Am 16. Mai konnten Kinder und Jugendliche ihre Stimme für die U18-Europawahl abgeben. Die Wahl soll nicht nur der politischen Bildung dienen, sondern auch Argumente für eine Absenkung des Wahlalters liefern.
Von Maximilian Reinhardt (Junge Medienmacher) und Vanessa Kleinwächter
Fast 33 000 Stimmen sind ausgezählt, das vorläufige Endergebnis der U18-Europawahl steht fest. Teilgenommen haben an der Wahl Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren aus über 400 Wahlkreisen in ganz Deutschland. Laut dem vorläufigen Ergebnis liegt die CDU/CSU (24,1 Prozent) vorn; es folgen Bündnis 90/Die Grünen (19 Prozent) und die SPD (18,8 Prozent), Sonstige (16,7 Prozent), Die Linke (7,9 Prozent), Piraten (7,2 Prozent) und die Tierschutzpartei (6 Prozent). Auch in Hamburg-Mitte liegt die CDU mit 42,3 Prozent vorn. 27,7 Prozent der Jugendlichen verteilten ihre Stimmen hier an „sonstige“ Parteien. Die SPD erhält 16,4, die Grünen 13,7 Prozent. Das endgültige Ergebnis wird erst in der Woche nach den offiziellen Europawahlen bekannt gegeben.
Wählen wie die Großen
Am 16. Mai – neun Tage vor den richtigen Wahlen – fanden die U18-Europawahlen statt. Dort konnten politisch interessierte Kinder und Jugendliche schon vor dem Erreichen des offiziellen Wahlalters ihre Stimme abgeben. Der Ablauf und das System der U18-Wahlen ähneln den echten Wahlen sehr stark. Nachdem man sich mit den Parteien und im Allgemeinen mit den Wahlen vertraut gemacht hat, wird in den Wahllokalen gewählt. Wie auch bei echten Wahlen sind hier Wahlkabinen und Wahlurnen aufgebaut. Das Ganze dient der politischen Bildung, weshalb dieses Projekt unter anderem von der europäischen Kommission finanziert wird. Wahllokale können in allen Einrichtungen, in denen sich Kinder und Jugendliche treffen, angemeldet werden.
Signal an die Parteien
Ziele des Projektes sind die politische Bildung und die Interessenförderung an der Politik bei Minderjährigen. Die Teilnehmenden sollen lernen, Wahlprogramme zu vergleichen und Wahlversprechen kritisch zu beleuchten, gegebenenfalls auch in Frage zu stellen. Außerdem möchte man den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, die eigene Meinung früh zu entwickeln und auch gehört zu werden. Ziel ist es außerdem, ein Signal an die Politik zu senden, sodass diese sich in Richtung eines kinder- und jugendfreundlichen Europas entwickelt. Dazu zählt auch, dass die U18-Wahl Diskussionsanstoß sein soll, das Wahlalter in Zukunft herunterzusetzen. Bei den Hamburger Bezirkswahlen am 25. Mai ist es bereits ab 16 Jahren ganz offiziell möglich, eine gültige Stimme abzugeben.
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