Feuerwehrhaus zu beauftragen. Insbesondere die südliche Fläche des Blumenbetriebes Reimann sowie auch das Grundstück der Kirchengemeinde an der Steinbeker Marktstraße sollte aus Sicht der Christdemokraten erneut geprüft werden. In der Bezirksversammlung wurde der Antrag am Donnerstag jedoch abgelehnt. Die Begründung lieferte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Kerstin Gröhn: „Der Antrag kommt zu spät. Nachdem wir mit unserem Bürgerschaftskollegen Andreas Dressel die Wache und den potentiellen Standort bei der Gärtnerei besucht haben, wird dieser bereits geprüft“.
Foto: Isabella David
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