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Motivationskampagne: Für höhere Wahlbeteiligung

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Tobias Johanning
@tobiasjohanning

Redakteur | E-Mail: johanning@hh-mittendrin.de

Senat und Bürgerschaft starten eine groß angelegte Werbekampagne, um besonders junge Menschen zur Bezirks- und Europawahl am 25. Mai aufzurufen. Der Schwerpunkt liegt im Internet – die Kosten belaufen sich auf 400.000 Euro.

Es klang beinahe wie eine Drohung, als Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) am Dienstag die Wahlmotivationskampagne “Du bist entscheidend“ vorstellte: So solle die vielfältige Werbung den HamburgerInnen “jeden Tag in der Stadt begegnen”. Im Fokus der Kampagne stehen die Bezirks- und Europawahlen am 25. Mai – um eine höhere Wahlbeteiligung zu erzielen, soll im kommenden Monat auf verschiedenen medialen Plattformen intensiv zur Wahl aufgerufen werden. Außer der üblichen Plakat- und Flyerwerbung soll es etwa Kino-Werbespots geben, in Fast Food-Restaurants werden TV-Spots abgespielt, darüber hinaus sollen insgesamt ganze 100.000 Papierservietten und über 10.000 Ansteckbuttons in der Stadt verteilt werden. Dabei nimmt die Wahlwerbung auch digitale Formen an: So soll ein Schwerpunkt der Kampagne auf der Verbreitung im Internet liegen. Mit einer eigenen Website, rund acht Millionen Werbeanzeigen für Mobiltelefone und speziellen Werbeposts auf der Facebook-Seite der Hamburgischen Bürgerschaft ist die Kampagne besonders auf die jungen “Ditigal Natives” zugeschnitten. Um junge WählerInnen zu begeistern, wurden außerdem Kooperationen mit Sportverbänden initiiert: Dabei sollen etwa FußballtrainerInnen Caps mit einem Wahlwerbe-Slogan tragen und ihre Mannschaft auf diese Weise zum Urnengang motivieren.

“Du bist entscheidend” – dass dieser griffige Slogan besonders ErstwählerInnen und sporadische WählerInnen zum Urnengang aufrufen soll, findet Carola Veit wichtig:  “Bei einer Wahlbeteiligung von nur etwa 35 Prozent bei der letzten Europawahl ist diese Kampagne dringend notwendig”, sagt die Bürgerschaftspräsidentin. Zum ersten Mal findet die Europawahl in diesem Jahr zusammen mit der Bezirksversammlungswahl statt. Auch bei den vergangenen Kommunalwahlen fiel die Wahlbeteiligung gering aus.

Foto: Hamburger Bürgerschaft

Die Motive der Werbeaktion sind dabei kurz und bündig gehalten und auf die jeweilige Werbeform abgestimmt. Es wird mit gegensätzlichen Wortpaaren gearbeitet, die provokativ darstellen sollen, welche Vorteile es bringt, zur Wahl zu gehen – und welchen Nachteil, zuhause zu bleiben. “Ausgebremst oder Abgefahren” – dieser Slogan soll etwa schon bald Busse in der Stadt zieren, “Allein trinken oder einen ausgeben” wird hingegen auf Papierservietten zu lesen sein. Noch mehr Wahlwerbung in der Stadt? Damit sich die Motivationskampagne deutlich von den Wahlplakaten der Parteien unterscheidet, wurde bewusst auf bunte Farbkombinationen gesetzt. Da insgesamt elf Kreuze auf drei Stimmzetteln für zwei Wahlen gemacht werden müssen, soll im Rahmen der Kampagne auch das komplexe Wahlsystem verständlich gemacht werden. Die gesamte Kampagne wird voraussichtlich insgesamt 400 000 Euro kosten.

Fotos: Tobias Johanning & Hamburger Bürgerschaft

 

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