Esso-Häuser: Die Bayerische Hausbau plant bereits in der kommenden Woche die ersten Abrissarbeiten. Über den Anteil an öffentlich geförderten Wohnungen in einem Neubau gibt es nach wie vor keinen Konsens zwischen Investor und Bezirkspolitik.
Am 21. Januar hat der Bezirk Hamburg-Mitte den Abriss der Bayerischen Hausbau den Abriss der Esso-Häuser auf dem auf dem Grundstück Kastanienallee 14, am Spielbudenplatz 5, 5a-c, 7, 9, 11 und 13 sowie in Taubenstraße 22 genehmigt. Diese Genehmigung erfolgte unter einigen aufschiebenden Bedingungen: „Zu denen haben wir die erforderlichen Unterlagen geliefert oder werden diese kurzfristig noch liefern, wie etwa die Bestätigung, dass die Gebäude komplett geräumt worden sind“, so Bernhard Taubenberger von der Bayerischen Hausbau. Man gehe davon aus, dass alle aufschiebenden Bedingungen zur zweiten Februarwoche aufgehoben sein werden und man dann mit den Abbrucharbeiten beginnen könne. „Die Arbeiten werden sich in den ersten Wochen maßgeblich im Haus abspielen“, so Taubenberger weiter. Bereits in dieser Woche soll jedoch mit den nicht genehmigungspflichtigen Arbeiten – wie etwa der Einrichtung der Baustelle – begonnen werden.
Einen neuen Planungsstand oder einen Zeitplan für den Neubau gibt es noch nicht: Die Bayerische Hausbau will auf dem Grundstück weiterhin einen Neubau mit 19.500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche Wohnen und 5.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche Gewerbe realisieren. Jeweils ein Drittel des Wohnanteils soll dabei öffentlich gefördert sowie frei finanzierte Miet- und Eigentumswohnungen sein. „Während über das Maß der Bebauung ein weitgehender Konsens über die städtebauliche Verträglichkeit und die wohnungspolitische Sinnhaftigkeit besteht, gibt es hinsichtlich des Mengengerüstes und vor allem über die Frage des Anteils der öffentlich-geförderten Wohnungen zwischen uns und der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte noch Diskussionsbedarf“, so Taubenberger. Die von Bezirksversammlung Hamburg-Mitte 2012 beschlossene Forderung von 50 Prozent öffentlich geförderten Wohnungen sei „eine Schlechterstellung gegenüber anderen Projektentwicklern“ in Hamburg und sei „wirtschaftlich nicht darstellbar“. Dieser Dissens müsse mit der Politik und der Stadtteilgesellschaft aufgelöst werden: „Ohne einen Konsens über Maß und Mengengerüst des avisierten Neubaus auf dem Areal der Esso-Häuser macht es keinen Sinn, die Planungen für das Areal aufzunehmen“, erläutert Taubenberger weiter.
In der vergangenen Woche machte die Initiative Esso-Häuser wiederholt ihre Zweifel an der Einsturzgefährdung deutlich. Die Initiative kritisiert vor allem, dass es über den aktuellen Zustand der Gebäude kein öffentlich zugängliches Gutachten gibt. Im Dezember waren die Häuser mitten in der Nacht evakuiert worden.
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